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Ungleichheit in Deutschland

Die hohe wirtschaftliche und soziale Ungleichheit ist eine der wichtigsten Herausforderungen für
Deutschland heute. Kaum ein Industrieland hat eine höhere Ungleichheit bei Chancen, Vermögen
und Einkommen. Kein Land der Euro-Zone hat eine so hohe Ungleichheit bei den privaten Vermögen
wie Deutschland. Die ärmsten 40 Prozent der Familien haben praktisch keine Nettovermögen, also
keine Ersparnisse, um Bildungsausgaben für die Kinder, eine Absicherung fürs Alter oder unerwartete
Gesundheitskosten stemmen zu können.

Jetzt Mehr als 13 Millionen Deutsche leben in einer strukturschwachen Region. In Wirklichkeit gibt es
auf dem Gebiet der Bundesrepublik gleich fünf Deutschlands: In drei davon leben die meisten
tatsächlich gut oder zumindest solide und wohl auch gerne. In den beiden anderen hingegen leben
zwar ebenfalls viele gern - aber eben häufig nicht gut.

Fünf von sechs Menschen in Deutschland - nämlich 69,2 von 82,8 Millionen - leben laut der Studie in
einer wohlhabenden oder zumindest soliden Region. Das heißt aber auch, dass einer von sechs
Menschen - insgesamt 13,5 Millionen - die Probleme einer Strukturkrise in seinem direkten
Lebensumfeld erlebt.

Der erste Typ ist die Dynamische Groß- und Mittelstädte mit 22,7 Millionen Einwohner in 78 Kreise.
Typisch Ländern sind München, Hamburg, Gera, Frankfurt. Diese kleinen und großen Metropolen
liegen über die ganze Bundesrepublik verstreut - auch im Osten gehören die meisten Stadtkreise
dazu. Hier gibt es viele zukunftsträchtige Arbeitsplätze - im Schnitt hat hier mehr als jeder fünfte
Beschäftigte einen Hochschulabschluss, die Gehälter sind überdurchschnittlich hoch. Auch
die Infrastruktur ist hervorragend, die Lebenserwartung von 80,6 Jahren ist ebenfalls
überdurchschnittlich. Aber Hohe Wohn- und weitere Kosten machen das Leben für Normalverdiener
und Familien mit vielen Kindern recht teuer.

Der nächste Typs ist Starkes (Um-)Land mit 13,7 Millionen Einwohner in 62 Kreise. Typisch sind die
Speckgürtel um München, Hamburg, Frankfurt und Stuttgart. Hier sind die höchsten Gehälter, und
das ohne den Lärm und Schmutz der Großstadt, dazu noch in schöner Landschaft. Die Infrastruktur
ist zwar nicht ganz so exzellent wie in den Metropolen, aber für ländliche Gebiete ist genug
gut. Allerdings bedeutet die hohe Lebensqualität für viele weite Wege zum Arbeitsplatz in der Stadt.

Dann kommen die Solide Mitte mit 32,8 Millionen Einwohner in 187 Kreise. Typisch sind Odenwald,
Sauerland, Göttingen. Fast 30 Jahre nach dem Mauerfall sind die alten Grenzen immer noch deutlich
sichtbar: Die alte Bundesrepublik bildet die solide Mitte Deutschlands. Hier ist alles weitgehend stabil
und nahe dem Durchschnitt.

Der vierte Typ ist Ländliche Räume in dauerhafter Strukturkrise mit 8,1 Millionen Einwohner in 53
Kreise. Typisch sind Vogtland, Vorpommern-Rügen, Bitterfeld. Das Gegenstück zur westdeutschen
soliden Mitte: Das ländliche Ostdeutschland ohne Städte und ohne das Berliner Umland ist immer
noch tief in der Strukturkrise. Die Infrastruktur ist oft schlecht und vielleicht aber am wichtigsten:
Die Landflucht ist hier auch nach Jahrzehnten ungebrochen.

Der Letzte Typ ist Städte im dauerhaften Strukturwandel mit 5,4 Millionen Einwohner in 22 Kreise.
Typisch sind Duisburg, Pirmasens, Dortmund, Trier. Die früheren Boomstädte der westdeutschen
Altindustrie stecken tief in der Krise. Arbeitsplätze sind knapp, Lebenserwartung ist nirgends so
niedrig wie hier.
Es kann keine Rede von einer funktionierenden sozialen Marktwirtschaft sein, wenn vielen Menschen
die Chance genommen wird, ihre eigenen Fähigkeiten und Talente zu nutzen, wenn sie ihrer
Eigenverantwortung beraubt werden. Die hohe Ungleichheit bei Chancen, Vermögen und
Einkommen in Deutschland ist kein Mythos, sondern bittere Realität.

Die fehlende Chancengleichheit schwächt die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und gefährdet den
Wohlstand aller. Deshalb sollte es Ziel von Politik und Gesellschaft sein, vielmehr der Realität ins
Auge zu schauen und eine soziale Marktwirtschaft wieder zu gewährleisten, die diesen Namen
verdient.

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