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Nachruf zum Tod Struktur und Klarheit mit Konsensieren: Energie

von Horst-Sven Berger „Getting Things Done“ der Vielfalt nutzen

Strategie Journal - Heft 03-13

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Strategie

Grundlegende Gemeinsamkeiten
Von Prof. Hardy Wagner

können und zwar, indem sie Energie im Nach eigenen Angaben hat Covey vorab
Überschuss erwirtschaften: ENERGON – die amerikanische Erfolgs-Literatur durch-
das verborgene Gemeinsame (1970). forstet und dabei festgestellt, dass für rd.
150 Jahre der Fokus auf der Entwicklung
In SJ 02-13 hat Hans Hass bereits eine des Charakters lag, wobei er als typisches
Würdigung erfahren. Mindestens die „äl- Beispiel Benjamin Franklin nennt. Nach
tere Generation der EKS-Anwender“ wird den Erkenntnissen von Covey hat sich dies
sich an die persönlichen und fachlichen seit den 1950er-Jahren geändert: Zuneh-
Kontakte zwischen Wolfgang Mewes mend sei der Gewinn in den Vordergrund
und Hans Hass erinnern. Insoweit gibt es getreten.
Verbindungen zwischen dem Begriff der
Hass‘schen ENERGON-Theorie und der Die Charakterentwicklung in der
Energo-Kybernetischen Strategie bzw. US-Erfolgsliteratur weicht immer
Management-Lehre, die Hans Hass sehr mehr dem Fokus auf Gewinnstreben.
Prof. Hardy Wagner geschätzt hat. Hass und der Kenner von
EKS und ENERGON, Lange-Prollius, haben Auf dieser Grundlage erschien 1989 „The
ein gemeinsames Werk publiziert: Die 7 habits of highly effective people“ in den
In seinem Beitrag untersucht Hardy Schöpfung geht weiter – Station Mensch USA. Wörtlich übersetzt bedeutet dies:
Wagner Gemeinsamkeiten zwischen im Strom des Lebens (Stuttgart 1978: „Die 7 Gewohnheiten äußerst effektiver
den Thesen von Hans Hass, Wolfgang Seewald). Horst Lange-Prollius sieht drei Menschen“. Die erste deutsche Auflage
Mewes und Stephen Covey. Dabei wichtige Gemeinsamkeiten zwischen der erschien bereits 1992 unter dem Titel:
vergleicht er insbesondere die „Eng- EKS-Praxis und der Energon-Theorie (S. „Die 7 Wege zur Effektivität“ bei Campus,
pass-Konzentrierte Strategie“ mit 355): Frankfurt. Inzwischen sind die Gedanken
den „Sieben Wegen zur Effektivität“. des im vorigen Jahr verstorbenen Covey
- Schlüssel-Schloss-Prinzip weltweit verbreitet und haben maßgeb-
Hans Hass, der 1919 in Wien geborene - Engpassorientes Verhalten liche Resonanz gefunden. 2009 gab es
Sohn eines Rechtsanwalts, weltbekannter - Egoistischer Altruismus von dem, inzwischen im GABAL-Verlag
Tiefsee-Forscher bzw. Unterwasserfilmer, (als „wohl bedeutsamsten Aspekt“). verlegten Bestseller (L 1) bereits 15 Milli-
weilt seit dem 16. Juni 2013 nicht mehr onen verkaufte Exemplare.
unter uns. Mit 41 Jahren wurde Hans Ähnliche geistige Verbindungen, wenn-
Hass „dieses aufwendige Leben als Un- gleich ohne persönliche Kontakte, gibt es Es gibt einen wichtigen und grundsätz-
terwasserfilmer offenbar zu viel“ (L 5): auch und vor allem zwischen Wolfgang lichen Berührungs-Punkt mit der EKS: Co-
Er verkauft seine „Xarifa“ und beginnt Mewes und Stephen Covey. vey hat, wie in den 1970er-Jahren bereits
sein zweites Leben. Damals, so schreibt
er später, „verlagerte sich mein Interesse
auf das Studium der Evolution des Lebens,
auf die Entstehung des Menschen, seiner
Wirtschaftsformen und seiner staatlichen
Organisationen.“

Seitdem beriet Hans Hass Unternehmen


und schulte Manager. Darauf basiert auch
sein 1988 publiziertes Buch „Der Hai im
Management. Instinktverhalten erkennen
und kontrollieren“. Insbesondere macht
sich Hass in seiner „Energon“-Theorie (L
3) Gedanken, wie Organismen überleben

