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Fachhochschule 1 A.Nagel-Syben
Gelsenkirchen Kurs Deutsch
2005/2006
Beispiel:
(01) I
... einen Juristen, der Hilfe sucht beim Verfassen von Vertragstexten.
Beispiel:
(02) E
... eine Bekannte, die vor einem größeren Publikum über ein Thema sprechen muss.
3 ... einen Studenten, der seine vielen Notizen übersichtlich abheften möchte.
5 ... einen Freund, der vor wichtigen schriftlichen Prüfungen Angst hat.
8 ... einen Bekannten, der in seinem Beruf bessere Texte schreiben möchte.
10 ... einen Studenten im ersten Semester, der ein Seminarprotokoll schreiben muss.
Lesetext 1: Aufgaben 1 - 10
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Fachhochschule 2 A.Nagel-Syben
Gelsenkirchen Kurs Deutsch
2005/2006
A E
Fachhochschule 3 A.Nagel-Syben
Gelsenkirchen Kurs Deutsch
2005/2006
Lesetext 2: Aufgaben 11 - 20 ca. 20 min
Wohin wird sich das Klima entwickeln? Und mit Die Eingriffe des Menschen in die klimatischen
welchen Folgen haben die Menschen in Mitteleuropa Verhältnisse begannen nicht erst mit der
zu rechnen? Die Erwartungen reichen von einer neuen Industrialisierung: In Deutschland reichen sie bereits
Eiszeit bis hin zu Befürchtungen, dass sich wegen des siebentausend Jahre zurück, bis in das Neolithikum.
Treibhauseffektes weite Landstriche in Wüsten Wie der Botaniker Burkhard Frenzel von der
verwandeln könnten. Wie sich die Umwelt seit der Universität Hohenheim berichtete, waren damals
letzten Eiszeit verändert hat und was daraus beispielsweise an der Donau etwa 15 Prozent der
abzuleiten ist, war Thema eines Symposiums der ursprünglichen Waldfläche gerodet* und wurden
Bayerischen Akademie der Wissenschaften. landwirtschaftlich genutzt. Samenfunde aus dieser Zeit
Um rund ein Grad Celsius sind die Sommer in den zeigten außerdem, dass etwa 50 Hektar Weide- oder
letzten 140 Jahren wärmer geworden. Als Folge Ackerland nötig waren, um zehn Familien mit 50
dessen ist die vergletscherte* Fläche der Alpen um Rindern zu ernähren.
mehr als die Hälfte zurückgegangen, stellte der Bereits diese frühen Eingriffe in die Waldlandschaft
Innsbrucker Gebirgsforscher Gernot Patzelt fest. Rund blieben nicht ohne Folgen für das regionale Klima: Wo
3000 Quadratkilometer Land sind in dieser Zeit aus größere Flächen gerodet waren, sind die
dem Eis hervorgetreten. Gleichzeitig hat sich aufgrund Temperaturunterschiede im Jahresverlauf größer
der wärmeren Temperaturen die Waldgrenze um 150 geworden als in den bewaldeten Gebieten, da sich hier
Meter nach oben verschoben. die Erde im Sommer stärker erwärmte und im Winter
Trotzdem glaubt Patzelt nicht, dass der Alpenregion stärker abkühlte. Da die mittlere Temperatur im
eine nachhaltige Überwärmung droht. Denn die Sommer um 1,5 Grad höher lag und im Winter um 1,5
menschengemachten Einflüsse seien gegenüber den Grad niedriger, ist die Durchschnittstemperatur aber
natürlichen Klimafaktoren relativ klein. So sei ein trotz dieser Differenzen gleich geblieben.
