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Galván Torres
Werner Heidermann / Ulrike Pleß
Erwin Tschirner (Hrsg.)
3
Associação Latino-Americana de Estudos Germanísticos
Lateinamerikanischer Germanistenverband
ISBN 978-3-86057-878-0
Urheberrechtlich geschütztes Material
Copyright Stauffenburg Verlag, 2013
Inhalt
Danksagung................................................................................................... 5
Vorwort ....................................................................................................... 11
Christian Fandrych
Ich möchte auch hier nicht den ganz großen Rahmen aufmachen...
Zum Stil deutscher wissenschaftlicher Vorträge ......................................... 19
Erwin Tschirner
Grammatisches Wissen und Grammatikprogression:
Textlinguistische Grundlagen ..................................................................... 35
Brigitte Merzig
Prosodie und Interkomprehension Germanischer Sprachen ....................... 61
Pamela Padilla
Eine kontrastive Beschreibung der Verortung des Fokus
im Spanischen und Deutschen .................................................................... 71
Lars Schirrmeister
Regelgeleitete Genusvermittlung bei DaF-Lernenden in Mexiko .............. 85
Tinka Reichmann
Die Textsorte „Notenspiegel“ im Hochschulkontext: didaktische
Anregungen für den Übersetzungsunterricht deutsch / portugiesisch ...... 101
Christian Koch
Unser Stil ist der bessere!? Deutscher und ecuadorianischer
Wissenschaftsstil im Vergleich.................................................................. 127
Anne Biedermann
¿Frases terremoteadas? – Syntaktische Strukturen und ihre
Funktionen in Heinrich von Kleists „Erdbeben in Chili“ ......................... 139
Ulrike Schröder
Metaphorische Szenarien im brasilianischen und deutschen
Diskurs über „Gesellschaft“ ...................................................................... 153
Peter Ecke
US-amerikanische DaF-Studenten im kurzfristigen Auslandsstudium:
Meinungen und Einstellungen gegenüber Vertretern der eigenen und
der fremden Kultur .................................................................................... 167
Translation im Wandel
Werner Heidermann
Zum „Kulturschatten“ von Wörtern am Beispiel von
Uwe Tellkamps Der Turm ........................................................................ 179
Olga García
Können Übersetzungen alt werden oder wie modern darf
ein Klassiker sein? Zum Phänomen Neuübersetzung ............................... 189
Morton Münster
Poetologische und metasprachliche Grenzen der Übersetzbarkeit
seit der Moderne ....................................................................................... 199
Christian Bahr
Subjektivität und Objektivität in Gebrauch und Übersetzung
von Ortsnamen am Beispiel Mexikos und Galiciens ................................ 209
Siegfried Boehm
Übersetzungsdidaktik im Rahmen eines
„Diplomado de Traducción“ ..................................................................... 225
Ulrike Sperr
Dolmetschen im Fremdsprachenunterricht – Rechtfertigung und
Anwendungsbeispiele ............................................................................... 235
Ute Hermanns
Zur Bedeutung der Literatur im brasilianischen Film, zum Transfer,
zur Transformation und zur Wahrheit von „Übersetzung“ im weiteren
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....................................................................... 275
Anette Kind
Der wohlbebleistiftete Professor: Betrachtungen zu den
Übersetzungen in deutscher Sprache von Eça de Queirós’
O Mandarim (1880) und A Relíquia (1887).............................................. 289
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nalist Peter K. Wehrli mit der Übersetzung seines Textes „Alles ist eine Reak-
tion auf Dada!“ über die Wiedereröffnung des Dada-Hauses (Cabaret Voltaire)
in Zürichs Altstadt, „in der Spiegelgasse, im Eckhaus zur Münstergasse hin“
(Wehrli, 2006:10). Der Text, der in der Schweiz verfasst worden war, sollte im
nordostbrasilianischen Fortaleza ins Portugiesische übertragen werden und in
der mosambikanischen Hauptstadt Maputo erscheinen. Dieser Übersetzungs-
auftrag führte zu einem regen E-Mail-Verkehr zwischen dem Autor und dem
Übersetzer, und diese Korrespondenz war außerordentlich aufschlussreich und
für beide handelnden Seiten sehr bereichernd. Da Herr Wehrli den Text den Stu-
dierenden der mosambikanischen ENAV (Nationale Schule für Visuelle Kunst)
bereits in der Einleitung ausdrücklich widmet, war sich der Übersetzer sofort
darüber im Klaren, dass die endgültige Fassung der portugiesischen Überset-
zung den sprachlichen Eigenheiten des mosambikanischen Portugiesisch an-
gepasst werden müsse. Deswegen rückten für den Übersetzer zunächst einmal
etliche mit der Semantik und der Rechtschreibung verbundene Schwierigkeiten
in den Vordergrund. Bei näherer Betrachtung wurde ebenfalls festgestellt, dass
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rigkeiten des Textes zählten.
