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Ein deutsches 7,5 CII! Gebirgsgeschütz 36 il1/ 2. Weltkrieg, 4,40011/ hoch über dem Elbrus-Halls (Kallkasus)
Alex Buchner
PODZUN-PALLAS-VERLAG • 61200 Wölfersheim-Berstadt
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QUELLENVERZEICHNIS
Autorengruppe: R. Böhm, F. Kosar, O.W. Rem, T.M. von Hahn Fritz: "Deutsche Waffen und Geheimwaffen",
Senger und Etterlin, H.O. Wöhlermann, H. Zschucke: ''Die Bernard und Graefe Verlag
deutschen Geschütze 1939 - 1945" J. F. Lehmanns Verlag, Kosar Franz: ''Leichte Feldgeschütze" (Artillerie des 20.
München 1960. Jahrhunderts, Band 1) Bernard und Graefe Verlag, Mün-
Buchner Alex : Bergkrieg im Kaukasus" Podzun-Pallas Ver- chen 1971.
lag, Friedberg 1977. Kosar Franz: "Gebirgsartillerie" ,Motorbuch Verlag, Stutt-
Buchner Alex : "Vom Eismeer bis zum Kaukasus" Podzun- gart 1987.
PaIlas Verlag, Friedberg 1988. Quarrie Broce: "German Mountain Troops "Aztex Cor-
''Die deutsche Gebirgstruppe" Heft 3n5, Heft 3/93 poration 1IIscon, USA 1980.
Engelmann Joachim: "Das Buch der Artillerie 1939 - 1945",
Podzun-Pallas Verlag, Friedberg 1983.
Engelmann Joachim und Scheibert Horst: ''Deutsche Ar-
TITELBILD
Deutsches 7,5 ein Gebirgsgeschütz 36,4.400 m hoch über dem
tillerie 1934-1945," O. A. Starke Verlag, LimburglLahn
1974. Elbrus-Haus (Kaukasus)
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Die höchste Gebirgsgeschütz-Stellung iml. Weltkrieg. Ei"e österreichische 3,7 CI1l Kanone auf dem Ortler in 3,905
mHöhe.
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DIE DEUTSCHE GEBIRGSARTILLERIE IM 2. WELTKRIEG
ALLGEMEINES DREIGESCHÜIZIYPEN
Unter dem herkömmlichen Geschützmaterial nahmen - wie Nach dem verlorenen LWeltkrieg gab es nach den Bestim-
andere Geschütze für bestimmte Zwecke und Aufgaben mungen des Versailler Diktats innerhalb der 100000 Mann
auch - Gebirgsgeschütze eine Sonderstellung ein_ Wie schon starken Reichswehr nur noch eine kleine Gebirgstruppe,
ihre Bezeichnung sagte, waren sie besonders für Kämpfe zu der zwei Batterien mit je 4 Geschützen zählten_ Für die-
im Gebirge, aber auch für Einsätze in schwierigem Gelän- se wurden noch etliche der noch aus dem LWeltkrieg stam-
de vorgesehen_ Hauptforderungen für ein wirksames Ge- menden 7,5 cm Kanonen 15 (Skoda) aus österreichischen
birgsgeschütz waren bei kleinem Kaliber diese so leicht Beständen angekauft_
und nieder, aber auch so stabil wie möglich zu halten.Dazu Das Heeres-WalTenamt hatte bereits 1926 an die Firmen
wurde eine große Beweglichkeit gefordert, insbesondere eine Krupp und Rheimnetall Aufträge zur Entwicklung neuer
mit einfachen Mitteln durchzuführende Zerlegung in Ein- Gebirgsgeschütze mit den Kalibern 7,5 cm und 10 cm ver-
zelteile (Traglasten) und gleichermaßen ein schneller Zu- geben_ Die Firma Krupp haUe aber nach Holzmodellen
sammenbau. weitere Entwurfsarbeiten wieder aufgegeben_ Rheinmetall
Ein Artillerieeinsatz im Gebirge oder ähnlichem Gelände legte einen Typ 7,5 cm Gebirgskanone L/21 vor, mit einem
unterscheidet sich wesentlich von einem solchen im Flach- Gewicht von 756 kg und ebenso einen von 10,5 cm L/15
land_ Das beginnt schon mit dem kräftezehrenden An- mit 841 kg_ Beide Entwicklungen wurden jedoch abgelehnt.
