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TEST & TECHNIK | Walther Creed in 9 mm Luger

Polymer-Pistole Creed im Kaliber 9 mm Luger:

Walthers neue
Mittelklasse
Walther präsentierte auf der SHOT Show und der
IWA seinen Nachfolger für die PPX. Die neue
Creed kommt ebenfalls mit einem spornlosen
Hahn und einem Polymer-Griffstück für
doppelreihige Magazine. Kann die neue
Walther mit diesen Zutaten die Mittelklasse
der Polymer-Pistolen aufmischen?

I
m großen Auto-Land Deutschland sowie deren erweiterte Modellderivate.
sprechen PKW-Hersteller und -Kun- Die Subkompakte PPS lässt sich keiner
den gerne von Kompaktmodellen der drei Kategorien zuordnen, orien-
wie dem VW Golf oder von Fahrzeugen tiert sich aber in puncto Preisgestal-
der Mittel-, Ober- oder gar Luxusklasse. tung, Verarbeitung und Ausstattung
Auch Schusswaffenhersteller besitzen eher an Walthers Oberklassemodellen.
oft so große Portfolios, dass man ihre
Kurz- oder Langwaffen teilweise in ver- Das Glaubensbekenntnis:
schiedene Preis-/Ausstattungsklassen Walther zeigte die Creed bereits auf der
unterteilen kann. Die Defense-Pistolen SHOT Show im Januar dem internationa-
des Ulmer Traditionsunternehmens Carl len Publikum in Las Vegas. Ihre Premiere
Walther lassen sich ebenfalls in solche hierzulande feierte sie dann Anfang
Marktkategorien unterteilen. Den Ein- März auf der IWA in Nürnberg. Optik,
stieg in die Walther-Defense-Welt bildet Ausstattung und technisches Innenle-
die preisgünstige PK380 mit außenlie- ben der Creed lassen den Schluss zu,
gendem Hahn und eingerichtet für die dass sie an die Stelle der seit 2013 ge-
Patrone 9 mm kurz. In der Mittelklasse bauten Walther PPX tritt. Beide Pistolen
folgen dann die einreihige Schlagbol- verriegeln mittels eines Browning-Pet-
zenpistole CCP und nun die neue Creed ter-SIG-Systems mit offener Steuerku-
mit ihrem Hahn-System und einem vor- lisse und per Block im Auswurffenster.
gespannten Abzug. Die Oberklasse im Das teilvorgespannte Spannabzugs-Sys-
Walther-Polymer-Programm bilden die tem kombiniert mit einem im Schlitten
Polizei-/Behördenlieblinge P99 und PPQ versenkten, spornlosen Hahn haben PPX

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Walther Creed in 9 mm Luger | TEST & TECHNIK

Fotos: Michael Schippers, Alexander Orel

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TEST & TECHNIK | Walther Creed in 9 mm Luger

Modell: Walther Creed


Preis: € 590,-
Kaliber: 9 x 19 mm
Kapazität: 16 + 1 Patronen
Maße in mm 185 x 33 x 142
(L x B x H):
Lauflänge: 102 mm
Visierlänge: 156 mm
Kimme: 4,5 mm,
seitlich verstellbar
Korn: 3,5 mm, Korn mit
weißer Punkteinlage
Abzugsgewicht: 2270 g
Gewicht: 755 g
(mit leerem Magazin)
Ausführung: Polymer-Pistole mit
Hahn-Schlagelement und teilvorgespanntem
Abzug, Hahn versenkt im Verschluss,
Drei-Punkt-Stahlvisierung, Magazinknopf
umsetzbar.