Gletscherschwund des heute zu beobachtenden Gegenwärtig werde jedes Jahr weltweit eine
Ausmaßes nichts Einmaliges: Seit dem Ende der Waldfläche gerodet, die etwa ein Drittel so groß ist wie
letzten Eiszeit vor 10 000 Jahren waren die Gletscher die Bundesrepublik. Welche Konsequenzen das
immer wieder einmal so klein wie heute oder sogar Roden mittel- und langfristig über die betroffene
noch kleiner. Region hinaus hat, lasse sich nur abschätzen, so
Auch unterlag das Klima während der gesamten Frenzel. Für genaue Prognosen, die auch den Einfluss
Erdgeschichte großen Schwankungen - lange bevor der klimawirksamen Gase wie Kohlendioxid
der Mensch in diese Abläufe eingegriffen hat. Bisher einbeziehen müssten, fehlen bisher Modelle.
konnten, so Patzelt, Beweise für insgesamt vier "Auch wenn wir nicht genau sagen können, ob das
Eiszeiten gefunden werden. Sie waren jeweils durch Klima in den nächsten wenigen hundert Jahren
kürzere eisfreie Perioden voneinander getrennt. umkippt oder nicht, wäre es falsch, daraus zu folgern,
Die letzte Eiszeit, das Pleistozän, dauerte etwa drei wir können so weitermachen wie bisher", warnte der
Millionen Jahre; und auch während dieser Eiszeit Tagungsleiter Horst Hagedorn. Gegenwärtig sieht er
schwankten die durchschnittlichen Temperaturen ganz noch gute Chancen, unumkehrbare Entwicklungen zu
erheblich. In den kalten Zeitabschnitten betrug auf vermeiden.
dem Gebiet Mitteleuropas die durchschnittliche
Januartemperatur zwischen minus 14 und minus 22
Grad Celsius; im Juli waren es etwa plus fünf bis plus
zehn Grad. In den warmen Phasen der Eiszeit * Gletscher = eine große Masse von Eis in den
ähnelten aber Klima- und Vegetationsverhältnisse in Alpen. Vergletscherte Fläche = Eisfläche.
Mitteleuropa weitgehend denen der Gegenwart. "Die
nächste Eiszeit kommt bestimmt", meint Patzelt. Es * roden = Bäume mit den Wurzeln entfernen,
könne sein, dass die menschengemachte Erwärmung damit man etwas anderes pflanzen oder
die Entwicklung nur verzögert. Häuser bauen kann.
Lesetext 2: Aufgaben 11 - 20
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Fachhochschule 4 A.Nagel-Syben
Gelsenkirchen Kurs Deutsch
2005/2006
Aufgabe: Markieren Sie die richtige Antwort (A, B oder C).
(0) Wie wird sich das Klima entwickeln? 16. Wann begann der Einfluss des Menschen auf
A. Es wird eine neue Eiszeit geben. das Klima?
B. Es wird heiß und trocken werden. A. Als die Menschen begannen, das Holz der
Wälder zu nutzen.
C. Man weiß die Antwort darauf nicht. Lösung: C
B. Als Menschen anfingen, von Ackerbau und
Viehzucht zu leben.
11. Was war das Thema des Symposiums?
C. In der Zeit, als die ersten Menschen die Erde
A. Der Treibhauseffekt und seine Folgen. bevölkerten.
B. Die Entwicklung der Umwelt und die Folgen.
C. Die Folgen einer neuen Eiszeit für Mitteleuropa. 17. Welche Folgen hatte das Roden der Wälder
auf das Klima?
12. Wozu hat der Anstieg der Temperatur im A. Die Folgen für das regionale Klima waren kaum
Sommer geführt? zu spüren.
A. Die Fläche des Eises in den Alpen ist bis auf B. In den bewaldeten Gebieten kühlte sich das
kleine Reste geschmolzen. Klima insgesamt ab.
B. Durch die Trockenheit gibt es weniger Wälder in C. In gerodeten Gebieten wurde es sommers
den Alpen. wärmer, winters kälter.
C. In den Alpen wachsen die Bäume in höheren
Regionen als früher. 18. Welchen Schluss zieht Frenzel aus den
Daten über die Waldrodung?
13. Wie schätzt Patzelt das Schmelzen der A. Die Folgen der Waldrodung kann man nicht
Gletsche ein? genau vorhersehen.
A. Als ein Ergebnis des Umweltverhaltens der B. Die Folgen für das Klima werden langfristig sehr
Menschen. schwerwiegend sein.