marsch, einem zeitraubenden Instellunggehen und langwie- Bis eine Lösung gefunden wurde (Gebirgsgeschütz 7,5 cm
rigen Stellungswechsel, unter großem Zeit- und Kräfteauf- 36) blieb die Gebirgskanone 15 bei der Truppe_ Ihre An-
wand_ Das Erkennen, Einschießen und Bekämpfen von Zie- zahl erhöhte sich noch beträchtlich nach dem Ausschluß
len erfordert Improvisationsgabe, großes artilleristisches Österreichs 1938 und Besetzung der Tschechei 1939_
Können und höchste Schießkunst_ Das Hauptproblern bil- Im 2_Weltkrieg wurden in der deutschen Gebirgstruppe drei
det der Transport, daher mußte von vornherein auf schwe- Geschütztypen verwandt, die schon veraltete 7,5 cm Ge-
re nicht zerlegbare Kaliber verzichtet werden, auch war birgskanone 15, ihr Nachfolger, das 7,5 Gebirgsgeschütz
aus Geländegrunden ein geschlossener Einsatz selten mög- 36 (ein 7,5 cm Gebirgsgeschütz 43 fand keine Einführung),
lich_ Daher mußten - entgegen dem artilleristischen Grund- und als neueste und modernste Entwicklung die 10,5 cm
satz möglichst starker Feuerzusammenfassungen - die Gebirgshaubitze 40_ Den Geschützen eigen waren Schub-
Gebirgsartillerieeinheiten meist batterie - oder sogar zug- kurbel-Keilverschluß, eine mechanischeAbfeuerung durch
weise den Gebirgsjägerregimentern unterstellt werden. Schlagbolzen, sowie eine getrennt zu ladende Munition (Ge-
Sogar Einzelgeschütze an geeigneten Punkten gut in Stel- schoße und Kartuschen mit Teilladungen)_ Der Vorteil der
lung gebracht und mit genügend Munition versorgt, konn- getrennten Munition lag darin, daß die Geschoßbahnen
ten entscheidende Wirkung haben (z_B_ Bekämpfen feind- stark variiert werden konnten, was beim Schießen im Gebir-
licher Nachschubsteige u_s_w_)_ Die Gebirgsjäger nannten ge besonders wichtig ist. Richtmittel waren Rundblickfern-
die kleinen Geschütze scherzhaft "Stopselkanonen". Ge- rohre.
birgsgeschütze erlaubten eine beachtliche Feuergeschwin- Als Transpol'tmittel dienten leichte Lkw oder Kettenräder,
digkeit, besaßen Flugbahnen in der unteren und oberen Tandem-Zuggespanne, Tragtiere oder auch Mannschaften
Winkelgruppe und konnten somit Ziele an Hinterhangstel- in Winterzeiten mit Kufen oder SchliUen_
lungen und Steilhängen fassen_ Ein unbeobachtetes Schie- Selbstverständlich war, daß bei zerlegten Geschützen kei-
ßen, d_h_ ein Schießen nach Plan haUe wenig Erfolg, da ne Einzellast verloren gehen, oder zu spät in die Feuerstel-
sowohl die Gestaltung des Geländes, wie vor allem Witte- lung eintreITen durfte, da sonst das ganze Gebirgsgeschütz
rungseinflüsse ein derartiges Schießen weitgehend illu- nicht einsatzfahig war_
sorisch machten_ Dabei kam es auf jeden Schuß an, denn
jede Granate mußte ja erst auf stundenlangen beschwerli-
chen Wegen und Pfaden durch Tragtiere, auch in Rucksäk- GLIEDERUNG
ken von Trägem, hinauf in die Berge und jenseits wieder in