und Creed ebenfalls gemein. Ansonsten


vertraut die neue Creed auf klassenübli-
che Zutaten in diesem Pistolen-Seg-
ment: ein Polymer-Griffstück, doppel-
reihige 16-Schuss-Magazine und eine
obligatorische Zubehörschiene. Die
Creed ist grundlegend auf eine einseiti-
ge Bedienung ausgelegt. Demontage-
hebel und Schlittenfangtaste finden
sich nur auf der linken Waffenseite. Die
Magazintaste lässt sich jedoch auch auf
die rechte Pistolenseite ummontieren.
Alle drei Bedienelemente arbeiten vor-
bildlich und weisen eine gelungene Er-
gonomie auf. Besonders die große, ge-
riffelte Magazintaste gefällt. Das
Polymer-Griffstück zeigt sich gediegen
verarbeitet und passt für eine mittel-
große Hand gut. Leider wird hier, wie
schon bei der PPX, auf auswechselbare
Griffrückenmodule verzichtet. Diese
Ausstattungsdetails hält Walther für
seine Top-Modelle PPQ und P99 vor. Ob-
wohl das Griffstück für die meisten Hän-
de gut passen sollte, fällt besonders der
ebenfalls nicht modifizierbare Finger-
winkel zum Abzugszüngel auf. Die
Griffstücktextur wurde augenscheinlich
ebenfalls von der PPX übernommen.
Diese vermittelt einen ordentlichen
Die Hauptbaugruppen der Walther Creed von oben: Verschluss, Lauf, Schließfeder Grip, ohne dabei aggressiv auf die Hand-
und das Polymer-Griffstück. Rechts liegt das 16-Schuss-Magazin aus Italien. flächen zu wirken. Oberhalb des Poly-

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Walther Creed in 9 mm Luger | TEST & TECHNIK

Das Schussverhalten der neuen Creed erinnert stark an das Vorgängermodell charakteristik zeigt sich für eine
Walther PPX. Das vergleichsweise geringe Waffengewicht in Verbindung mit einer reguläre Gebrauchspistole recht über-
hohen Laufachse lassen die Mündung der Creed im Schuss merklich steigen. zeugend. Walther gibt das Abzugsge-
wicht mit 2900 Gramm an, die im Test
mer-Griffstücks sitzt der Schlitten. Die- Stück nach hinten und schließt dann mit 2270 Gramm jedoch weit unterboten
ser wird aus dem Vollen gefräst und bündig mit der Waffe ab. Wenn der wurden. Rund zwei Drittel des Vorzugs
durch eine Tenifer-Schicht vor Umwelt- Schütze nun den Abzug drückt, spannt bewältigt der Drücker vorbildlich, auf
einflüssen oder sonstiger Korrosion ge- die Feder fertig und der Hahn bewegt dem letzten Drittel kratzt er leicht. Da-
schützt. Er läuft auf vier Führungen sich einige Millimeter aus dem Ver- für steht der Abzug recht trocken auf
eines im Rahmen verstifteten Stahlge- schluss-Hinterteil heraus, um schließ- dem Druckpunkt und fällt auch nur mini-
häuses, das ebenfalls das Abzugs-Sys- lich nach dem Druckpunkt mit voller mal durch.
tem und den Hammer-Mechanismus Wucht nach vorn zu schnellen. Hier
trägt. Innerhalb des Schlittens liegen besteht auch der Unterschied zu einem Auf dem Schießstand:
wie gewohnt die Laufgruppe und die Double-Action-System ohne Teilvor- Auf dem Schießstand erfolgten neben
Schließfeder. Vermutlich um Produkti- spannung: Sollte dort der Schuss einmal der Präzisions- und Geschwindigkeits-
onskosten zu senken, setzt Walther bei nicht brechen, kann bei Bedarf mehr- messung vom Sandsack auch noch meh-
der Laufkonstruktion auf eine dreiteili- fach der Abzug betätigt werden und der rere Probeserien stehend aus der Hand.
ge Lösung: Lauf und Patronenlager be- Hammer schlägt mit jedem Male wieder Dabei fällt sofort auf: Griff und Waffen-
stehen aus einem Stück, werden jedoch zu. Bei der Creed hilft nur ein erneutes gewicht sorgen für eine gute Handlage
vom Riegelblock als weiterem Bauteil Repetieren des Schlittens, da es an- der Pistole. Die Drei-Punkt-Stahlvisie-
umgeben. Der Riegelblock entsteht im sonsten zu keiner Teilvorspannung rung der Creed ermöglicht stets eine
MIM-Verfahren und wird anschließend des Systems kommt. Die Abzug schnelle Zielerfassung und lässt kaum
über das Patronenlager gesetzt
(MIM = Metal Injection Molding: ein
Formgebungsverfahren aus Metall-
spritzguss- und Sintertechnologie). Zu
guter Letzt platziert Walther eine po-
lierte Rampe als drittes Bauteil vor dem
Patronenlager. Die Laufl änge beträgt
vier Zoll (102 Millimeter).

