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Hier finden Sie alle Informationen zur privaten und gesetzlichen Krankenversicherung und
können einen übersichtlichen Vergleich der Krankenkassen und ihrer Leistungen
durchführen. Hier finden Sie auch den individuellen Zusatzbeitrag der gesetzlichen
Krankenkassen.
Die gesetzliche Krankenversicherung muss Antragssteller stets aufnehmen und kann sie
nicht abweisen.
Daneben gibt es auch die private Krankenversicherung. Sie kann Antragsteller abweisen und
man muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um dort aufgenommen zu werden.
Selbstständige beziehungsweise Freiberufler, Beamte und Studenten können sich in der
PKV versichern. Angestellte können dies nur, wenn ihr Einkommen die aktuelle
Jahresarbeitsentgeltgrenze erreicht. Für einige weitere Personengruppen ist eine Befreiung
von der gesetzlichen Krankenversicherungspflicht und ein Eintritt in die PKV möglich.
Die private Krankenversicherung bietet meistens ein breites Spektrum an optional wählbaren
Leistungen an. Wer privat krankenversichert ist, erhält daher im Vergleich zu einem
gesetzlich Versicherten meist mehr Leistungen. Dieser Unterschied bei den Krankenkassen
wird manchmal als Zwei-Klassen-Medizin bezeichnet und immer wieder groß in der Politik
diskutiert.
Die Höhe des Krankenversicherungsbeitrags hängt bei der PKV einerseits von den
ausgewählten Leistungen, andererseits von individuellen Kriterien wie Alter,
Vorerkrankungen oder Beruf ab. Sie werden im Gegensatz zu den Beiträgen zur GKV stets
individuell für die versicherte Person berechnet. Für manche Personengruppen – etwa junge
Menschen ohne Vorerkrankungen – fällt daher die PKV im Vergleich zur GKV günstiger aus,
obwohl die private Krankenkasse für sie mehr Leistungen übernimmt.
Daher macht sich ein Vergleich der privaten und gesetzlichen Krankenkassen oft bezahlt: So
können Interessenten feststellen, welche Krankenversicherung sich für sie lohnt. Versicherte
sollten jedoch beachten, dass die Beiträge im Alter bei der PKV in der Regel ansteigen, da
das Erkrankungsrisiko höher ist.
Neben der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung existiert auch die betriebliche
Krankenversicherung. Ähnlich wie eine betriebliche Altersvorsorge oder Unfallversicherung
kann auch die Krankenversicherung für Angestellte durch den Arbeitgeber übernommen
werden.
Zusatzkrankenversicherungen
Doch nicht jede Zusatzversicherung macht für jeden Verbraucher Sinn. Vor dem Abschluss
sollten potenzielle Versicherungsnehmer Angebote vergleichen und sich genau überlegen,
ob eine Zusatzversicherung für ihre Bedürfnisse nötig ist und wenn ja, welche.
Im Jahr 1883 wurde von dem damaligen Reichskanzler Otto von Bismarck das „Gesetz
betreffend die Krankenversicherung der Arbeiter" eingeführt. Ab diesem Zeitpunkt waren
Industriearbeiter und Beschäftigte in Handwerks- und Gewerbebetrieben
krankenversicherungspflichtig. Dabei mussten die Arbeiter zwei Drittel des Beitrags bezahlen
und der Arbeitgeber das restliche Drittel. Jeder Versicherte hatte das Recht auf ärztliche
Behandlung, Medikamente und Geldleistungen wie zum Beispiel das Krankentagegeld.
Deutschland war somit das erste Land, welches eine Krankenversicherung einführte. Obwohl
dieses Gesetz mittlerweile schon über 130 Jahre alt ist, wurde es über die Epochen zwar
erweitert und teilweise umgeändert, ist aber im Kern noch erhalten.
Zur Zeit des Nationalsozialismus konnten die Krankenkassen nicht selbstständig agieren und
bekamen staatlich anerkannte Leiter zugewiesen. Eine weitere Neuerung zur Zeit des
Nationalsozialismus war, dass ab 1941 auch Rentner krankenversichert wurden. Nach der
Zeit des Nationalsozialismus verwalteten sich die Krankenkassen erneut selbst.
Nach den Wirtschaftswunderjahren blickte man positiv in die Zukunft und entwickelte neue
Beschlüsse zur Verbesserung des Versicherungsschutzes. Beispielweise wurde 1969 das
Lohnfortzahlungsgesetz beschlossen, durch welches der Lohn auch im Krankheitsfall bezahlt
wird. Des Weiteren wurden neue Personengruppen wie zum Beispiel Studenten oder
selbstständige Landwirte aufgenommen. Dadurch stiegen die Kosten jedoch immer weiter
an. So kam es ab 1977 zu Kostendämpfungsgesetzen.
Erst 1996 wurde die Wahlfreiheit der Krankenkassen beschlossen. Nun lag die
Entscheidung, welche Versicherung eine Person hat, in ihrer eigenen Hand. Seit 2000 gab
es immer wieder weitere Reformen im System der gesetzlichen und privaten
Krankenversicherungen. Hauptsächlich ging es dabei um die Qualitätssicherung, das
Finanzierungssystem und stationäre Aufenthalte.