Täler hinab in die Feuerstellung gebracht werden_ Es galt
daher allgemein: Lieber weniger "Rohre" (Gebirgsgeschüt- GEBIRGSARTILLERIEREGIMENT
ze) am Feind, dafür aber mehr Granaten_
Zu einer erfolgreichen Gebirgsartillerie gehörte nicht nur Ab 1940 wurden die Artillerieverbände der bisher beste-
gutes Geschützmaterial und große Geländebeweglichkeit henden drei Gebirgsdivisionen umgestaltet. Planmäßig soll-
mit Tragtieren, sondern auch bergerfahrene Geschützbe- te ein jedes Gebirgsartillerieregiment bestehen aus:
dienungen und Batteriepersonal. Sie waren (mehr als noch - Regimentsstab mit Stabsbatterie (Nachrichtenzug, Wetter-
im Flachland) im besonderen Maße oft extrem wechseln- trupp, Kartentrupp)
den WeUerbedingungen wie Hitze, Stürme, Kälte und - I. und 11_ Abteilung mit je 3 Batterien 7,5 cm Gebirgs-
Schnee ausgesetzt (in Hochgebirgsregionen schneite es geschützen
mitunter sogar im Sommer). Dazu kamen kräftezehrende, - III_ Abteilung mit 3 Batterien 10,5 cm leichten Feldhau-
auch gefahrvolle Bewegungen, Abstürze, Lawinen, Blitz- bitzen 18 mit Sechserzug bespannt.
schläge und sonstige Gefahren der Berge_ An VB-Trupps - IV_ Abteilung mit 2 Batterien 15 cm schwere Feldhau-
mit ihren Funkern, meist abgesetzt auf kaum erreichbaren bitzen 18 mot. mit schweren Zugmaschinen_
Höhepunkten, wurden hoheAnforderungen beim Überwa-
chen des Kampfgeländes und besonderes schießtechnisches Hf. und IV_ Abteilung bildeten den "schweren Hammer"
Können gestellt. FernsprechstalTeln hatten im mühseligen der Gebirgsdivisionen bei den Kämpfen im Flachland_ Für
AufundAb über Berge und durch Täler ihre Leitungen zu den Gebirgskrieg schieden sie als zu schwer und nicht zer-
verlegen und instandzuhalten_
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legbar aus. Sie sollen in dieser Darstellung deshalb nicht TECHNISCHE DATEN:
beschrieben werden.
In der Praxis wiesen die Gebirgsartillerieregimenter beson- Kaliber 7,5 cm
ders bei später aufgestellten Divisionen einige Abweichun- Rohrlänge 115,5 cm
gen auf. Seelenrohrlänge 80,2 cm
Richtbereich Höhe _9° bis +50°
Eine Gebirgsbatterie in Stärke von 175 Mann, 68 Tragtie- Richtbereich Seite 7°(je 3,5°nach beiden
ren und vier verlasteten leichten Geschützen war voll ge- Seiten)
birgsgängig. Dazu kamen pro Geschütz 40 Schuß als Grund- Gewicht in Fahrstellung 630 kg
ausstattung, die ebenfalls auf fünf Tragtieren mit jeweils Gewicht in Feuerstellung 613 kg
zwei Munitionskästen mit vier Granaten aufgelastet wa- Anfangsgeschwindigkeit (Vo) 386 mlsec
ren. Weitere zwei Tiere trugen Funkkästen, Fernsprechge- Höchstschußweite 6.650 m
räte und Kahelrollen der NachrichtenstatTel. Zuletzt gah Feuergeschwindigkeit 6-8 Schuß/min
es noch weitere Muli als Ersatztiere, die zunächst mit Ge- Geschoßgewicht 6,20 kg
rät, Schanzzeug und Gepäck der Bedienungen heladen wa- Bedienung 5 Mann
ren.