B. Als ein in Abständen wiederkehrendes C. Die Forscher werden bessere Klimamodelle
Phänomen. entwickeln können.
C. Als Folge der langsamen Erwärmung der Erde.
19. Wie fasst Hagedorn das Ergebnis des
14. Was geschah im Verlauf der Erdgeschichte? Symposiums zusammen?
A. Das Klima schwankt erst, seit der Mensch in die A. Es hat sich gezeigt, dass die Forscher auf dem
Natur eingreift. richtigen Weg sind.
B. Die eisfreien Zeiten verkürzten sich im Laufe der B. Man weiß jetzt genauer, wie sich das Klima
Zeit. verändern wird.
C. Eiszeiten und eisfreie Zeiten wechselten C. Manche zukünftige Entwicklungen lassen sich
einander ab. jetzt noch aufhalten.
15. Was geschah während der letzten Eiszeit? 20. Anhand welcher Beispiele im Text wird das
Thema verdeutlicht?
A. Die Temperatur entsprach in den warmen
Phasen der heutigen Temperatur. A. Rückgang der Gletscher in den Alpen und
B. Die Temperaturen blieben im Sommer und im Rodung der Wälder.
Winter konstant. B. Temperaturschwankungen in den Alpen und in
C. Die Temperaturen schwankten im Winter der Donauregion.
weniger als im Sommer. C. Überwärmung der Alpen und Gase, die das
Klima beeinflussen.
Forschungsprojekt Eltern-Kind-Interaktion
Spielen Väter mit ihren Kindern anders als Mütter?
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Fachhochschule 5 A.Nagel-Syben
Gelsenkirchen Kurs Deutsch
2005/2006
Die Interaktion zwischen Kindern bis zum dritten Freude beim Kind und bei den Eltern
Lebensjahr und ihren Müttern ist recht gut erforscht. Ob das gemeinsame Spiel eine erfreuliche oder
Für die Altersgruppen über drei Jahren liegen so gut weniger erfreuliche Angelegenheit war, war beim
wie keine Forschungsergebnisse vor. Weitgehend jeweiligen Elternteil ganz eng verbunden mit der
unerforscht scheint bis jetzt die Rolle der Väter zu Freude, die das Kind zeigte. Das Ausmaß der
sein. Es gibt kaum Untersuchungen über die geäußerten Freude war in der Vater-Kind-Situation
Interaktion zwischen Vätern und Kindern. nicht anders als in der Mutter-Kind-Situation. Die
Korrelation zwischen beiden Eltern war aber niedrig,
Am Institut für Kinder- und Jugendpsychiatrie wurde in fast auf Zufallsniveau. Das heißt, freudiges Spielen mit
Zusammenarbeit mit dem v. Haunerschen Kinderspital Vätern ist keine Garantie für freudiges Spielen mit
der Ludwig-Maximilians-Universität eine Müttern und umgekehrt. Die Kategorie Freude wird als
Längsschnittstudie durchgeführt. Ziel dieser Studie eine situationsabhängige Variable bewertet.
war, etwa vier Jahre nach dem Krankenhausaufenthalt
die Entwicklung von Kindern sowie Aufgabenorientierung (Konzentration)
entwicklungsrelevante Faktoren zu erfassen. Dazu Die Kinder waren in den Situationen mit Mutter und
wurden Familien zu Hause aufgesucht, die Kinder auf Vater gleichermaßen aufmerksam oder
ihren Entwicklungsstand hin untersucht und die Eltern unaufmerksam. Dieses Merkmal zeigte keinen
in einem ausführlichen Interview befragt. Die Familien Zusammenhang mit der Geduld des Vaters und nur
wurden gebeten, sich bei einer Spielsituation filmen zu einen geringen Zusammenhang mit der Geduld der
lassen und zwar Väter und Mütter jeweils getrennt mit Mutter. Dieses Merkmal wird in guter
dem zu untersuchenden Kind. Übereinstimmung mit kinderpsychiatrischen
Forschungsergebnissen als eine
Von den ursprünglich geplanten 108 Kindern konnten Persönlichkeitsvariable des Kindes angesehen.