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Wolfgang Mewes, „natürliche Gesetzmä- 6. Synergie erzeugen = Kooperationen, Sehnsucht, verstanden zu werden“ (S.
ßigkeiten“ erkannt. So bezeichnet er in sei- aber auch Innovationen; EKS-Phasen 17) – mehr als Erklärung denn als Ex-
nem neuen Vorwort (S. 13 f.) Nachstehen- 5 und 6 kulpation anzusehen sein dürfte.
des als eine der wichtigsten Erkenntnisse 7. Die Säge schärfen (zwecks
seines Lebens: permanenter Erneuerung) = Es gibt wichtige und grundsätzliche
Grundlage für das dauerhafte Berührungspunkte zwischen Covey
„Wenn man seine höchsten Ziele errei- Beschreiten der 7 Wege / EKS-Nutzung und Mewes.
chen und die größten Herausforderungen
meistern will, muss man das Prinzip oder Es gibt also in der Tat eine hohe, al- Denn dieses Bedürfnis haben beide
Naturgesetz, das die angestrebten Ergeb- lerdings nicht überraschende Überein- bzw. alle Partner. Insoweit ist die Emp-
nisse bestimmt, ermitteln und anwenden. stimmung zwischen den 7 Wegen und fehlung, erst den Anderen zu verste-
Wie wir ein Prinzip anwenden, hängt von den Kern-Aussagen der EKS. hen, eine extrem starke Herausforde-
unseren einzigartigen Stärken und Bega- rung. Sie ist jedoch „psychologisch“
bungen und von unserer Kreativität ab Seinem Überblick auf die 7 Wege stellt und erfolgswirksam sehr empfehlens-
und kann daher ganz unterschiedlich sein. Covey ein Wort von Aristoteles voran wert: Das Verständnis für das Anlie-
Letztendlich beruht aber jeder Erfolg (S. 57), das deutlich macht, warum er gen des Anderen – im Sinne der EKS
darauf, dass wir im Einklang mit den Prin- im englischen Originaltitel den Begriff der größte unerfüllte Wunsch bzw. das
zipien, mit denen der Erfolg verbunden „Gewohnheiten“ verwendete: „Wir sind brennendste Problem der Zielgruppe
ist, handeln.“ das, was wir wiederholt tun. Vorzüg- – schafft erst die Voraussetzung da-
lichkeit ist also keine Handlung, son- für, den für den Erfolgs-Zyklus maßge-
In dieser Erkenntnis dürfte die tragende dern eine Gewohnheit.“ (S. 57). Das benden „kybernetisch wirkungsvolls-
Brücke von Stephen Covey zu den Aussa- Begehen der einzelnen Wege hat – ten Punkt“ und damit auch die eigene
gen von Wolfgang Mewes liegen, nachvoll- wie Covey auf Fragen von Lesern in aktuelle Begrenzung (interner Eng-
ziehbar in den Sieben Wegen von Covey einem Anhang
und den vier Grund-Prinzipien plus den ausführt – stark
sieben Umsetzungs-Phasen der EKS (L 2). unterschiedliche
Schwierigkeits-
Insoweit bietet sich an, die 7 Gewohn- grade; dies gilt
heiten bzw. Wege zur Effektivität auf vor allem für
Kompatibilität mit den Aussagen der EKS den Weg 5: „Erst
zu untersuchen. Nachstehend werden verstehen, dann
diese sieben Wege mit Kern-Aussagen der verstanden wer-
EKS in Beziehung gesetzt (s. Abb zu Covey den“.
und EKS):
1. Pro-aktiv sein = Chancen erkennen und Menschen möch-
nutzen wollen: EKS-Phasen 1 und 2 ten gern zu-
2. Schon am Anfang das Ende im Sinn nächst selbst
haben = Ziel-Orientierung; EKS- verstanden wer-
Phasen 3 und 4 sowie auch Phase 7 den, was Covey
3. Das Wichtigste zuerst = Konzentration auch für sich
der Kräfte / PARETO: EKS-Prinzipien I selbst einräumt
und II (S. 349). Wobei
4. Win/Win-Denken = Nutzen-Orientierung die Aussage an
/Altruistischer Egoismus, EKS-Prinzip IV anderer Stelle –
5. Erst verstehen, dann verstanden „Eines unserer
werden = Konsequente Zielgruppen- größten Be-
Covey: Die 7 Wege und ihr Zusammenhang
Orientierung; EKS-Prinzipien III und IV dürfnisse ist die