SCHIEßTECHNISCHE ANGABEN:
Dabei darf nicht vergessen werden, daß zu den Einzellasten
noch das Gewicht der Spezialtragesättel hinzu gerechnet Drall und Art Rechtsdrall gleichbleibend
werden mußte, das etwa 30 kg pro Sattel betrug. Die Trage- Zahl der Züge 28
sättel bestanden aus verstellbaren, gut gepolsterten Eisen- Verbrennungsraum 160,4 mm
gestellen. Aufgelastet wurde auf der Kruppe der Tragtiere Kammerdruck 1.760 atü
die sog. Mittellasten, oder links und rechts der Tiere die Rücklauf max. 850mm
Seitenlasten; zum Hochstemmen der Lasten waren jeweils Rücklauf min. 390mm
vier Mann nötig. Als Tragtiere wurden besonders starke
Tiere eingesetzt, mit Höchstlasten bis zu 120 kg. Um die MUNITION:
Traglasten nicht zu erhöhen, hlieb es hei kurzen Rohrlän-
gen und damit bei geringen Vo. Tragtiere waren neben Berg- Für das schon veraltete Geschütz war eine neue Munition
pferden meist Maultiere (Muli). Sie waren Kreuzungen von entwickelt worden. Es waren dies anfanglich Geschoßarten
Pferdehengsten und Eselstuten. mit neuen Treibladungen, besonders die 7,5 cm Geb. Spreng-
granate 15 AI(6,20 kg), mit einer Füllung, bei der dem TNT
Aluminium beigemischt war, um für Beobachtungszwecke
ein Aufleuchten und einen größeren Detonationsknall her-
vorzurufen.
- 7,5 cm Geb.Granate - Schrappnell (6,50 kg) mit 267 Blei-
GEBIRGSKANONE 15 (SKODA) kugeln
- 7,5 cm Geb.Granate Rot (4,47 kg) mit einer Sprengla-
dung von 500 g TNT und Einschlagblitz
ALLGEMEINES:
- 7,5 cm Geb.sprenggranate 15 (5,47 kg) mit einem röt-
lich wirkenden Rauchsalz für Beobachtungszwecke
Diese Gebirgskanone war eine Konstruktion der tschechi-
schen (ehedem österreichisch-ungarischen) Skoda-Werke, - 7,5 cm Geb.Granate 39 (4,50 kg)
• Hohlladungsgeschoß zur Panzerbekämpfung.
die schon ah 1915 im ersten Weltkrieg auf österreichischer
Seite Verwendung gefunden hatte. Sie wurde später vom Die Munition wurde in Verschlägen zu je sechs Granaten
transportiert.
tschechischen Heer und dem neuen östereichischen Bundes-
Es gab vier Ladungen:
heer übernommen. In den Anfangen der deutschen Weima-
1-3 waren als normale Ladungen in StotTbeutel in den Kar-
rer Republik, wurde eine geringe Anzahl Kanonen für die
kleine Gebirgstruppe innerhalb der Reichswehr angekauft. tuschen untergebracht, die 4. Ladung wurde als überstar-
ke Ladung getrennt mitgeführt. Für die Gebirgs-Spreng-
granate 15 AI ergaben sich
- bei 1. Ladung (Grundladung) mit einer Vo von 235m1
BESCHREffiUNG
sec. eine Höchstweite von 3.900 m
- bei 2. Ladung mit einer Vo von 263m1sec eine Höchst-
Die Kanone hatte eine nach oben gekrümmte Kasten- Hin-
terlafette mit festem Erdsporn. Rücklaufbremse und Vor- weite von 4.600 m
- bei 3. Ladung mit einer Vo 304 mlsec. eine Höchstweite
holer befanden sich in der Wiege unter dem Rohr. Der
Bremszylinder der Rücklaufeinrichtung lief mit dem Rohr von 5.400 m
- bei 4. Ladung mit einer Vo von 386 mlsec. eine Höchst-
zurück. Die Rücklaullänge war bei großen Rohrerhöhungen
weite von 6.650 m.
am geringsten, um ein Aufstoßen des Rohrendes am Boden
zu verhindern. Die Vorderlafette hatte zwei Holzspeicherrä- Als Mündungsfeuerdämpfer wurde ein Seidenbeutel mit
20 g Kaliumsulfat beigegeben. Dieser wurde zuletzt oben
der. Besonders autTallend war das kurze gedrungene Rohr,
auf die Teilladungen in die Kartusche .gelegt. Die Verbren-
das in einen Rohrführungsmantel geschoben war, wodurch
nung des Kaliumsalzes lieferte einen Uberschuß an Stick-
die Standfestigkeit der Kanone beim Schießen erhöht wur·
stotT in den Treibladungsgasen, der die an der Mündung
deo Ebenso markant war das große, schräg nach hinten
austretenden Gase wirksam umhüllte und so verhinderte,
geneigte Schutzschild, das aus zwei Teilen mit zwei abklapp-
daß sie mit dem SauerstotT der Luft in Berührung kamen
baren Unterschilden bestand. Eine Mündungsbremse fehl-
und einen Blitz verursachten.