Abzug und Hahn-System:


Wie viele der aktuellen Polymer-Pisto-
len auf dem Markt bringt auch die neue
Creed einen teilvorgespannten Abzug
mit. Allerdings kombiniert die Creed
dies mit einem spornlosen Hammer, der
im Heck der Waffe eingelassen sitzt und
der sich nur unter Teilspannung und
Drücken des Abzugs aus dem Waffen-
heck erhebt. In Ruheposition (unge-
spannte Waffe) liegt der Hahn tief ver-
senkt im Verschluss. Wird die Hauptfeder
durch die Schlittenbewegung teilge- Die Bedientasten der Creed liegen vorbildlich platziert und weisen eine gute Ergonomie
spannt, bewegt sich der Hahn ein auf. Größe und Oberflächenpunzierung der Magazintaste sind ebenfalls gelungen.

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TEST & TECHNIK | Walther Creed in 9 mm Luger

einen Zweifel daran, dass die Pistole


auch unter Verteidigungsaspekten auf
dem US-Markt vertrieben wird. Das
Korn ist mit dem Schlitten verschraubt
und die Kimme lässt sich seitlich drif-
ten. Beide Visierelemente sind mit wei-
ßen Dämmerungsmarken in Punktform
ausgestattet. Handhabung und Bedie-
nung der Creed gehen fast schon intui-
tiv einfach von der Hand. Die Repetier-
rillen an Front und Heck lassen sich gut
greifen und bieten einen ordentlichen
Halt. Im Schuss bleibt die Creed auch
mit stärkeren Laborierungen noch gut
kontrollierbar, was auch auf die passen-
de Ergonomie im Griffrückenbereich zu-
rückzuführen ist. Der Hochschlag der
Mündung zeigt sich vergleichsweise
ausgeprägt – eine Eigenschaft, die be-
reits die Vorgängerin PPX mitbrachte.
Trotz ihres massiven Schlittens wiegt
diese Polymer-Pistole nicht besonders
viel. Darüber hinaus besitzt sie eine
recht hohe Laufachse, was nicht zuletzt
der Technik des Hahn-Systems geschul-
det ist. Hierdurch wird naturgemäß ein
stärkerer Hochschlag erzeugt, als er bei
Systemen mit einer tieferen Laufachse
für gewöhnlich auftritt. In puncto Si-
cherheit und Repetierverhalten gibt es
bei der Creed nichts anzukreiden. Die
Waffe arbeitete stets ohne Störungen
Der spornlose Hahn schließt teilgespannt mit dem Heck ab (o.) oder er liegt einige und verdaute sämtliche Test-Laborie-
Millimeter im Inneren verborgen (u.) – dies zeigt an: Die Waffe ist entspannt. rungen ohne Probleme. Auch auf der
Präzisionsseite gibt es nichts auszuset-
VISIER-Abzugsprofil: Walther Creed Messdaten zen. Für eine Gebrauchs-/Verteidi-
Kraft Single Double gungspistole stanzte die Creed gute,
6,0 Action Action klassenübliche Streukreise in das Prüf-
5,5
5,0
Maximale Kraft papier. Die PPU-Teilmantelpatronen er-
4,5 reichten mit 57 Millimetern den kleins-
- 2,270
4,0 ten Streukreis. Auf Platz zwei folgten
3,5 Auslöseweg die GECO-Vollmantelpatronen mit
3,0
- 7,859 59 Millimetern. Den Hexagon-Laborie-
2,5
2,0
rungen von GECO vermasselte ein ein-
Vorzug
1,5 zelner Ausreißer das ansonsten engste
1,0 - 0,142 Schussbild von 35 Millimetern. Auch die
0,5
Auslöseenergie
Energieausbeute mit dem kurzen vier-
0,0
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 Zoll-Lauf ist vergleichsweise gut. Mit
Weg - 7,206 den 115 Grains leichten Barnaul-Stahl-
Waffenart Fabrikat Modell Abzug Zündverzugszeit hülsenpatronen waren sogar Energie-
werte um die 580 Joule möglich. Sie
Pistole Walther Creed DA – –
machten es allerdings nötig, die Creed
Erstellt mit Manthei Mess Systeme TriggerScan 3.0
kräftig im Schuss zu greifen.
Das Werk gibt ein Abzugsgewicht von 2900 Gramm an. Gefühlt und gemessen sind
es deutlich weniger: 2270 Gramm misst der Trigger Scan. Der Auslöseweg ist mit Fazit:
knapp acht Millimetern nur unwesentlich länger als die Herstellerangabe. Auf dem US-Markt dürfte die Creed mit

