Vous êtes sur la page 1sur 14

305

18 Gleichspannungswandler
Zur Anpassung einer Spannungsquelle an einen Verbraucher mit geringerer Spannung kann
man einen einfachen Spannungsteiler verwenden. Wegen des ungünstigen Wirkungsgrades ist
diese Maßnahme jedoch auf kleine Leistungen beschränkt. Legt man Wert auf einen hohen
Wirkungsgrad, was besonders bei batteriebetriebenen Geräten der Fall ist, oder benötigt man
höhere Leistungen, so erfolgt die Spannungswandlung durch periodisch schaltende Wandler.
Als Schalter kommen für Leistungen bis ca. 1 kW im Allgemeinen MOSFET-Leistungstransis-
toren zum Einsatz. MOSFETs ermöglichen Schaltfrequenzen ļ100 kHz. Die komplette
Baueinheit eines schaltenden Spannungswandlers wird als Gleichspannungswandler bezeich-
net. Nachfolgend werden die verschiedenen Prinzipien der Wandlerschaltungen vorgestellt.

18.1 Tiefsetzsteller
Das Prinzip eines schaltenden Spannungswandler zeigt Abb. 18-1 am Beispiel des Tief-
setzstellers. Der Schalter S stellt am Ausgang der Schaltung eine pulsierende Gleichspannung
u2 zur Verfügung. Der Schalter S arbeitet periodisch mit der Periodendauer T und wird mit der
Schaltfunktion s beschrieben (siehe Tabelle 13-1), die Einschaltzeit ist mit TE angegeben.

u2
u2 = s · u1
1 u1
u1 C s=1

0 S u2
TE Mittelwert
s=0
0
T t
Abbildung 18-1 Prinzip des Tiefsetzstellers
Die Spannung u2 wechselt mit der Schaltfunktion s zwischen u1 (s = 1) und 0 (s = 0). Die
Gleichspannung U2 erhält man als zeitlichen Mittelwert von u2 nach Gl. (18-1).
TE TE
u2 U2 u1ŏ mit: Aussteuerung a (18-1)
T T

18.2 Ausführungsbeispiel zum Tiefsetzsteller


Abbildung 18-2
i2 iD i2 Schaltermodell und prak-
U1 T tische Ausführung des
U1 S D u2 Umschalters mit Transis-
u2 tor und Freilaufdiode für
i2 • 0

In der Praxis treten parasitäre Induktivitäten auf, die für die Funktion der Schaltung berück-
sichtigt werden müssen. Man kann von 1 nH/mm Leiterlänge ausgehen. Nachfolgende Schal-
tung zeigt Induktivitäten auf der Gleichspannungsseite, im Transistor und in der Diode.
306 18 Gleichspannungswandler

Berücksichtigung parasitärer Induktivitäten:


LT iD i2
Lı Lı : Leitungsinduktivität (1 μH / m)
T D u2
U1 LD
LT: Emitterinduktivität (10-20 nH)
LD: Diodeninduktivität (5-10 nH)

a) b) c)

iD i2 LT iD i2
iD SiC-Diode

D u2
T D u2 iD
U1 C LD Si-Diode
LD Id

Die graue Fläche soll so klein iR IRM t


wie möglich ausfallen!
T sperrt, die Freilauf- T schaltet ein, i2 wird langsam Die Rückstromspitze IRM der Freilauf-
diode D leitet, u2 § 0. von T übernommen. Die max. diode D belastet den Transistor zusätz-
Stromsteilheit ist durch ȈL im lich. Der Stromabriss erzeugt Überspan-
Stromkreis bestimmt. nungen.
Zur Senkung der Schaltverluste und Vermeidung von Überspannungen ist zu beachten:
À Ein zusätzlicher Kondensator C unmittelbar am Kollektoranschluss des Transistors T zur
Kompensation eingangsseitiger Leitungsinduktivitäten (Lı).
À Der Transistor T und die Diode D sind so eng wie möglich beieinander anzuordnen,
besser verwendet man ein Modul zur Vermeidung unnötiger Verdrahtungsinduktivitäten.
À Die Leitungen zwischen Kondensator C und Diode D sind als großflächige, enge Schie-
nenpaare ausführen damit die aufgespannte Fläche (in b) grau dargestellt) minimal ist.
Besonders kritisch ist das Abschaltverhalten der Freilaufdiode D. Die Dioden-Rückstrom-
spitze iRM muss vom Transistor T geschaltet werden und verursacht hohe Schaltverluste.
Hierdurch wird die Schaltfrequenz begrenzt. Bei der Dioden-Auswahl muss daher besonders
auf iRM geachtet werden. Es gibt seit einiger Zeit SiC-Dioden, die sich hinsichtlich der
geringen Rückstromspitze sehr gut für diese Anwendungen eignen (c) und hohe Schalt-
frequenzen zulassen. Derzeit ist aber nur ein SiC-Diodentyp im Handel (siehe Tab. 5.1).

