Vous êtes sur la page 1sur 33

Betriebspraxis in einem öffentlichen

Schwimmbad

Untersuchungsparameter und Schwimmbadpflege unter


dem Aspekt der Betreiberpflicht
(Neue DIN 19643)

Jürgen Hijzelendoorn

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 1


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Stichworte des Vortrags
• Betriebspraxis/ Schwimmbadpflege
• Untersuchungsparameter (Neue DIN 19643)
• Betreiberpflicht

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 2


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Badebeckenwasserkreislauf

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 3


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Bauliche Bereiche prüfen
• Der Beckenkörper (jährlich)

• Die Schwallwasserkammer (1/2- jährliche


Kontrolle und Reinigung; vor Aufnahme der
Arbeiten: Gefährdungsbeurteilung)

• Der Filter (jährliche Kontrolle)


Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 4
www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Prüfung der Beckenhydraulik nach
dem Arbeitsblatt 65.04 der
Deutschen Gesellschaft für das
öffentliche Badewesen und der DIN
19643

Vor dem Färbeversuch nach 8 Min. nach 14 Min.

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 5


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Eingesetzte Chemikalien prüfen

• Die Auswahl der Chemikalien


(Flockungsmittel, Säuren oder Basen, Desinfektionsmittel)

• Die Dosierstelle

• Die begleitenden Informationen


(Sicherheitsdatenblätter, Betriebsanweisungen)

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 6


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Flockung

• Eisen- oder Aluminiumsalze


• 0,5 g Produkt pro m³ Volumenstrom
• Nachtabschaltung
• Produktqualität
• Reaktionsstrecke
• Wollmäuse am Beckenboden

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 7


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Filter

• Filterkörper:
– Stahl – Edelstahl – Kunststoff – Beton
• Innenbeschichtung (KSW- und DVGW W270)
– Osmose
– Chloraminanreicherung
– Biofilme

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 8


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Filter

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 9


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Osmoseschaden im Filter

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 10


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Düsenboden im Filter

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 11


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Luftspülung im Filter

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 12


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Filtermaterialien

• Quarzsand
• Filterkohle
– Hydroanthrazit H
– Hydroanthrazit N
– Kokosnusskohle
– Teil aktivierte Anthrazite

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 13


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Strömungsmengenmesser im Betrieb

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 14


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Strömungsmengenmesser

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 15


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Grundlage für Kontrollen im
Badebeckenwasser
• Infektionsschutzgesetz (IfSG)
– ist die Grundlage der Gesundheitsämter
• DIN 19643 von November 2012
-allgemein anerkannte Regel der Technik

• Schwimm- und Badebeckenverordnung


(wird nicht verabschiedet)

• Empfehlung des Umweltbundesamtes:


Hygieneanforderungen an Bäder und deren Überwachung
– ist in der Überarbeitung, liegt jedoch noch nicht vor

• Allgemeine Verkehrssicherungspflicht
-für den Betreiber eines öffentlichen Schwimmbades

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 16


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
DIN 19643
• Beschreibt die Probenentnahmestellen,
Untersuchungsparameter und –zeiten

• Physikalisch- und chemische Parameter

• Mikrobiologische Parameter

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 17


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Untersuchungsumfang von Proben aus einem
Kreislauf mit Sorptionsfilter
(Teil 1 und 2 Verwendungszweck C)
Bezeichnung der Proben Füllwasser Rohwasser Filtrat Reinwasser Beckenwasser

Wassertemperatur °C +
Färbung + +
Trübung TE/F + +
Säurekapazität Ks4,3 + +
pH Wert + + +
Redoxspannung mV +
Oxidierbarkeit mg/l + + +
Aluminium mg/l + + +
Nitrat mg/l + +
Chlorid mg/l + +
Sulfat mg/l + +
Phosphat mg/l + +

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 18


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Untersuchungsumfang von Proben aus einem
Kreislauf mit Sorptionsfilter
(Teil 1 und 2 Verwendungszweck C)
Bezeichnung der Proben Füllwasser Rohwasser Filtrat Reinwasser Beckenwasser

Chlorit/ Chlorat mg/l (+)


Bromat mg/l (+)
Arsen mg/l +
Freies Chlor mg/l + + +
Chloramin (gebundenes Chlor) mg/l + + +
Σ Trichlormethane ber. als Chloroform mg/l (+) (+)
Koloniezahl bei (36 ± 1)°C in 1 ml + + +
E.coli in 100 ml + + +
Ps. aeruginosa in 100 ml + + +
Legionella spec. in 100 ml + + +

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 19


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Untersuchungsumfang

• Das Filtrat erhält einen höheren Stellenwert als das


Reinwasser
• Die Parameter für die Filtratprobe wurden
erweitert
• Filtrat nach den Aufbereitungsverfahren unterteilt
–Unterscheidung nach sieben Verfahren-
• Parameter im Reinwasser sind nicht verändert
• Parameter für Beckenwasser wurden erweitert

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 20


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Untersuchungsbericht

• Der Untersuchungsbericht enthält


Betriebsinformationen und eine tabellarische
Zusammenstellung von Parametern aus den
Tabellen 5 und 6 der DIN 19643-1 vom
Nov. 2012

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 21


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Allgemeine Verkehrssicherungspflicht
grundsätzliches:

Richtungsweisend sind die Regelungen des § 823 des


BGB: Wer .... fahrlässig .... verletzt, ist zum Ersatz des
daraus entstehenden Schadens verpflichtet.
Schlüsselwort ist dabei fahrlässig, was auf § 276 Abs. 1
Satz 2 BGB verweist: Fahrlässig handelt, wer die im
Verkehr erforderliche Sorgfalt außer Acht lässt.

