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Vorwort
Frau Frieda Staude war die Hausnachbarin meiner Schwiegereltern in Lippstadt. Sie lebte allein. Als sie starb, mußten
meine Schwiegereltern helfen, ihre Hinterlassenschaft zu „entsorgen“. Auf diesem Weg gelangte ich in den Besitz
ihres Kochbuch und habe es aus handgeschriebenen Sütterlin in Computerdeutsch umgeschrieben. Neben den z.T.
recht interessanten Rezepten interessierte mich deren Entstehung und ich stieß dabei - zwischen den Zeilen lesend
- auf ein typisch deutsches Schicksal.
Ausgehend von einem jungen Mädchen, das im schlesisch-pommerschen Raum auf Gutsbetrieben die gehobene
Küche kennen lernte, folgten nach dem Krieg Rezepte aus der Hungerzeit, besonders der Flüchtlinge. Daneben
tauchen Ausbildungsstätten wie Wartha oder der Federsee auf, die die Irrfahrt durch Deutschland zeigen.
Folge der Kochrezepte sind ein Einblick in deutsches Kulturleben in einer schlimmen Zeit mit dem Zwang, alles auch
kulinarisch nachzuempfinden, so daß das Ganze für mich ein Stück Literatur geworden ist.
Dies ist mein Grund, es der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.
W. Nitzsche
Inhaltsverzeichnis
1 Rentmeister Freitag
4 Hungerjahr 1947
5 Hungerjahr 1947
6 Seydel
7 Gutsbetrieb Kaerber Wammelwitz Kreis Strehlen (heute Strzelin)
15 Fredrici
16 Frauenschule
17 Wirtschafts-Frauenschule Wartha
18 Gut Geißendorf
19 Frauenschule
20 Frauenschule Gnadenfrei (siehe http://home.t-online.de/home/03322203105-0001/gnadenfr.htm)
21 Frederici
24 Ullersdorf
25 Fredrici
Heilkräuter:
Cyperngras für Schwindsucht, Rheuma und Gicht.
Efeublätter gegen Grieß- und Blasenleiden, die Blätter kochen, nüchtern trinken.
Eichenrinde bei Blutbrechen und Bluthusten
Erdbeerblätter (Mai blutreinigend
Ginster für Wassersucht, Grieß- und Nierenleiden
Gundelrebe gegen Gelbsucht, Verschleimung der Lunge und Brust, bei Geschwüren und Nierenleiden.
Hagebutten für Nieren, harntreibend
Heidelbeere für Blutreinigung
Hirtentäschel in Wein gekocht für Leibschmerzen, Blutbrechen, Blutflüsse. Äußerlich für Wunden, auch bei Nasenbluten
Johanniskraut Juli ÷ Aug die Blüten ungetrocknet in eine Flasche füllen, mit Öl vollgießen, zubinden. In der Sonne 6 ÷ 8
Wochen stehenlassen. für Hexenschuß Verrenkung Gicht. Bei Leibschmerzen 3 ÷ 4 Tropfen auf Zucker
Kalmustee kräftig den Magen, Verdauung, zur Beruhigung bei Herzklopfen
Kamille Mai ÷ Juni für Erkältung zum Haarwaschen
Königskerze Juli ÷ August Die Blüten als Tee gegen Husten, Halsleiden, Katarrh, für Wunden und steifgewordene Glieder
zum Baden.
Linde zum Schwitzen: 2 Teile Linde, 1 Teil Süßholz.
Löwenzahn blutverbessernd, appetitanregend, reinigt Magen und Lunge
Lungenkraut: März, April Mai. Blätter weiß gefleckt
Rainfarn für Magenkrämpfe auf 1 l Wasser 6 ÷ 10 g auch für Harnbeschwerden, Wurmmittel, bei ziehen der Gebärmutter
während der Regel.
Rosmarin: für den Magen
Salbei: Ein Absud reinigt das Blut, Leber, Nieren, zum Gurgeln- Heilt Zahnschmerz, Zahnfleischgeschwüre, Zahnfistel, bei
Zahnfäule unentbehrlich. Salbei mit Wermut ist magenstärkend.
Schafgarbe: für Magen und Unterleibsleiden, bei Verschleimung der Lunge, der Brust, für Blutstörungen, Krämpfe,
Kopfschmerzen
Tausendgüldenkraut: Juli-August die ganzen Blumen in der Blüte. Bei allen Blutkrankheiten. bei Sodbrennen,
verdorbenen Magen, schlechter Verdauung, lindernd bei Kopfweh, Hüfte. Heilt Gelbsucht, Tausendgüldenkraut und
Wermut 1:1 für Würmer
Veilchen: Blüten und Blätter für Husten und Keuchhusten, Kopfweh, Atemnot
Wacholderbeeren: Harnverhaltung: 1 Teil Fenchel, 1 Teil Süßholz, 3 Teile Wacholderbeeren. 1 ÷ 2 Tassen zum
Frühstück. 15 ÷ 30 Minuten kochen. Schlehdorn (Blüten ist ein gründliches Abführmittel