18.3 Gleichstromsteller
id
Abbildung 18-3
S
L Gleichstromsteller mit passiver Last
U0 u2 D R D: Freilaufdiode
L: Glättungsinduktivität

Wendet man den Tiefsetzsteller auf eine ohmsch induktive Last an, so kann mit dem Schalter S
in der Schaltung nach Abb. 18-3 der Gleichstrom id gesteuert werden. Diese Schaltung ist
durch zwei Arbeitstakte des Schalters S gekennzeichnet. Ist der Schalter S geschlossen
18.3 Gleichstromsteller 307

(Stellung 1 in Abb. 18-1), so wird der Gleichstrom id von U0 aufgebaut. Der Gleichstrom id
wird beim ersten Schaltvorgang durch Gl. (18-2) beschrieben.
t
ė U0 L
id I 0ŏʛ 1 ė e
˃
ʜ mit: I 0 und ˃ (18-2)
R R

Den Gleichstromverlauf zeigt Abb. 18-5. Wird der Schalter S bei t = t1 geöffnet (Stellung 0 in
Abb. 18-1), so fließt der Strom id über die Freilaufdiode D und die Spannung u2 ist Null. Der
Gleichstrom id fällt nach Gl. (18-4) vom Anfangswert I1 ausgehend auf Null ab.
tėt1
ė
˃ (18-3)
t ĺ t1 : id I1 e mit: I1 id ʛ t1 ʜ

Durch Wiedereinschalten von S bei t = t2 kann id nach Gl. (18-4) wieder aufgebaut werden.
Bei t3 wird der Schalter wieder geöffnet.
tėt 2 t ė t2
ė ė
˃ ˃ (18-4)
t 2 Ĺt Ĺ t3 : id I 0 ʛ1 ė e ʜ ʅ I2 e mit: I2 id ʛ t 2 ʜ

Der Gleichstrom id verläuft exponentiell zwischen den Grenzwerten I1 und I2. Die Differenz I1
- I2 wird als Schwankungsbreite ǻid bezeichnet.
ʧ id I1 ė I2 (18-5)
Die Zustände (Aufladen (s = 1) und Entladen (s = 0) der Speicherdrossel L) zeigt Abb. 18-4.

Arbeitstakt: Aufladen, u2 = U0, s = 1 Arbeitstakt: Entladen, u2 = 0, s = 0


uL id uL i d

S L S L
U0 u2 D R U0 u2 D R

Abbildung 18-4 Arbeitstakte eines Gleichstromstellers

u, i
u2 I1 s=1 s=0

ǻid id U0

I2 Id R

˃ t1 t2 TE t3 t
T
Abbildung 18-5 Stromverlauf eines Gleichstromstellers mit passiver Last (IJL < T)
308 18 Gleichspannungswandler

Zur Bestimmung der Schwankungsbreite ǻid wird I1 und I2 (oberer und unterer Grenzwert des
Gleichstromes id) berechnet.
Mit der Ausschaltzeit TA = T í TE folgt:
TA TE TE
ė ė ė
˃ ˃ ˃ (18-6)
I2 I1 e I1 I0 ʛ 1 ė e ʜ ʅ I2 e

Durch Einsetzen von I2 formt sich Gl. (18-6) um:


