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Oxalsäure-Dihydrat bildet farb- und geruchlose Kristalle, die in Wasser und Ethanol gut
löslich sind. Die Salze der Oxalsäure heißen Oxalate. Schmelztemperatur: 101,5 °C.
Wasserlöslichkeit (sauer): bei 20°C 140 g/l, bei 100°C 500 g/l. Oxalsäure und ihre Salze
reizen Haut und Schleimhäute. Bei der inneren Einnahme treten Erbrechen und Durchfall,
sowie Krämpfe auf. Auch schwere Nierenschädigungen können folgen. Die Giftwirkung
beruht auf einer Störung des Calciumhaushaltes. 5-15 Gramm Oxalsäure sollen tödlich
wirken.
Vorsichtsmaßnahmen:
Beim Umgang mit Oxalsäure ist allergrößte Vorsicht geboten! Die notwendigen Maßnahmen
zum Schutz des Anwenderssollten unbedingt eingehalten werden: Handschuhe und Atem-
schutzmaske (Typ FFP3 S/L) müssen verwendet werden.
Vorkommen:
in vielen Pflanzen (z.B. im Sauerklee, Sauerampfer, Rhabarber), in geringen Mengen im Harn
Im organischen Verbund ist sie ein selbstverständlicher Bestandteil unserer Nahrung.
Oxalsäure ist natürlicher Bestandteil des Honigs in Mengen von 0,02 bis 0,2 Gramm pro Kilo.
Verwendung:
Als Urtitersubstanz in der analytischen Chemie zur Einstellung von Permanganat-
Maßlösungen; als Beizmittel in der Färberei; zum Bleichen von Stroh und Stearin; in
Metallreinigern; zum Entfernen von Rost, zur Herstellung von Tinten und Farbstoffen.
Hilfsstoff in der Kosmetikindustrie. Zur Varroabehandlung bei Bienenvölkern.
Mit HPLC Analysetechnik wurde von einem unabhängigen Labor festgestellt, daß beim
Verdampfen keine bedenklichen Abbauprodukte wie Formaldehyd oder Acethaldehyd
meßbar sind. Etwa die Hälfte der eingesetzten Oxalsäure wird bei der Verdampfung in
Wasser . und Kohlendioxyd umgesetzt. In einigen Versuchsvölkern wurden Rückstände der
Behandlung an den Rähmchen untersucht. Proben mit 5,0 cm² Oberfläche vom Rähmchen-
holz wurden in Wasser gelöst und dann mittels HPLC die Oxalsäure im Wasser bestimmt. Zur
Kontrolle wurden fünf nicht behandelte Rähmchenhölzer untersucht. Dabei wurden durch-
schnittlich 60 Mikrogramm als natürlicher Gehalt von Oxalsäure gefunden. Bei der zweiten
Entnahme von Proben (31 - 71 Tage nach den Behandlungen), waren acht von zwölf Proben
schon wieder auf dieses natürliche Niveau gesunken.
Wie funktioniert die Verdampfung der Oxalsäure?
Kristalline Oxalsäure (Oxalsäure-Dihydrat) wird durch sehr starkes Erhitzen vom festen in
einen gasförmigen Zustand gebracht. Sublimation erfolgt bei ca. 180° Celsius. Unter
Sublimation versteht man den unmittelbaren Übergang eines Stoffes vom festen in den
gasförmigen Zustand. Die Gase bilden mit der Stockluft ein sehr feines Aerosol, so dass man
mit einer geringst möglichen Konzentration eine bestmögliche Wirkung erzielt. Dieses
allerfeinste Oxalsäure-Aerosol ist für Bienen absolut verträglich und verteilt sich überall im
Bienenvolk in Form von molekularen feinsten Staubpartikelchen, die sich auch im Haarkleid
der Biene festsetzen. Wenn nun eine Varroamilbe über die Biene oder über Beutenteile im
Inneren der Beuten kriecht, verätzt sie sich dort ihren Bewegungsapparat und ihre Fress-
werkzeuge. Einige Tage später geht sie dann an den Folgen der Verätzung zugrunde.
Vorteile der Oxalsäureverdampfung: Extrem hohe Wirkung bei brutfreien Völkern. Auch bei
Brut ist die Wirkung einer Winterbehandlung befriedigend. Geringe Schwankungen im
Wirkungsgrad. Sehr gute Bienenverträglichkeit. Weitgehend witterungsunabhängige
Anwendung ab 5° C. Keine nennenswerte Störung des Wintersitzes. Geeignet zur Behandlung
von Schwärmen. Sehr geringe Kosten. Einfache Dosierung. Oxalsäure ist nicht wachslöslich,
keine Rückstände in Wachs und Honig. Bei der Verdampfung entstehen keine bedenklichen
Nebenprodukte. Keine bedenklichen Oxalsäure-Rückstände auf den Rähmchen. Behand-
lungsdauer pro Volk nur zwei bis drei Minuten.
Das MRL-Dossier
Das Dossier besteht aus zwei Teilen: Ein Teil zur Toxikologie der Oxalsäure und ein weiterer
zu Oxalsäurerückständen im Honig. Zwei unabhängige Experten haben vorgeschlagen, die
Oxalsäure zur Bekämpfung von “Varroa destructor” in den Annex II der Council Regulation
(EEC) 2377/90 aufzunehmen. Für die Substanzen im Annex II wird kein MRL als Zahlen-
wert festgelegt, das heisst, es gibt keine fixierten Rückstände in Bienenprodukten für
Oxalsäure.