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Ruger
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Walther Creed in 9 mm Luger | TEST & TECHNIK

ihrem Preis von 399 Dollar voll einschla- Schießtest Walther Creed, 9 mm Luger
gen. Denn sie bringt neben dem Renom-
Nr. Fabrikpatronen SK (mm) v1 (m/s) E1 (J)
mee der deutschen Marke auch eine
hohe Verarbeitungsqualität mit. 1 115 grs Barnaul FMJ 82 394 578
Schussleistung, Bedienung und Visie-
2 123 grs Fiocchi FMJ 63 330 434
rung passen wunderbar für Verteidi-
gungslagen und das Preis/Leistungs- 3 124 grs GECO Hexagon 60 (35) 338 459
verhältnis der Waffe stimmt. Auf dem 4 124 grs GECO FMJ 59 331 440
deutschen Markt sieht die Sache natur-
gemäß etwas anders aus. Mit einem 5 124 grs PPU JHP 57 339 462
Preis von 590 Euro liegt die Creed am Anmerkungen/Abkürzungen: SK (mm) = Streukreisangaben in Millimetern, Schussdistanz
unteren Ende des Preisbereichs für eu- 25 Meter, Waffe vom Sandsack geschossen. Bei den Angaben handelt es sich um Fünf-Schuss-
ropäische Marken-Polymer-Pistolen. Trefferbilder, die Werte in Klammern sind Angaben nach Abzug eines Ausreißers. v 1 (m/s) =
Geschossgeschwindigkeit, zwei Meter vor der Mündung ermittelt. Messgerät: LabRadar
Zwar ist sie deutlich günstiger als ver-
Doppelradar. E1 (J) = anhand von v 1 und Geschossgewicht errechneter Geschossenergiewert in
gleichbare Modelle von Glock, HK und Joule. Auf der Website www.helgepeters.de lässt sich dieser Wert online ermitteln. Geschoss-
SIG Sauer, der Käufer muss aber auch bei Abkürzungen: FMJ: Full Metal Jacket (Vollmantel), JHP: Jacketed Hollow Point (Teilmantel).
der Ausstattung der Creed zurück-
schrauben. Auf der Habenseite der neu-
en Pistole stehen eine gediegene Verar-
beitung, eine gute Schussleistung und
eine einfache Bedienung. Die Firma
Walther liefert die Creed in einem ab-
schließbaren Kunststoffkoffer, mit ei-
ner Bedienungsanleitung und zwei brü-
nierten 16-Schuss-Magazinen aus.

Text: Alexander Orel

Die Testwaffe kam direkt vom Hersteller,


der Carl Walther GmbH aus Ulm (www.
carl-walther.de) – dafür ein herzliches
Dankeschön!

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