TE T
ė ė
˃ ˃ (18-7)
I1 I0 ʛ 1 ė e ʜ ʅ I1e

Aus Gl. (18-6) und (18-7) folgt für die Grenzwerte I1 und I2:
TE TA T
ė ė ė
˃ ˃ ˃
1ėe e ėe (18-8)
I1 I0 und I2 I0
T T
ė ė
˃ ˃
1 ėe 1 ėe
Die Einführung der Aussteuerung a liefert mit TE = a T und TA = (1 í a) T schließlich für die
Schwankungsbreite ǻid :
aT T T
ė ėʛ1 ė a ʜ ė
1 ėe
˃
ėe
˃
ʅe
˃ TE U0
ʧi d ʛaʜ I0 mit a und I 0 (18-9)
ė
T T R
˃
1 ėe

Den Verlauf von ǻid in Abhängigkeit von der Aussteuerung a zeigt Abb. 18-6 in normierter
Form für konstante Schaltfrequenz fS bei nichtlückendem Strom. Bei a = 0,5 ist ǻid maximal,
so das dieser Aussteuerungswert Grundlage für eine Dimensionierung der Induktivität L ist.

Die maximale Schwankungsbreite ǻid


0,25 1 fS wird um so kleiner, je größer die Lastzeit-
0,2 konstante IJ im Verhältnis zur Perioden-
ʧ id
dauer der Schaltfrequenz T ist.
I0 0,1 À Der Glättungsaufwand reduziert
10 fS
sich daher mit zunehmender
Schaltfrequenz fS.
0 0,2 0,4 0,6 0,8 1 Bei der Schaltungsentwicklung wird stets
a ein Kompromiss zwischen den Schaltver-
lusten des Schalters S, dem Abschalt-
Abbildung 18-6 Schwankungsbreite ǻid bei unter- verhalten der Freilaufdiode D und der
schiedlicher Schaltfrequenz fS Baugröße der Glättungsmittel gesucht.
18.4 Gleichstromsteller mit aktiver Last 309

18.4 Gleichstromsteller mit aktiver Last


Als aktive Last wird eine Gleichstrommaschine angenommen. Es wird zwischen lückendem
und nichtlückendem Betrieb unterschieden.

Laden (0 < t < t1) Entladen (t1 < t < t2)


uL id uL id

S L S L
R R
U0 u2 D U0 u2 D M
e e

t tėt1 tėt1
ė
U0 ė e ˃L ė ė
id ŏʛ 1 ė e ʜ
˃L e ˃L
R id i d ʛ t1 ʜ e ė ʛ 1ėe ʜŏ
R
u2 = U0 u2 = 0

Mit jedem Einschaltvorgang wird die Drossel L aufgeladen (positive Spannungszeitfläche in


Abb. 18-7), bei geöffnetem Schalter wird die Energie wieder abgegeben (negative Span-
nungszeitfläche in Abb. 18-7). Der Gleichstromverlauf entspricht prinzipiell Abb. 18-13. Ist
die Drossel jedoch entladen (i2 = 0), bevor der Schalter bei t = t2 wieder geschlossen wird, so
bleibt der Gleichstrom bis zum Einschaltvorgang (bei t2) 0, man sagt, der Strom lückt. Der
Zeitpunkt ist in Abb. 18-7 mit tL gekennzeichnet. Im Lückbetrieb ist die Gleichspannung u2
gleich der Gegenspannung e. Zur Vermeidung dieses Lückbetriebes ist die Taktfrequenz
anzuheben (kürzere Entladezeit), die Induktivität L zu vergrößern oder ein höherer Mittelwert
Id erforderlich. Speziell im Leerlaufbetrieb einer Gleichstrommaschine, d. h. bei fehlendem
Lastmoment, kann daher ein Lückbetrieb auftreten.