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Transport einer zerlegten 7,5 cm. Skoda-Kanone. Im Mannscha{rszug auf Rodel in den heimatlichen Bergen
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TRANSPORT
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Die Kanone wurde im freien Gelände als Ganzes gezogen. lafette (61 kg), Wiege mit Rücklaufbremse und Vorholer
Zur Fahrbarmachung wurde die schon im I. Weltkrieg be- (98 kg), Schutzschild (96 kg), dazu Richtmittelkasten, Zu-
währte hölzerne Gabeldeichsel mit ihrem drehbaren Zap- behör usw. (44 kg).
fen in die Richtbaumbuchse der Lafette eingesteckt und 1m Winter wurden die einzelnen Geschützteile auf Rodel-
festgelegt. Dann konnten zwei kräftige Zugtiere hinterein- schlitten verladen und diese von etwa 10-J2 Mann ziehend
ander bei angehobenem Lafettenschwanz vorgespannt wer- und schiebend im Mannschaftstransport bergaufbefOrdert.
den. Damit bei Bergab-Strecken die Schlitten den Muli nicht
Sie konnte auch für Bergeinsätze oder schwieriges Gelän- unter die Hinterhand liefen, hatte jeder Schlitten eine
de in sieben Teile zerlegt und auf Tragtiere verlastet wer- Bremsvorrichtung, die von einem begleitenden Kanonier,
den. Es waren dies Geschützrohr mit Verschluß (106 kg), der hinter dem Schlitten marschierte, bei Bedarf mittels
Rohrführungsmantel (95 kg), Vorderlafette (lIO kg), Hinter- eines Seilzuges betätigt werden konnte.
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Verlastete Wiege
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Schwieriger Abstieg mit
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Tragtiere beim Anstieg mit Richtmittelkasten IIl1d GeschiitZZlIbehär
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Auch dies wurde in Friedenszeiten geübt - Hochziehen eines ganzen Geschützes am Steilhang
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Schwierige r Mannschafts-
transport ein er Kan one mit
Rodel ...
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Die 3. Batterie fGeb. Art.Rgt.79 (/. Geb. Div.), etwas getarnt, in Stellung im Polenfeldzug /939
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Batterien der I. Abt.!
Geb.Art.Rgt. 79 beim
VorbereitungsJeuer vor
dem Übergang über den
Oise-Aisne Kanal
Frankreich J940
Verlastete
Gebirgsgeschiitze waren
auch im Flachland voll
geländebeweglich- hier
auJ einem Floßsacksteg
beim Übergang über die
Aisn.e
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In endlos langer
Schlange zieht eine
leichte Abteilung des
I Geb.Art.Rgt.1I8
(6. Geb.Div. ) über
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, das Belasica-
• Gebi rge im Norden,
Griechenlands 194/
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Im strömenden
Regen entlang
des 2918111
hohen Olymp-
Gebirges
Griechenland
1941
Gebirgsartilleristen
mit ihren Tra gtie ren
setzen in Eilmärschen
dem Gegner nach
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Ein e Barterie des
Geb.Art.Rgt.95
verlädt ihre
Kan onen ;n
Tran sport-
maschinen zum
Flug nach Kreta
/94/ (5.Geb.Div.)
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Die Skoda-Kanone
(Geb.Art.Rgt. 1/2) •
währen.d des
Ruß landjeldzuges
an der Eismeer-
Front /94 / • •
(3. Geb. Div.)
