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Zum langsamen Tod verurteilt

Die Initiative »Aktion für die Freiheit« aus Athen verlangte am Sonntag die Freilassung von
Savvas Xiros aus griechischer Haft:

Savvas Xiros ist politischer Gefangener in Griechenland. Seine Geschichte ist vielen bekannt.
Gleichwohl hier einige einleitende Worte: Am 29.6.2002 explodierte in den Händen von Savvas
Xiros ein Sprengsatz, den er gerade aktivieren wollte. Die Explosion verursachte schwerste
Verletzungen. Halbtot wurde er ins Krankenhaus verbracht, wo die Rettungsversuche von
barbarischen Vernehmungsmethoden »begleitet« wurden, um ihm Aussagen über die
Revolutionäre Organisation »17. November« abzupressen, deren Mitglied er war. Dies alles hat
er in seinem Buch beschrieben, das auf Deutsch unter dem Titel »Guantanamo auf
Griechisch« (Pahl-Rugenstein, ISBN 978-3-89144-394-1, Übersetzung Heike Schrader) erschienen
ist. Die Schäden, die er durch die Explosion, aber auch die, die er durch die Behandlung der
Strafverfolgungsbehörden erlitten hat, sind äußerst schwer.

Savvas Xiros befindet sich jetzt im neunten Haftjahr, unter den besonderen
Isolationsbedingungen, der diese Kategorie der politischen Gefangenen unterworfen ist, mit
teilamputierter Hand, mit Herz- und Atembeschwerden, Gang-, Gleichgewichts- und
Orientierungsproblemen, fast blind und taub und gefährdet, gänzlich zu erblinden. Er hat
kürzlich einen erneuten Antrag auf Haftunterbrechung zwecks Behandlung seiner
Gesundheitsprobleme gestellt (siehe auch Anny Paparousou in junge Welt vom 26.11.2010
»Griechenland muß sich an Europas Recht halten«). Gerade in Griechenland werden
Interventionen aus dem Ausland genau beobachtet. Um so wichtiger ist die internationale
Solidarität. Wir bitten Euch (Gruppen, Verbände, Organisationen, Parteien und -gliederungen,
Gewerkschaften, Einzelpersonen) deshalb, den untenstehenden Aufruf/Presseerklärung zu
unterstützen und zurückzuschicken an ro-achim@otenet.gr.

Presseerklärung: »Stoppt den schleichenden Tod von Savvas Xiros. Dem Antrag auf
Strafunterbrechung muß stattgegeben werden, damit Savvas Xiros stationär im Krankenhaus
behandelt werden kann.«

Savvas Xiros hat beim zuständigen Gericht in Piräus Strafunterbrechung beantragt, um im


Krankenhaus ACHEPA in Thessaloniki, das ihn aufzunehmen bereit ist, stationär behandelt zu
werden. Dabei stützt er sich auf eine Reihe ärztlicher Gutachten (zum ganz überwiegenden
Teil öffentlich-rechtlicher Krankenhäuser), aber auch auf die Entscheidung des Europäischen
Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) vom 9. September 2010, der Griechenland wegen
»unmenschlichen Verhaltens« (Verletzung von Art. 3 der Europäischen
Menschenrechtskonvention) verurteilt hat. Die Gesamtheit der ärztlichen Unterlagen, die dem
Antrag beigefügt sind, ergibt das Bild eines zum langsamen Tod verurteilten Gefangenen (…)

Savvas Xiros muß aus dem Gefängnis entlassen werden. Als erster Schritt muß seinem Antrag
auf Haftunterbrechung stattgegeben werden, damit er in dem staatlichen Krankenhaus, das ihn
aufzunehmen bereit ist, behandelt werden kann. Jeder Aufschub bei der Bewilligung dieses
Antrags käme der Fortsetzung eines Verbrechens gleich.

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