Freilaufdiode
u2 leitet Lücken
U0

e
tL t2 t
id Laden Entladen

t
uL

Abbildung 18-7 Lückbetrieb, Strom und Spannung der Speicherdrossel


310 18 Gleichspannungswandler

Wird die Tiefsetzstellerschaltung nach Abb. 18-3 um einen Schalter (SG) und eine Diode (DG)
erweitert, so kann der Gleichstromsteller auch für die Energierückspeisung eingesetzt werden.
Die im Bremsbetrieb des Motors anfallende generatorische Energie kann in das Gleichstrom-
netz zurückgespeist werden. Der Gleichstromsteller erhält dadurch den bereits in Abb. 4-60
vorgestellten Brückenzweig.
À Im motorischen Betrieb wird die Schaltung als normaler Gleichstromsteller betrieben, SM
taktet, SG bleibt gesperrt, die Diode DG ist stromlos.
À Im generatorischen Betrieb wird nur SG getaktet, SM bleibt gesperrt.
Ist SG geschlossen, so wird von der Motorspannung e in der Drossel ein Gleichstrom in
negativer Richtung aufgebaut. Wird anschließend der Schalter SG geöffnet, so fließt id von der
in der Drossel gespeicherten Energie getrieben zurück in die Gleichspannungsquelle. Die
Spannung an der Induktivität addiert sich zu e, so dass u2 auf U0 angehoben ist. Die Schaltung
arbeitet dann als Gleichspannungs-Hochsetzsteller. Die Energierichtung ist durch den
negativen Gleichstrom umgekehrt. Abb. 18-9 zeigt die beiden Arbeitstakte im
Rückspeisebetrieb.
Brückenzweig
Abbildung 18-8
DG L id Rückspeisefähiger Gleichstromsteller
SM
R Index M: Motorbetrieb
u2 Index G: Generatorbetrieb
U0 DM SG e

DG DG blockiert, der Eingangsstrom ist unter-


L
id brochen, die Rotationsspannung e treibt
einen Strom rückwärts durch die Drossel L.
R Dabei wird ein Teil der generatorischen
U0 SG Energie in R in Wärme umgesetzt, der
e andere Teil in der Induktivität L gespeichert
(W = 1/2 L id²).

L aufladen
DG Nach dem Öffnen von SG fließt der durch L
L eingeprägte Motorstrom nun über die Diode
id
DG in das Gleichspannungsnetz. Die erfor-
R derliche Spannungsanhebung auf U0 erfolgt
U0 durch die in L induzierte Spannung. Für den
SG
e Fall, das die Batterie nicht mehr aufnahme-
fähig ist, muss ein zusätzlicher „Bremswi-
derstand“ parallel zu SG vorgesehen
Rückspeisung werden.

Abbildung 18-9 Rückspeisebetrieb des Gleichstromstellers


18.5 Hochsetzsteller 311

18.5 Hochsetzsteller
Soll die Ausgangsspannung U2 größer als die Eingangsspannung U0 sein, so wird in Abb.
18-10 mit Hilfe eines induktiven Energiespeicher L eine zusätzliche Spannung bereitgestellt,
deren Wert sich zur Eingangsspannung U0 addiert. Dabei gibt es wieder einen Arbeitstakt zum
Aufladen der Induktivität und einen Arbeitstakt zum Entladen der Induktivität. Am Ausgang
bildet ein Kondensator C den Mittelwert der Spannung. Der Kondensator C wird über eine
(Boost-)Diode gegen Entladung durch den Schalter geschützt. Die Ausgangsspannung ud ist
bei dieser Schaltung mindestens gleich der Eingangsspannung U0. Zur Vereinfachung ist die
Speicherdrossel L verlustfrei angenommen.
L: Speicherdrossel
id D: Boost-Diode
L D
U0
C: Glättungskondensator
S C ud
ud ĺ U 0

Arbeitstakt: Aufladen von L, u2 = 0 Arbeitstakt: Entladen von L, u2 = ud


uL uL
iL
id id
L D iC L D iC
U0 u2 S C ud U0 u2 S C ud

Abbildung 18-10 Hochsetzsteller


Die Spannungs- und Stromverläufe der Speicherdrossel L zeigt Abb. 18-11. Der Mittelwert
von iL ist so groß gewählt, dass kein Stromlücken auftreten kann. Die Kondensatoren sind so
groß, dass ud annähernd konstant ist und durch den Mittelwert Ud ersetzt werden kann.

a) ud = 2 U0 b) ud = 3 U0

iL iL
iL ʧi L iL

uL uL

U0 U0

U0 – ud t t
TE U0 – ud
T
Laden Entladen
Abbildung 18-11 Die Größen der Speicherdrossel bei unterschiedlichen Ausgangsspannungen
312 18 Gleichspannungswandler

Die Schwankungsbreite des Stromes iL lässt sich für den Lade- und Entladevorgang dann mit
Gl. (18-10) beschreiben.
U0 U0 ė Ud
ʧ iL ŏT E ė ŏʛ T ė T E ʜ (18-10)
L L
Durch Umformung folgt Gl. (18-11) für die Ausgangsspannung Ud.

