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26.04.2006 / Brand EZ 1
Wozu benötigt man Einkristalle?
26.04.2006 / Brand EZ 2
Wie bekommt man Einkristalle?
Voraussetzung:
Kenntnis des Phasendiagramms
Methoden:
Kristallisation aus der - Lösung
- Schmelze
- Gasphase
26.04.2006 / Brand EZ 3
Thermodynamische Grundlagen - Phasendiagramme
Ein Zustand gilt dann als thermodynamisch stabil, wenn ein thermodynamisches
Gleichgewicht vorliegt. Ein Gleichgewicht liegt dann vor, wenn sich ein Zustand bei
konstanten Zustandsvariablen auch nach langer Zeit nicht mehr ändert und die freie
Enthalpie G ein Minimum annimmt.
26.04.2006 / Brand EZ 4
Gibbs‘sche Phasenregel
F+P=K+2
26.04.2006 / Brand EZ 5
Einstoffsystem – Phasendiagramm von Wasser
Schmelzpunkt
Siedepunkt
fest
P flüssig
Druck
[bar]
1,013
gasförmig
0 100
T Temperatur [°C]
26.04.2006 / Brand EZ 6
Einstoffsystem – Phasendiagramm von Wasser
K = 1, F + P = K + 2 ⇒ F + P = 3
In den Phasenfeldern: P = 1 ⇒ F = 2
P
Druck d.h. Druck und Temperatur können
[bar] unabhängig voneinander variiert werden
flüssig
fest
gasförmig
T Temperatur [°C]
26.04.2006 / Brand EZ 7
Einstoffsystem – Phasendiagramm von Wasser
K = 1, F + P = K + 2 ⇒ F + P = 3
gasförmig
T Temperatur [°C]
26.04.2006 / Brand EZ 8
Einstoffsystem – Phasendiagramm von Wasser
K = 1, F + P = K + 2 ⇒ F + P = 3
Am Tripelpunkt:
P=3⇒F=0
P
Druck Keinerlei Variation mehr möglich
[bar]
(ausgezeichneter Punkt im
Phasendiagramm)
flüssig
fest
6,1 mbar
gasförmig
0,01 °C
T Temperatur [°C]
26.04.2006 / Brand EZ 9
Einstoffsystem – Phasendiagramm von Wasser
P
Druck
[bar]
flüssig
fest
gasförmig
374
T Temperatur [°C]
26.04.2006 / Brand EZ 10
Zweistoffsystem – eutektisches System
flüssig, P=1, F=2 TB Liquiduslinie, P=2 Flüssigkeit und reines B(s) bzw.
T und x unabhängig reines A(s) stehen im Gleichgewicht ⇒ F=1
variierbar ⇒ T=f(x) bzw. x=f(T)
E
TE Soliduslinie, unterhalb dieser Linie ist alles fest, es
liegt ein Gemisch aus A(s) bzw. B(s) und der
Zusammensetzung des Eutektikums xE (A(s) + B(s))
A(s) + E(s) B(s) + E(s) vor
xA=1 xB=1 xA = nA / nA + nB
xE Stoffmengenanteil
(100% A) (100% B) xB = nB / nA + nB
26.04.2006 / Brand EZ 11
Ungesättigte, gesättigte und übersättigte Lösungen
Als Löslichkeit wird die (maximale) Stoffmenge eines Stoffes bezeichnet, die sich bei einer
bestimmten Temperatur in einem Lösungsmittel löst.
Ist die gelöste Stoffmenge kleiner als die maximale Löslichkeit, spricht man von
ungesättigten Lösungen.
Entspricht die gelöste Stoffmenge der maximalen Löslichkeit, so ist die Lösung gesättigt.
Feststoff und Lösung bilden ein dynamisches Gleichgewicht (Es geht gerade soviel in
Lösung, wie wieder ausgeschieden wird). Die maximale Löslichkeit entspricht dem
Löslichkeitsprodukt bei einer bestimmten Temperatur.
(Zur Erinnerung KL(T) AB= c(A+) • c(B-) ist eine temperaturabhängige Konstante)
Ist die gelöste Stoffmenge größer als die maximale Löslichkeit, spricht man von
übersättigten Lösungen.
Übersättigte Lösungen sind instabil (metastabil) und zerfallen langsam wieder in den
überschüssigen Feststoff und in die gesättigte Lösung.
26.04.2006 / Brand EZ 12
Zweistoffsystem – eutektisches System, Lösungen
Löslichkeitsprodukt,
gesättigte Lösung
ungesättigte Lösungen Feststoff B bzw. A
steht mit der Lösung
in einem dynamischen
TA
Gleichgewicht
Das Löslichkeits-
übersättigte Lösung übersättigte Lösung von produkt ist eine
von A in B, B in A, instabiler Bereich temperaturabhängige
instabiler Bereich ⇒ Trennung in festes B und Konstante,
⇒ Trennung in festes A gesättigte Lösung die angibt wieviel sich
und gesättigte Lösung (Gleichgewicht von einem Stoff B in A
(Gleichgewicht wiederhergestellt) löst.
E
wiederhergestellt)
TE
xA=1 xE xB=1
26.04.2006 / Brand EZ 13
Übersättigung, metastabiler Bereich und Keimbildungsarbeit
(kein Gleichgewicht)
rK = Keimradius
rK* = kritischer Keimradius
∆G = Freie Enthalpie
26.04.2006 / Brand EZ 14
Ostwald-Miers-Bereich
xA=1 xB=1
xE
Der Ostwald-Miers-Bereich ist ein metastabiler Bereich, der den Zustand einer
übersättigten Lösung beschreibt. Der Bereich im T,x-Diagramm zwischen der
thermodynamischen Löslichkeitskurve und der Kurve der spontanen Kristallisation.
26.04.2006 / Brand EZ 15
Kristallzüchtung im Ostwald-Miers-Bereich
T=konst. T
+Keim
26.04.2006 / Brand EZ 16