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 22


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Allgemeine Verkehrssicherungspflicht
grundsätzliches:

Jeder, der durch sein Handeln oder Unterlassen


eine Gefahrenquelle geschaffen hat, ist dazu
verpflichtet Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, die
zur Abwendung eines Schadens von Personen und
Sachen erforderlich sind.

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 23


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Allgemeine Verkehrssicherungspflicht
grundsätzliches:

Nicht erwartet wird in diesem Zusammenhang, dass


Gefahrenquellen gegen alle auch nur entfernt
denkbaren Schadensfälle abgesichert werden; es
müssen aber alle notwendigen Vorkehrungen gegen
voraussehbare Gefahren getroffen werden, die bei der
bestimmungsgemäßer Benutzung eintreten können.

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 24


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Trihalogenmethan- Verbindungen

• Trichlormethan (Chloroform)
• Monobromdichlormethan
• Dibrommonochlomethan
• Tetrachlormethan

• Berechnet als Chloroform:


– Grenzwert: 0,020 mg/ l

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 25


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Legionella
• Gram- negativ, beweglich
• entdeckt 1976
• bisher bekannt: 42 Arten, 64 Serotypen
• Infektionsquellen: - allgemein (RLT- Anlagen, Kühltürme,
Vernebler, Duschsysteme)
- in Bädern
(Schwimmbeckenwasserkreislauf)

• Empfindlich gegen Antibiotika und oxidative


Desinfektionsmittel

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 26


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Legionellen

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 27


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Filterverkeimung

• Allgemeine Bakterien (aerob, heterotroph)


• Pseudomonas aeruginosa
• Legionella species (pneumophila u. a.)
• u. a.

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 28


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Maßnahmen gegen Bakterien im
Schwimmbeckenwasserkreislauf
- Filter
• Filterspülungen (bei ca. 15 % Bettausdehnung, ausreichende
Spülzeit & Spülgeschwindigkeit
• Desinfektion bzw. Austausch des Filtermaterials
• Spülwasserspeicher (regelmäßig reinigen, Umwälzung,
Desinfektion)
- Schwallwasserkammer
• Reinigung und Desinfektion der Schwallwasserkammer
(Fachunternehmen)
• Auskleidung prüfen bzw. erneuern
• Speicher aus Beton sollten gefliest sein
• Pumpensumpf
Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 29
www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Handlungsempfehlung für
Legionellen im Filtrat
Legionellen Bewertung Erstuntersuchung Nachuntersuchung
KBE/ 100ml Maßnahmen Maßnahmen
frei von ____________
<1
Kontamination

Kontamination Filterspülung, = + Überprüfung der


1 – 1000
Kontrolle Filtrat + BW Aufbereitung

hohe Kontamination Filterspülung, = + Überprüfung der


> 1000
Desinfektion überprüfen Aufbereitung
Kontrolle Filtrat + BW Nutzungseinschränkung

Weitere Maßnahmen unter Einbeziehung von Fachleuten (BW + Filtrat)

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 30


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Handlungsempfehlung für
Legionellen im Beckenwasser
Legionellen Bewertung Erstuntersuchung Nachuntersuchung
KBE/ 100ml Maßnahmen Maßnahmen
frei von ____________
<1
Kontamination

geringe Kontrolle BW Kontrolle Filtrat + BW


1- 100
Kontamination

mittlere Filterspülung, Desinfektion Aerosolbildene = +


> 100 – 1000
Kontamination überprüfen, Kontrolle Filtrat + Einrichtung abschalten
BW
hohe Kontamination Filterspülung, Desinfektion = + Nutzungsverbot bis
> 1000
überpr., Kontrolle Filtrat + negativer Befund
BW aerosol. Einrichtung
abschalten
Bei > 10000 KBE sofortiges Nutzungsverbot
Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 31
www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Belastungen erkennen
• Der Betreiber eines öff. Schwimmbades muss
geeignete Probenahmestellen vorhalten
– Zapfhahnproben nur aus Kugelhähnen
– Beprobung direkt aus dem Hauptstrom

• Analytik nach DIN 19463 (2012)


– Filtrat, Rein-, Roh- und Beckenwasser (Füllwasser als
Vergleich)

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 32


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 33


www.hyg.de Institut für Umwelthygiene und Toxikologie

Vous aimerez peut-être aussi