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pass) zu erkennen und so eine Win-/ Wichtigkeit und geringer Dringlichkeit) – Wie der Buch-Untertitel (L 1) zum Aus-
Win-Lösung einleiten und erreichen zu dem üblicherweise die B-Aufgaben zu- druck bringt, geht es Covey – wie ur-
können. gewiesen werden – völlig zu Recht zum sprünglich auch Mewes – um den per-
wichtigsten Erfolgs-Potenzial (S. 175 ff): sönlichen und beruflichen Erfolg von
Hiermit wird eine weder bei Covey noch Die zugeordneten Aktivitäten sind er- Menschen. Hier wie dort hat sich inte-
bei Mewes explizit erwähnte, grundle- folgversprechend, weisen in die Zukunft ressanterweise übereinstimmend he-
gende Erkenntnis angesprochen: Die Not- und können ohne Zeitdruck in Ruhe er- rausgestellt, dass dieselben „naturge-
wendigkeit einer situativen Ergänzung der ledigt werden. setzlichen“ Regeln in prinzipiell gleicher
Goldenen Regel durch die Platin-Regel. Der Weise für Mensch und Unternehmen
in allen Welt-Religionen, auf deren Über- Hierzu gehören auch die den Erfolg der bzw. für Organisationen gelten. Covey
einstimmung mit seinen Wegen Covey Zukunft bestimmenden strategischen spricht später – in einer besonderen
explizit hinweist, vorhandene Grundsatz, Aufgaben. Man sollte nicht zulassen, Publikation – auch von einem 8. Weg. Er
„Behandle Andere so, wie Du selbst gern dass diese Aufgaben aufgrund der weit weist jedoch an anderer Stelle (S. 352)
behandelt werden möchtest“, (Goldene verbreiteten Selbstmanagement-Krank- darauf hin, dass es sich hierbei nicht um
Regel), kann in konkreten Situationen ei- heit Aufschieberitis (wissenschaftlich: einen weiteren Weg oder eine zusätz-
ner notwendigen Ergänzung bzw. Modi- Prokrastination genannt) in den Qua- liche Regel handelt, sondern vielmehr
fikation durch die Platin-Regel bedürfen: dranten I – hochwichtige und zugleich um eine Art Ummantelung und Unter-
„Behandle Andere so, wie sie gern behan- hochdringende Aufgaben – „abge- mauerung der sieben Wege: „Seine ei-
delt werden möchten!“ drängt“ werden. gene Stimme finden und andere dazu
inspirieren, ihre (Stimme) zu finden.“
Die Platin-Regel lautet: Das Beschreiten der 7 Wege mit dem
„Behandle Andere so, wie sie gern Ziel der Vorzüglichkeit sollte also zu ei- Neben diesen erwähnten grundsätz-
behandelt werden möchten!“ ner „Effektivitäts-Gewohnheit“ werden, lichen Übereinstimmungen zwischen
eine durchaus essenzielle Empfehlung. den 7 Wegen und den Kern-Aussagen
Dies ist dann der Fall, wenn zwei Men- Interessant und wichtig ist dabei, dass der EKS gibt es im Detail auch Abwei-
schen miteinander kommunizieren, von es nicht darauf ankommt, die Abfolge chungen: Stephen Covey betont stark
denen z.B. der eine stark extrovertiert der Schritte (von 1 bis 7) zu beachten; den Wert von Methodik und Arbeits-
und zugleich sachorientiert ist und der vielmehr weist Covey da-
andere sich genau auf dem Gegenpol rauf hin, dass er in seinen
befindet: Stark introvertiert und zu- Beratungen oft mit den
gleich beziehungs-orientiert (vgl. Bei- unternehmensorientierten
trag in SJ 2/08). In einem solchen Fall Schritten 4 bis 6 beginnt (S.
können die konkreten Bedürfnisse der 347).
Partner völlig entgegengesetzt sein
und die Anwendung der Goldenen Regel Eine Erklärung ist, dass
wäre extrem kontraproduktiv. es sich hier mehr um eine
Markt-Strategie handelt,
Für seinen Weg 3 zum „Privaten Erfolg“ um den so genannten „Öf-
– „Das Wichtigste zuerst tun“ – verwen- fentlichen Erfolg“, bei der
det Covey die Eisenhower Matrix (s. Abb.). die Abfolge der Schritte
Dieser gibt er aber eine besondere Note, 1 bis 3 – „Privater Erfolg“
indem er dem Quadranten II eine zentrale –eigentlich bereits voraus-
Bedeutung zumisst. Ausgehend von der zusetzen ist. Eine grund-
scheinbaren Widersprüchlichkeit dringlich sätzliche Ausrichtung von
vs. wichtig, die im Eisenhower-Prinzip zu Covey, die auch das Bild der
einer Irritation führen kann, definiert er 7 Wege erkennen lässt, be-
Die Eisenhower-Matrix im Sinne von Stephen Covey.
ausdrücklich den Quadranten II (aus hoher sagt: Von innen nach außen!