1 TE
Ud U 0ŏ mit a (18-11)
1ėa T

18.6 Hoch-Tiefsetzsteller
Damit die Ausgangsspannung auch für kleinere Werte als U0 eingestellt werden kann, muss
die Hochsetzstellerschaltung entsprechend Abb. 18-12 abgeändert werden. Diese Schaltung
erlaubt die Ausgangsspannung von 0 V an einzustellen. Wegen der gegenüber dem
Hochsetzsteller geänderten Anordnung der Bauelemente ist die Ausgangsspannung jedoch
invertiert. Ein typisches Anwendungsgebiet sind akkubetriebene Geräte, um die bei Lade- und
Entladevorgängen schwankende Gleichspannung auszugleichen.

S L: Speicherdrossel
D
C: Glättungskondensator
U0 C ud
L
D: Boost-Diode
id

Arbeitstakt: Aufladen, u2 = U0 Arbeitstakt: Entladen, u2 = -ud

S S
D
U0 u2 U0 u2 D
L C ud L C ud
id id

Abbildung 18-12 Invertierender Wandler


Abb. 18-13 zeigt die Spannungs- und Stromverläufe der Speicherdrossel L für zwei unter-
schiedliche Ausgangsspannungen. Die Spannung u2 liegt unmittelbar an der Induktivität L und
entspricht der Spannung uL in Abb. 18-10.
À Da der Energiefluss bei offenem Schalter S erfolgt, arbeitet diese Schaltung nach dem
Prinzip des Sperrwandlers.
Die Schwankungsbreite des Stromes iL lässt sich für den Lade- und Entladevorgang bei idealer
Glättung der Ausgangsspannung ud, nicht lückendem Strom iL und verlustfreier Induktivität L
mit Gl. (18-12) beschreiben.
18.6 Hoch-Tiefsetzsteller 313

a) ud = í0,5 U0 b) ud = í2 U0

iL iL
iL ʧi L iL

uL uL

U0 U0

– ud t t
TE
– ud
T
Laden Entladen

Abbildung 18-13 Strom- und Spannungsverlauf der Induktivität L

U0 Ud
ʧ iL ŏT E ė ŏʛT ė T E ʜ (18-12)
L L

Durch Umformung folgt Gl. (18-13) für die Ausgangsspannung Ud.

a TE
Ud U 0ŏ mit a (18-13)
1ė a T

3
Abbildung 18-14
2 3 Normierte Darstellung der
ĢU d Ģ Ausgangsspannungen
U0 1: Tiefsetzsteller
2
2: Hochsetzsteller
1
3: Hoch-Tiefsetzsteller
1ėa a
1ėa
1
1 Aussteuerung:
a TE
a
T
0
0,25 0,5 0,75 1
a
314 18 Gleichspannungswandler

18.7 Sperrwandler
Führt man die Speicherdrossel L in der Schaltung nach Abb. 18-12 als Übertrager T aus, so
erhält man den Sperrwandler nach Abb. 18-15. Wegen des Gleichstrombetriebes muss der
Transformator einen Luftspalt im magnetischen Kreis aufweisen. Beim Sperrwandler ist für
jeden Arbeitstakt eine Wicklung vorgesehen. Die Primärwicklung N1 dient zum Aufladen der
Induktivität, die Sekundärwicklung N2 dient zum Entladen der Induktivität. Die magnetische
Kopplung der Spulen des Übertrager sollte ideal sein, damit es bei Schaltvorgängen nicht zu
unerwünschten Hochspannungen durch die Streuinduktivität der Wicklungen kommt. Durch
die galvanisch getrennten Wicklungen steht eine potenzialfreie Gleichspannung zur Ver-
fügung. Das Verhältnis der Windungszahlen legt die Höhe der Ausgangsspannung fest. Durch
zusätzliche Sekundärwicklungen können mehrere potenzialfreie Gleichspannungen generiert
werden. In Abb. 18-15b sind die Ströme und Spannungen des Transformators T dargestellt.
Die Höhe der Schalterspannung uS ist bei dieser Schaltung von der Übersetzung des
Transformators bestimmt. Anwendungsbereiche des Sperrwandler sind z. B. Kfz-Zündanlagen,
die Energiesparlampe oder ein PC-Netzteil.