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Bis zuletzt im
Einsatz - 1944
bei einer Siehe-
rUl1gse inh eit an
der ägäisehen
Küste
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GEBIRGSGESCHUTZ 36
Dieses von der deutschen Fa. Rheinmetall ab 1935 weiter TECHNISCHE DATEN:
entwickelte Geschütz war zwar ab 1938 schon in Dienst ge·
stellt worden, gelangte aber trotz seiner Datenbezeichnung Kaliber 7,5 cm
"36" erst 1941 zur Truppe und löste die Gebirgskanone 15 Rohrlänge 114,5 cm
ab. Der Rohstot1bedarf für ein Geschütz betrug 2.552 kg, Seelenrohrlänge 97,2 cm
die Kosten betrugen 17.000 Reichsmark. Richtbereich Höhe _2° bis +70°
Richtbereich Seite 40°
BESCHREIBUNG: Gewicht in Fahrstellung 715 kg
Gewicht in Feuerstellung 748kg
Das kleine mit nur 1,24 m Höhe sehr niedere, doch ziemlich Anfangsgeschwindigkeit (Vo) 475 mlsec
schwere Geschütz, hatte eine erstmals in der Gebirgsartil· Höchstschußweite 9,250 m
lerie eingeführte Spreizlafette aus genieteten Kastenholmen Feuergeschwindigkeit 6-8 Schuß/min
und war zur Gewichtsverminderung ohne Schutzschild. Geschoßgewicht 5,75 kg
Wegen des weit rückwärts befindlichen Schildzapfens, der Bedienung 8 Mann
eine große Rohrerhöhung ermöglichte, war ein Ausgleicher
notwendig. Das Rücklaufsystem war "vorderlich", d.h. es SCIDEßTECHNISCHE ANGABEN
verkürzte bei zunehmender Erhöhung automatisch den
Rohrrücklauf. Rücklaufbremse und Vorholer befanden sich Drall und Art Rechtsdrall konstantbleibend
in der Wiege unter dem Rohr. Das aufgeschraubte große Zahl der Züge 28
Bodenstück mit Schubkurbelflachkeilverschluß war unge· Verbrennungsraum 186mm
wöhnlich massiv ausgeführt, da es ein Gelenk enthielt, durch Kammerdruck 1.750 atü
welches es möglich war, das Bodenstück für den Transport Rücklauf max. 750mm
zwecks Gewichtsverringerung vom Rohr zu trennen.An der Rücklauf min. 600mm
Lafette befand sich ein einfacher Federausgleicher, um der
Mündungslastigkeit entgegenzuwirken, die sich durch den
weit hinten befindlichen Schildzapfen ergab. Um die Bela·
stung der Lafette zu mindern, besaß das Geschütz erstma-
lig eine Mündungsbremse und zwar in auffallender, großer
topfartiger Form entweder mit Löchern oder Schlitzen. Die
Stahlgußscheibenräder waren aus Leichtmetall mit Voll-
gummibereifung, doch gab es auch viele Geschütze mit
Holzrädern.
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Das Geschütz in
Stellung mit
höchstem Richt-
bereich von 70°
und (oben) im
niederstem von
_2°
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Hier ein Maulrier mir aufgelastetem Rohr des Gebirgsgeschiirz 36 im finnischen Unl'ald.
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ALlch dieses Gebirgsgeschiitz kOllllte
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als Mittel/ast...
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BEURTE[L UNG:
Sandini Bibliothek Trotz dieser Mängel erfreute sich das nur in Deutschland
eingeführte Geschütz großer Beliebtheit und blieb bis
Das Gebirgsgeschütz 36 zeigte gute ballistische Eigenschaf- Kriegsende das alleinige Standartgeschütz der leichten Ge-
ten bei Flach- und Steilfeuer, war jedoch - obwohl vieles zur birgsartillerie-Abteilungen auf allen Kriegsschauplätzen.
Gewichtsersparnis vorgenommen wurde - für den Gebirgs- So waren im März 1945 noch 615 Geschütze an der Front,
einsatz zu schwer und hatte eine ungünstige Lastenauf· in Zeughäusern noch 12, dazu noch 953.300 Granaten. Ins·
teilung. Obwohl als gelungene Konstruktion geltend,litt die gesamt betrug die Fertigung:
Waffe bei geringer Rohrerhöhung unter einem Mangel an
Stabilität.