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Techniken, während Wolfgang


Mewes der Strategie den ein-
deutigen Primat einräumt, viel-
leicht aufgrund einer bewussten
Abgrenzung zur Großmann-
Methodik, zu der ja nicht nur im
Hinblick auf die kontraproduk-
tive Forderung einer sog. Über-
kompensation von Schwächen
Unterschiede bestanden.

Großmann empfiehlt nämlich,


was vielfach erfolgswidrig und
unökonomisch ist: Schwächen
nicht nur abzubauen, sondern
vorsorglich „überzukompensie-
ren“; Wenn jemand Schulden hat, Übersicht zur Engpass-Konzentrierten Strategie nach Prof. Wolfgang Mewes.
soll er ein Guthaben ansammeln
etc. Richtig ist: Konzentration
auf die Stärken. Nicht-Stärken sind zu Erkenntnisse und Aussagen der EKS, überraschend; vielleicht ist aber gera-
akzeptieren, solange sie nicht hindern. der 7 Wege und einer Persönlichkeits- de dies die letztendliche Ursache des
Struktur-Analyse eine effektive und Erfolgs.
Covey sieht Charakter, Ethik effiziente Verbindung – eine EffEff-
und ein werteorientiertes Leben als Verbindung – eingegangen (L 4). Über den Autor:
wesentliche Erfolgsfaktoren. Prof. Dr. Hardy Wagner ist Vorsitzender
Ein abschließender Hinweis: Covey be- des Kuratoriums der Bildungs-Stiftung
Mewes war anfangs der Auffassung, tont, vermutlich um das von ihm bei STUFEN zum Erfolg und Ehren-Vorsit-
die EKS bedürfe keiner Ergänzung, seiner eingangs erwähnen Literatur- zender GABAL e.V.
etwa durch die der EKS in den 1970er- Recherche festgestellte Defizit aus- Kontakt: Tel (06349) 99 64 55
Jahren angebotene Struktogramm- zugleichen, an mehreren Stellen die h.wagner@stufenzumerfolg.de
Selbst-Analyse. Solche, inzwischen besondere Bedeutung des Charakters,
noch verfeinerten Instrumente sind der Ethik und eines werte-orientierten Quellen: (L 1) Covey, Stephen C.: Die 7
jedoch ein großer Vorteil, etwa um ins- Lebens für den Erfolg der sieben Wege. Wege zur Effektivität – Prinzipien für
besondere die EKS-Umsetzungs-Pha- persönlichen und beruflichen Erfolg,
sen 1 und 2 optimal zu durchlaufen. Ferner ist aus zahlreichen Hinweisen in GABAL Verlag - (L 2) Friedrich, Kerstin/
den 7 Wegen auch ein Bezug zu christ- Seiwert, Lothar/Geffroy, Edgar K.: Das
Diese Notwendigkeit betont auch Ste- lichen Werten festzustellen, wahr- neue 1x1 der Erfolgs-Strategie/ EKS
phen Covey sehr deutlich, wenn er in scheinlich begründet in der religiösen – Erfolg durch Spezialisierung, GABAL
seinem eingangs zitierten Vorwort Grundhaltung des Autors aufgrund Verlag - (L 3) Hass, Hans: ENERGON – das
ausdrücklich betont, dass die erfolg- seiner Herkunft aus dem US-Bundes- verborgene Gemeinsame, Wien / Mün-
reiche Anwendung der Prinzipien „von staat Utah, der Heimat der christlichen chen / Zürich 1970: Molden - (L 4) Wag-
unseren einzigartigen Stärken und Religions-Gemeinschaft der Mormo- ner, Hardy (Hrsg.): Erfolg ist machbar!
Begabungen und unserer Kreativität“ nen. Insoweit erscheint vielleicht – im Der Weg zu persönlichem, beruflichem
abhängt. Genau dies sind übrigens die Hinblick auf die heutige, eher zuneh- und gesellschaftlichem Erfolg. Jubilä-
Grundlagen des STUFEN-Konzepts und mende Distanz vieler, vor allem junger, ums-Dokumentation der STUFEN-Stif-
seiner „grundlegenden Schlüssel-Kom- Menschen zur Religion – der weltum- tung. Landau 2012: vep - (L 5) Wikipedia:
petenzen“ (vg. SJ 01/08). Hier sind die spannende Erfolg der sieben Wege Beitrag über Hans Hass.

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