a) b)
uS
T i1
S
N1 N2 t
• •
U0 u1 u2 i2
C ud
i1 i2 D t
u1 U0

u1 N1 i2 Ud· ü t
Übersetzung:
u2 N2 i1
Schalterspannung: uS U 0 ė u2ŏü U0
u2
ü
Ud t

Strom- und Spannungsverlauf des Trafos


T T
S i2 S i2 D
• D

U0 u1 u2 C ud U0 u1 u2 C u
d
• •
i1 i1

Arbeitstakt: Aufladen Arbeitstakt: Entladen


Abbildung 18-15 Sperrwandler (nichtlückender Betrieb, ud konstant)
18.8 Durchflusswandler 315

18.8 Durchflusswandler
Beim Schaltungskonzept des Durchflusswandlers nach Abb. 18-16 dient der Transformator Tr
nicht als Energiespeicher wie beim Tiefsetzsteller sondern nur zur Potenzialtrennung und der
Spannungsanpassung. Zur Vermeidung der magnetischen Sättigung des Trafo-Eisenkerns ist
jedoch eine zusätzliche Wicklung für die Entmagnetisierung erforderlich. Bei abgeschaltetem
Transistor T fließt der Magnetisierungsstrom über die Diode D3 zurück in den Eingangs-
kondensator CE und baut die magnetische Energie im Trafokern ab. Im Stromnulldurchgang ist
die magnetische Energie im Transformator abgebaut und D3 sperrt.
iD3 Tr iD1 D1 iLS LS Abbildung 18-16 Durchflusswandler
D2 RL Wenn T eingeschaltet ist, wird Energie auf die
uS C UA
D3 iD2 A Sekundärseite übertragen. Schaltet T ab, so
iT sperrt D1 und die Energieübertragung ist be-
Ud endet. Die Entmagnetisierung von Tr erfolgt
CE T uDS über D3. iLS fließt über D2 weiter.
À Der Transformator Tr wird mit einem
magnetischen Gleichfeld beansprucht.

uDS Abbildung 18-17


2ǜUd
Ud Ströme und Spannungen des Durchfluss-
wandlers
t
ǻiμ iμ: Magnetisierungsstrom
iT iLS
iD3 t
ǻiμ

iμ t

iD1 t

iD2 t
iLS
t
uS Ud
Ud t

Wird in der Schaltung nach Abb. 18-16 die Diode D3 durch einen weiteren Transistor (T1)
ersetzt, so kann der Primärstrom auch seine Polarität wechseln, wodurch der Kern mit einem
magnetischen Wechselfeld belastet ist. In diesem Fall werden beide Transistoren im Gegentakt
betrieben, weshalb dieser Wandler nach Abb. 18-18 auch als Gegentaktwandler bezeichnet
wird. Auf der Sekundärseite findet über eine Mittelpunktschaltung bei jedem Arbeitstakt eine
Energieübertragung statt. Bei symmetrischer Steuerung der Transistoren T1 und T2 kann sich
kein magnetischer Gleichfluss im Kern entwickeln und eine Sättigung wird vermieden. Der
Transformator Tr ist besser ausgenutzt als beim Durchflusswandler, so dass bei gleicher Trans-
formator-Baugröße mit dem Gegentaktwandler höhere Leistungen realisierbar sind.
316 18 Gleichspannungswandler

Tr Abbildung 18-18
iT1 D3 iD3 iL Gegentaktwandler

iT2 LS Die Gleichrichtung erfolgt wegen der


D4 iD4 geringen Durchlassverluste mit einer
CE uDS1
Mittelpunktschaltung (D3, D4)
Ud uDS2 UA RL
CA À Der Transformator wird mit einem
Wechselfeld beansprucht.