In diesem Beitrag wird anhand von Beispielen aus dem E-Mail-Verkehr
zwischen dem Übersetzer und Peter K. Wehrli exemplarisch aufgezeigt, wie
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zenden Textes eine entscheidende Rolle spielen. Bevor auf den o.g. E-Mail-
Verkehr eingegangen wird, werden im Folgenden einige Bemerkungen zur
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dem hier dargestellten übersetzerischen Entscheidungsprozess einen besonde-
ren Stellenwert einnimmt.
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Ausgangstextes verbunden ist.
wird, ist die optimale Übersetzungssituation die, in der zwischen dem Verfas-
ser des Originaltextes und dem Übersetzer Kontakt hergestellt werden kann.
Somit kann der Übersetzer für unklare Stellen passende Antworten bekom-
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Durch den E-Mail-Verkehr zwischen Verfasser und Übersetzer des oben er-
wähnten Dada-Haus-Textes fand ein interkultureller Dialog statt, der dem äh-
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Translating is not only a linguistic act, it is also a cultural one, an act of commu-
nication across cultures. Translating always involves both language and culture
simply because the two cannot be separated. Language is culturally embedded: it
both expresses and shapes cultural reality, and the meanings of linguistic items,
be they words or larger segments of text, can only be understood when consi-
dered together with the cultural context in which these linguistic items are used.
For example, a simple expression such as ‘We had dinner’ written in a British cul-
tural context cannot be transposed into an Arabic, German, Finnish or indeed an
American English context without considering the different cultural ‘meanings’
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is of overriding importance, it follows that the cultural frame of reference cannot
be ignored. In the process of translation, therefore, not only the two languages
but also the two cultures come into contact. In this sense, translating is a form of
intercultural communication. (House 2009: 11f.)
1
Dazu siehe Koller 1987, 188f.
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An dieser Stelle geht ein herzliches Dankeschön an Peter K. Wehrli, der mit großem
Interesse auf alle Fragen eingegangen ist.
4
In den Zitaten von Herrn Peter K. Wehrli wurde die deutschschweizerische Schreib-
weise beibehalten.
5
Ausgangstext (AT): Dort, in der Spiegelgasse, im Eckhaus zur Münstergasse hin,
im Haus, das lange Zeit mit ‚Meierei‘ und dann mit ‚Teens & Twens‘ angeschrieben
war, hat sich während des ersten Weltkriegs eine Schar Verwegener zusammenge-
funden (...). Und wenn ich in den ovalen Spiegel schaue, der da an der Hausmauer
hängt – aufsässig, als hätte er der Gasse ihren Namen gegeben –, dann blendet sich
der Nachhall des Bassgedröhns aus der Disco hinter dieser Mauer nun endgültig
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effektvoller, als wenn ich den übersetzten Straßennamen einfach in Klammern
setzen würde); somit kann die portugiesischsprachige Leserschaft das Wortspiel
zwischen „Spiegel“ und „Spiegelgasse“ auch nachvollziehen. Bei der weite-
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Straßennamen „Münstergasse“ ähnlich verfahren, um keine falschen Erwar-
tungen zu wecken. (Wenn ich den ersten Straßennamen – aber nicht den zwei-
ten – ins Portugiesische übertragen und neben die Originalbezeichnung nach
einem „ou“ gesetzt hätte, dann hätte ich die Leser womöglich auf eine falsche
Spur gebracht.)
PKW: Sehr gut. Die Verbindung „Spiegel“ und „Spiegelgasse“ ist erhalten.
Da muss dasselbe mit der „Münstergasse“ auch geschehen.
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tionär Verhockten (...)“6 habe ich folgenden Kommentar: „Verhockt“ habe ich
mit „pasmaceira“ übersetzt, einem Wort, das den Sinn von „Apathie“, „Man-
gel an Interesse“ u. Ä. beinhaltet. Was hältst du davon?
PKW: Gut. Einverstanden, besonders weil ja „pasmaceiras“ mit „reacionárias“
verbunden bleibt.