Die 5. Ladung konnte nur verwendet werden, wenn die
Rohrerhöhung mehr als 15 Grad betrug, andernfalls "bock- 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945
te" das Geschütz gefährlich. Bei großer Rohrerhöhung war 59 70 84 216 242 456 66
der Rückstoll nach unten gerichtet, bei geringer Rohrer-
höhung aber mehr nach rückwärts, so daß ein Drehmoment Da die Fertigung (eingerechnet der laufenden Verluste) nicht
mit den Erdspornen als Drehachse entstand, der versuchte ausreichte, um den Bedarf zu decken, blieb die Gebirgska-
die Geschützräder vom Boden abzuheben. none 1S weiterhin in Gebrauch .
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Verlastetes Geschütz mit Bedienung beim Anmarsch und Anstieg in die Kaukasus-Berge /942
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FeIlerpause während des
Vormarsches in Süd-
rußland 1941 (Geschütz
wie bei denfolgenden
Bildern auf Speichel/rä-
dern)
Feuerbefehle
werden durch
Funk übermittelt
(I. Batterie!
Geb.Art.Rgt. 79)
Velfolgungsfeuer in
Rußland 1941
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marschiert hinter ihrem Geschütz mit Protze durch eine norwegische Kleinstadt (Geb.An.Rgt.
1/2 derJ. Geb,Div.)
Batteriestellullg der I. / Geb.A rl. Rgt. 1/8 (6. Geb.Div.) an der Eismeer/ronl im Frühjahr /942
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Der Kampf im
Kallkaslls bei der
I.Geb.Div. im Som-
mer 1942 hat begon-
nen, die Gebirgs-
ballerien sind dabei
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Im Klydsch-TallVird lI1it steilster
Rohrerhöhung, d. h. auf kurzer
• Entfernung, geschossen
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Eill Geschütz steht in 3.540 111
Höhe auf dem Asau-Fe/skopf
mit Schuß richlllng in das
Baksan -Tal
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Das höchste deutsche Geschütz des 2. Weltkrieges oberhalb des Elbrushauses 4.400 m hoch,
hil/auftml/sportiert VOll Tra gtiereIl
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Kurze Orientierung vor dem weiteren Abstieg in s Bsyb- Tal mit verlastetem Geschütz
Geschützzug, dem Gelände entsprechend bespal1/l1, rastet im Bo/schaja Laba-Tal (Herbst /942)
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Eill zerlegtes •
Geschütz wird
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Voll winter-
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Pferdezug ohne - -
Protze, Beclie-
I1l1ng auf Skiern
beim Geb. Art.
Rgt. 82 der
7. Geb. Div. il1
Ka reliel1 1943
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Geschütz während
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Ma rsch auf
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willlerlichen
Balkan-Bergen,
Winter /943/44
Geschülzstellung im
Dunnitor-Gebirge der
2. /Geb.Art.Rgt. 79
während der Kämpfe auf
dem Balkan ( I. Geb.Div.)
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Besonders deutlich sichtbar die große Miindungsbremse bei diesem Gebirgsgeschütz des Geb.Art.Rgt. 95
(5. Geb. Div.) in deli Westalpen 1945
Gut getarntes Geschütz des Geb.Art.Rgt. der 8. Geb. Div. an der Italien/rOllt 1945
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Gebirgsgeschiitz 36 in Feuerstellung
Gebirgshaubitze 40
Das Geschütz wurde von der (österreichischen) Firma Böh- befanden sich in der Wiege unter dem Rohr. Die Gußspei-
ler als Endergebnis eines sowohl an diese Firma, als auch chenräder aus Leichtmetallegierung mit perforierter Voll-
wie bisher an die Firma Rheinmetall vergebenen Entwick- gummiauflage hatten eine federnde Radaufbängung, die
lu ngsauftrages gebaut. Von diesem Kaliber 10,5 cm hatte jeweils zusammen mit den unabhängigen Radbremsen in
Rheimnetall zwar einen Entwurf vorgelegt, nach dem auch die Holme eingebaut waren. Damit bewegten sich die Rä-
zwei Muster gebaut wurden. Die Entwicklung wurde aber der mit den Holmen so daß sie, wenn diese gespreizt wur-
nicht weiter verfolgt. Denn bei den Testreihen, bei denen es den sich mit bewegten und eine nach innen gerichtete Stei-
um die Erteilung des Produktionsauftrages ging, fiel die Ent- lung bekamen.