97 untersucht werden. Von 75 Kindern liegt eine
Videoaufnahme mit der Mutter vor, von 57 Kindern Körperkontakt
eine Aufnahme zusammen mit dem Vater. Das Alter Es gab keine Unterschiede zwischen Vätern und
der Kinder liegt zwischen 4 und 18 Jahren. Müttern. Der enge oder weite Körperkontakt der
Familie erwies sich als ein situationsübergreifendes
Es wurde ein Beobachtungsinstrument zur Beurteilung Merkmal. Es wird als ein familientypisches Muster
der Eltern-Kind-Interaktion entwickelt, das neun angesehen.
Beobachtungskategorien umfasst. In drei weiteren
Kategorien werden die Feinfühligkeit der Eltern, die In unserer Stichprobe sind die Väter wie in der
Bindungssicherheit des Kindes und die Bevölkerung überwiegend ganztags berufstätig. Die
Ausgewogenheit der Beziehung beurteilt. Mütter sind überwiegend als Hausfrau oder in
Teilzeitarbeit tätig. Wir waren davon ausgegangen,
Die Videobänder wurden von drei geschulten dass die Väter weniger verfügbar und deshalb auch
Beobachtern beurteilt, die keine Kenntnis über die weniger geübt im Umgang mit ihrem Kind sind. Aber
Familiensituation hatten. Jede Kategorie wurde auf offensichtlich wirkt sich in der Beziehung zwischen
einer Ausprägungsskala von 1 (unauffällig) bis 5 (sehr Kind und Eltern nicht allein das Ausmaß der zur
auffällig) bewertet. Die Übereinstimmung zwischen Verfügung stehenden Zeit aus, sondern auch die
den Bewertern war sehr befriedigend (Interrater- innere Präsenz und emotionale Verfügbarkeit.
Reliabilität im Mittel 0.74). Entgegen vielen Vorurteilen über Väter: wenn sie denn
mit ihren Kindern spielen, dann können sie das auch
Bei der Auswertung wurden folgende Fragestellungen so gut wie Mütter.
bearbeitet:
- Spielen die Kinder mit dem Vater anders als mit der Text nach: Frank, R., Frick, U., Kopecky-Wenzel, M.,
Mutter?
in: Einsichten. Forschung an der Ludwig-Maximilian-
- Welche Verhaltensmerkmale sind Universität München, 1997/1, S.18-20.
situationsabhängig, welche sind personenabhängig?
- Gibt es Merkmale, die das emotionale Klima der
Familie erfassen?
Lesetext 3: Aufgaben 21 - 30
Fachhochschule 6 A.Nagel-Syben
Gelsenkirchen Kurs Deutsch
2005/2006
Text
sagt
Ja Nein
dazu
nichts
Beispiel:
(02) X
Die Konzentration der Kinder beim Spielen nimmt mit ihrem Alter zu.
Das Projekt untersuchte die Entwicklung von Kindern und das Verhältnis
21
Eltern-Kind.
Die Beziehung zwischen den Eltern übt einen wichtigen Einfluss aus auf die
22
Entwicklung des Kindes.
Die drei Beobachter kamen bei der Bewertung der Videos zu ähnlichen
24
Ergebnissen.
26 Die Freude der Eltern beim Spielen ist abhängig von der Freude des Kindes.
27 Das Kind spielt konzentrierter mit der Mutter als mit dem Vater.
28 Die Geduld des Vaters erhöht die Konzentration des Kindes beim Spielen.
Die Forscher hatten vor Beginn der Studie vermutet, dass Väter weniger
30
geübt waren im Spielen mit ihren Kindern als Mütter.
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Fachhochschule 7 A.Nagel-Syben
Gelsenkirchen Kurs Deutsch
2005/2006
Ordnen Sie die folgenden Sätze !
Worthilfe:
der Kontrahent = der Gegner
die Plauderei = das (oberflächliche, lockere) Gespräch
rabiat = grob, rücksichtslos, wütend
lediglich = nur
die Attacke = der Angriff
Reihenfolge:
1. 2. 3. 4. 5. 6.