Begründung:
Zum einen wird der natürliche Gehalt an Oxalsäure im Honig durch eine fachkompetente
Behandlung der Bienen mit dieser Säure, wenn überhaupt, nur unwesentlich erhöht. Zum
anderen ist die tägliche Aufnahme von Oxalsäure über den Honigkonsum toxikologisch
unbedenklich und um eine Vielfaches geringer als die Menge, die durch die übrigen
Nahrungsmittel aufgenommen wird.
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Mein Oxalsäureverdampfer
Thema Glühkerzen:
Nach meinen Erfahrungen ist es nicht zwingend notwendig neue Glühkerzen zu verwenden.
Meine Glühkerzen habe ich bei einer Autorecyclingstation kostenlos bekommen und sie
funktionieren bis auf wenige Ausnahmen zur vollsten Zufriedenheit.
Technische Daten:
Beim ersten Einschalten beträgt die Stromaufnahme ca. 25 Ampere, fällt aber innerhalb von
0,5 Sekunden sehr schnell ab, um sich bei ca. 5 - 6 Ampere zu stabilisieren. Es ist jedoch
darauf hinzuweisen, daß bei einer vollaufgeladenen Autobatterie bzw. bei einem Trans-
formator mit einer hohen Amperezahl die Einschaltzeit von einer Minute nicht überschritten
werden sollte, was letztendlich zur sofortigen Zerstörung der Glühkerze und Verdampfer-
schale führen kann!! In einer Minute wird die Verdampferschale so stark aufgeheizt, daß bei
abgeschaltenem Gerät die Restwärme ausreicht, um auch größere Mengen Oxalsäure zu
verdampfen.
Verdampferschale
Grundkörper
Zur Oxalsäureverdampfung:
Beim Umgang mit Oxalsäure ist allergrößte Vorsicht geboten! Die notwendigen
Maßnahmen zum Schutz des Anwenders sollten unbedingt eingehalten werden:
Handschuhe und Atemschutzmaske ( Typ FFP3 S/L ) müssen verwendet werden.
Bienenhäuser lüften und die Behandlung nur von aussen durchführen! Es sollte
nochmals in ihrem eigenen Interesse darauf hingewiesen werden, dass handelsübliche
Staubmasken, wie sie in Baumärkten zu bekommen sind, ohne die Kennung FFP3 S/L /
FFP3 D für die Oxalsäureverdampfung nicht geeignet sind!
In den Monaten Juli/August, also nach dem Abschleudern, folgt bei mir eine Langzeit-
behandlung mit 60%iger Ameisensäure im Nassenheider-Verdunster. In den Monaten
November - Dezember, also im brutlosen Zustand, folgt je nach Bedarf eine 1 - 2 malige
Verdampfung im Abstand von 7 Tagen, wo letztendlich eine extrem hohe Wirkung der
Oxalssäure zu erwarten ist. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben aber gezeigt, daß eine
einmalige Verdampfung zur Restentmilbung völlig ausreichend ist.
Beispiel Normalmaß-Hinterbehandlungsbeute
Flugloch dicht mit Schaumstoff verschließen und Oxalsäure verdampfen. Die Verdampfung
dauert bei meinem Gerät 1 Minute = Einschaltdauer. Nach 1 Minute Stromzufuhr trennen
und Verdampfer rausziehen und Flugloch für 5 Minuten mit Schaumstoff geschlossen halten.
Schwärme / Ableger werden je nach Größe mit 1-2 Gramm Oxalsäure im brutlosen Zustand
behandelt. Ich kühle prinzipiell vor jeder neuen Befüllung den Verdampfer langsam in einem
Wassereimer ab. Es ist schon passiert, daß der Verdampfer noch so heiß gewesen ist, daß die
Verdampfung schon beim Befüllen begann.
Nachtrag:
Da sich Oxalsäurestaub nur langsam abbaut, empfehle ich, um gesundheitliche Risiken zu
vermeiden, nach der Behandlung von Schwärmen und Ablegern in den Sommermonaten die
Beuten mindesten 1 Woche nicht zu öffnen. Werden nach der Behandlung die Bodeneinlagen
zwecks Varroa-Abfall kontrolliert, sollte unbedingt die Atemschutzmaske Typ FFP3 S/L /
FFP3 D getragen werden.
Fazit:
Wird Oxalsäure richtig angewendet und der Schutz des Anwenders beachtet, ist die
Verdampfung ein ganz hervorragendes Mittel, um seine Völker ausreichend gegen die
Varrose zu behandeln. Es verursacht richtig angewendet keine Bienenverluste und hinterläßt
keinerlei Rückstände in Wachs und Honig. Bleibt zum Schluß noch zu hoffen, daß eine legale
Anwendung der Oxalsäureverdampfung als ökologische Winterbehandlung schnellstens auch
in Deutschland möglich ist!
Wie heißt es so schön? - Not macht erfinderisch!
Ein besonderes Problem war bisher, um zügig arbeiten zu können, die Dosierung mit
kristalliner Oxalsäure. Hier nun die einfache Herstellung eines Messlöffels für 1 Gramm.
Nun wird die ganze Geschichte auf der Rückseite des Griffes verschweißt.
Dazu wird die Tülle mit dem Gasfeuerzeug erhitzt und mit dem Rücken eines
Messers zusammengedrückt - fertig!