scheidung zu Gunsten von Böhler aus. Prototyp und Serien-
modell waren etwas unterschiedlich, vor allem durch die
Verlegung des Vorholers aus der Wiege über das Rohr. Es Durch die große Mündungsbremse wurden die auf die La-
ga b auch noch einige andere Änderungen. fette wirkenden Kräfte herabgesetzt. Ein Schutzschild fehlte
ebenso wie bei dem Gebirgsschütz 36.
BESCHREffiUNG:
Eine absolute und äußerlich auffallende Neuheit der Ge-
Schon der erste Anblick vermittelte den Eindruck von "zu- birgshaubitze war, daß sie ähnlich wie das Muster-Gebirgs-
"iel Geschütz auf so wenig Lafette" oder "vorderlastig" oder geschütz 43 eine Dreipunktauflage hatte. Das bedeutete, daß
"nach vorn überkippendes Rohr". Doch das äußere Ausse- die Räder der Unterlafette in der Feuerstellung vor dem
hen trog bei diesem völlig neuartigen Geschütz, denn eine Schießen entfernt, und das Geschütz auf einen massiven So-
sinnreiche Konstruktion stellte sicher, daß beim Feuern ge- ckel mit Hartgummisohle (Schießstütze) gesetzt wurde. Da-
nügend Stabilität und Sicherheit vorhanden war. Die Spreiz- mit wurde die ganze Lafette zusätzlich entlastet.Außerdem
lafette aus genietetem Kastenholmen und abnehmbaren Erd- erhöhte sich durch die Dreipunktlage die Stabilität beim
spornen hatte Lochaussparungen. Das Vollrohr hatte ein Schuß und ermöglichte auch eine Verwendung auf jeder
abnehmbares Bodenstück. Rücklaufbremse und Vorholer Bodenbeschaffenheit.
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Gebirgs-
haubitz 40
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Gebirgshaubi1ze 40 auf Schießstii1ze.
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TRANSPORT: EINSATZ:
Die Gebirgshaubitze 40 ließ sich nicht auf die Tragtiere Die Gebirgshaubitze 40 wurde nach Einführung ab Som-
verlasten, da sie sich nicht weitgehend zerlegen ließ und die mer 1942 (erstmals waren einige Geschütze bei der I.Geb.
einzelnen Teile zu schwer waren. Sie wurde entweder als Div. im Kaukasus eingesetzt), als einziges Modell der mitt-
Ganzes, also einlastig, im pferdezug (Dreier-Gespann) mit leren Gebirgsartillerie an allen Fronten eingesetzt. Sie konnte
Protze der leichten Feldhaubitze 18 oder mol. auf Raupen- jedoch nicht mehr an alle Gebirgsartillerieregimenter aus-
schlepper Ost (RSO) transportiert. Sie konnte auch in vier geliefert werden.
Einheiten zerlegt werden, von den drei auf Einachsanhän- 1m März 1945 befanden sich bei der Truppe 188 Geschütze,
gern verladen und von je einem NSU-Kettenkrad gefahren sieben in den Zeugämtern. Vorhanden waren noch 191.500
wurden. Die Gewichte der drei Fahreinheiten waren Rohr- Geschosse.
Karette 685 kg, Wiegen-Karette 680 kg und Oberlafette- Je Geschütz wurden 6.608 kg Rohstoffe benötigt, die Ko-
Karette 700 kg_ Die vierte Last war die Unterlafette mit 720 sten betrugen 54.850 Reichsmark.
kg, die auf ihren eigenen Rädern bewegt wurde. Dabei hat- Hergestellt wurden:
ten die drei Karetten Drehstabfederungen, die Unterlafetten-
einheit normale Spiralfedern. Das ganze zusammengebau- 1942 1943 1944 1945
te Geschütz war nicht gefedert. 30 104 223 63
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.... und auf Sockel ohne Räder
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Ballerie in Feuerstellung
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