TR: Zu dem Wort „Festplatz“7: Ich kenne zwar das zusammengesetzte Wort
„Festplatz“ in seinen herkömmlichen Zusammenhängen, diesem Kompositum
wären aber meiner Meinung nach zwei verschiedene Aspekte nachzuvollzie-
hen, die für die portugiesische Übersetzung wichtig wären. Einerseits schwin-
gen – meinem Eindruck nach – in dem Wort „Festplatz“ [laut Duden (2006):
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den: auf den F. gehen.“] verschiedene kulturträchtige Bedeutungen mit, die in
Ländern wie Deutschland und der Schweiz eine Rolle spielen. Wenn man es
wortwörtlich (z. B. mit „praça de festas“8) ins Portugiesische übersetzt, geht
der kulturelle, traditionsbeladene Charakter des Originalausdrucks z. T. ver-
loren. Andererseits kann man in dem Bestimmungswort „Fest“ (= festa) auch
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spüren. Ich würde hier lieber “sede festiva“ vorschlagen; in diesem Ausdruck
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auch von “Fest“ (festiva). Vielleicht bist du damit einverstanden.
PKW: Dein Vorschlag ist eine Verbesserung meines Textes. Du legst einen
Doppelsinn ins Wort ‘Festplatz’, den ich bewundere.
TR: Peter, in Walter Mehrings Zitat erkenne ich das Wortspiel zwischen
„Gemein“-schaft und „Gemein“-heit9, was wiederum ein weiteres Überset-
zungsproblem darstellt: „Gemein“ im Sinne von „auf die Allgemeinheit be-
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niederträchtig“. Wenn man bei der Suche nach einem ähnlichen Wortspiel
etwa auf das portugiesische Wort „vilania“ zurückgreift, dann kommt da-
bei nur die negative Bedeutung („Gemeinheit“) zum Ausdruck. Da hätte der
Übersetzer nicht viel Spielraum, um ein Wortspiel z. B. mit „vil(a)“10 zu ma-
chen, um der Idee von „Gemein“-schaft gerecht zu werden. (Der Begriff
„vila“ wäre hier nicht besonders hilfreich.) Dies hat mir anfänglich etwas
Kopfzerbrechen bereitet. Dann ist mir eingefallen, dass ich hierfür mit den
Begriffen „bem comum“ (wortwörtlich: „Gemeingut“), das unmittelbar mit
der Idee von „Gemeinschaft“ zu tun hat, und „mal comum“ operieren könnte;
letzterer existiert zwar als fester Ausdruck im Portugiesischen nicht, würde
in deinem (übersetzten) Text jedoch als Gegenpol zu „bem comum“ sehr gut
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Gemein-heit‘- gegen das Individuum. Und das gilt von der Geburt bis zum Tode“.
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Vil = Dorf; vil = niederträchtig.
fungieren; und so wäre auch das immanente Wortspiel noch erhalten. „Mal
comum“ würde auf Deutsch so viel wie „gemeinschaftliches / gemeinsames
Übel“ bedeuten. Es würde im Grunde eine Art „Gemeinheit“ implizieren.
PKW: Bravo! Die Lösung „Bem comum – mal comum“ ist die bestmögliche.
Danke.
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pigkeit in den Augenwinkeln (...)“. Peter, Schwierigkeit bereitet mir das Wort
„Schnippigkeit“. Ist „Schnippig“ gleichbedeutend mit „schnippisch“? Letzte-
res kenne ich, und ich gehe davon aus, dass es sich hier um Synonyme handelt,
oder? Das Substantiv „Schnippigkeit“, wie du meiner Übersetzung entnehmen
kannst, habe ich mit „desdém“ („Missbilligung, Hochmut“) übersetzt. Ist es
richtig so, oder meinst Du damit etwas anderes?
PKW:
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Du brauchst aber überhaupt nicht darauf einzugehen. Am liebsten wäre mir,
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genscheidt ist „schnippisch“ mit „impertinente“ übersetzt. „Desdém“ riecht für
mich zu sehr nach Verachtung oder Hass.
TR: Du hast einen Satz von Mehring zitiert, der mir ebenfalls Schwierig-
keiten bereitet: „Es war kein Zufall, dass Dada in der prädestiniert neutralen
Schweiz entstand, im Seldwyla der Geopolitik.“ Das Problem liegt darin, dass
die größte Mehrheit der portugiesischsprachigen Leser wohl nicht weiß, was
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bei mit einer eingebauten Erläuterung zu operieren, aber dann dachte ich: nein,
lieber nicht. Aus diesem Grund: Es geht nämlich um ein Zitat, und ich sollte
die Originalworte des zitierten Autors nicht ändern. Selbstverständlich gäbe
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„Pasárgada“. Aber dadurch würde ich einen groben Fehler begehen: Aus einem
Stück Schweizer Kultur würde dann ein ganz brasilianisches Bild entstehen.
Und dein Text hat ja unmittelbar mit Schweizer Kulturgütern zu tun, nämlich:
„Dada in der Schweiz, in Zürich, in der Spiegelgasse ...“! Wie wäre es, wenn
Du – ohne didaktisierend zu wirken – einen erläuternden Satz dazu schreiben
würdest, so dass die zielsprachigen Leser verstehen könnten, was „Seldwyla“
bedeutet? Was würdest Du hier vorschlagen?
PKW: Ich habe versucht, einen Satz einzubauen, der erklärt was der Ort Sel-
dwyla ist (Schauplatz von Novellen des Dichters Gottfried Keller.) Aber dann
verliere ich den Anschluss zum „Zufall“11 im nächsten Satz. Ich muss eine an-
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dere Lösung suchen. Im Tonband spricht Mehring ja nicht so direkt, wie ich es
montiert habe. Ich kannte Mehring zu seinen Lebzeiten ja sehr gut und bin über-
zeugt, dass wir in seinem Sinn handeln, wenn wir den Satz erweitern mit der
Erklärung „Es ist kein Zufall, dass Dada in der prädestiniert neutralen Schweiz
entstand, im Ort, in dem alle Tüchtigkeit von außen kommt: im Seldwyla der
Geopolitik“. So müsste dem Leser klar werden, dass die Ortsbezeichnung Sel-
dwyla metaphorischen Charakter hat.
TR: Der Begriff „Polizeistunde“12 heißt auf Portugiesisch „horário de en-
cerramento“. Leider verlieren wir bei der Übersetzung das Wort „Polizei“. Ich
habe aber versucht, wie du es aus einer weiteren Textstelle ersehen kannst, das
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PKW: Deine Lösung, lieber Tito, ist brillant. Auch wie Du nachher die Poli-
zei ins Spiel bringst. Denn 1916 wachte die Polizei darüber, dass die „hora de
encerramento“ pünktlich eingehalten wurde.
TR: Bräuchten wir nicht irgendein „unterstützendes Wort“, damit die Le-
ser die Ankunft des großen „Derdiedas“ verstehen?
PKW: „Ich bin der grosse Derdiedas“ lautet die erste Zeile eines Gedichtes
von Hans Arp. Gemeint ist eine Person, die alle Geschlechter in sich vereinigt.
Damit dies portugiesisch verständlich wird, müsste man die Figur nennen: o
„OeA“. Ich schlage vor, dass wir den Satz ergänzen: „… a chegada do grande
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Situation schon klarer.
TR: Peter, ist der „Central“ ein Café? Die Stelle lautet: „Als ich Marcel
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Fazit
Basierend auf den obigen Beispielen kann man ersehen, wie sich der Über-
setzer des Textes „Alles ist eine Reaktion auf Dada!“ zu einer Reihe von rele-
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wortung der Fragen durch Peter K. Wehrli konnte an allen unklaren Textstellen
Klarheit geschaffen werden. Es geht dabei insbesondere um Begriffe bzw. Rea-
lia, die in Wörterbüchern nicht enthalten sind, wie etwa „Spiegelgasse“, „Fen-
dant“, „Central“ usw., weil sie sehr stark an die lokale Kultur und Umgebung
gebunden sind. Durch die Erklärungen des Autors konnte sich der Übersetzer
verschiedener Nuancen des Textes bewusst werden, die er sonst wahrschein-
lich nur in Ansätzen hätte erahnen können.
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ein Deutschschweizer das Wort „Seldwyla“, das im deutschschweizerischen
Kulturkreis ein bekannter Begriff ist, liest, sind ihm die Konnotationen geo-
graphischer, literarischer, kultureller Art klar. Für den zielsprachlichen Emp-
fänger müsste man hier aber auf einer anderen Ebene, und zwar auf der deno-
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Manchmal enthält der Text von Peter K. Wehrli auch eine Art Spiel zwischen
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in derselben Form wiedergeben kann, wie etwa bei dem Ausdruck „Polizei-
stunde“.
An mancher Stelle ging es aber auch um pragmatische bzw. empfängerbe-
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Intro / Info: auch wenn beide Kürzel im Brasilianischen bzw. Portugiesischen
nicht verwendet werden, stören sie die Kommunikation nicht im Geringsten.
Im Großen und Ganzen kann meines Erachtens der Kontakt zwischen Ver-
fasser und Übersetzer entschieden zu sichereren Übersetzungslösungen füh-
ren. Darüber hinaus sind in diesem Austausch, in diesem „kulturellen Trans-
fer“ (Vermeer 1994: 52), beide Parteien Gewinner: der Übersetzer, weil er
seinen Auftrag mit größerer Sicherheit meistern kann, und der Verfasser, weil
er durch die Fragen des Übersetzers auch für übersetzungsrelevante Probleme
sensibilisiert wird.
Literatur