T1 D1 T2 D2

TS
Abbildung 18-19
2Ud Ströme und Spannungen des
uDS2 Ud Gegentaktwandlers
t Beide Transistoren arbeiten im
Gegentakt und haben gleiche
uDS1 Einschaltzeiten.
TS: Periodendauer der Schalt-
t
iT1 iT2 frequenz eines Transistors
iT1,2
t
iD3
t
iD4
t
ǻiL
iL

D3, D4 D3, D4 D3, D4


t
T1, D3 T ,D T1, D3
2 4

18.9 Schaltnetzteile
Aus Gründen der Betriebssicherheit wird von Netzteilen im Allgemeinen eine Potenzial-
trennung gefordert. Den Aufbau eines einfachen linear geregelten AC-DC-Netzteiles mit Ein-
gangstransformator zeigt Abb. 18-20. Der Stelltransistor T steuert die Ausgangsspannung UA
nach dem Prinzip eines ohmschen Spannungsteilers. Die Spannungsdifferenz ǻU = UE - UA
fällt am Stelltransistor T ab und wird in Wärme umgewandelt. Netzteile mit linearen Stell-
gliedern haben daher stets einen schlechten Wirkungsgrad. Abhilfe schafft da ein getaktetes
Netzgerät. Tauscht man in Abb. 18-20 den linearen Spannungsregler z. B. gegen einen
getakteten Tiefsetzsteller nach Abb. 18-2 aus, so erhält man ein Schaltnetzteil. Da sich der
18.9 Schaltnetzteile 317

getaktete Spannungsregler auf der Sekundärseite des Transformators Tr befindet, bezeichnet


man diese Schaltung als sekundärseitig getaktetes Schaltnetzteil.
linearer Spannungsregler
Tr G Abbildung 18-20
ǻU
ACDC-Wandler (Netzteil) mit
~ linearem Spannungsregler
T
UN – +
UE UA RL
~ CA
CE

18.9.1 Sekundär getaktetes Netzteil (AC-DC-Wandler)


Das Beispiel eines sekundär getakteten Schaltnetzteiles, bestehend aus Transformator Tr
(Potenzialtrennung und Spannungsanpassung), ungesteuertem Gleichrichter G und Tiefsetz-
steller zeigt Abb.18-21. Der Transformator Tr ist für die Netzfrequenz f1 auszulegen.
Tiefsetzsteller
Tr G T LS Abbildung 18-21
ACDC-Wandler mit
~ sekundärer Taktung
(Tiefsetzsteller)
UN – +
UA RL
~
CE D CA

Der Transistor T wird als Schalter betrieben, so dass nur die Verluste des Schalterbetriebes
(Durchlass- und Schaltverluste) entstehen. Die Differenz von Ein- und Ausgangsspannung
wird nicht in Wärme umgewandelt. Ein getaktetes Netzteil hat einen hohen Wirkungsgrad.

18.9.2 Primär getaktetes Netzteil (AC-DC-Wandler)


Bei primärer Taktung erfolgt die transformatorische Potenzialtrennung mit der hohen Schalt-
frequenz fS. Dazu formt z. B. in ein Sperrwandler die gleichgerichtete Wechselspannung mit
seiner Taktfrequenz fS um. Durch die im Vergleich zur Netzfrequenz f1 hohe Schaltfrequenz
erhält man wesentlich kleinere und leichtere Transformatoren als bei den sekundär getakteten
G Tr LS
Abbildung 18-22

~ D1 ACDC-Wandler mit
D2 CA UA RL
T primärer Taktung
UN – + (Sperrwandler)
~ CE
Sperrwandler

Schaltnetzteilen. Auf der Sekundärseite erfolgt mit D1 die Gleichrichtung der hochfrequenten
Wechselspannung mit anschließender Glättung. Die primäre Taktung ist für primäre Gleich-
und Wechselspannungsnetze gleichermaßen geeignet (Universalnetzteil). Durch den Einsatz
unterschiedlicher Wandlertypen existiert eine große Anzahl von Schaltungsvarianten [21].
318 18 Gleichspannungswandler

18.9.3 Elektronischer Transformator (AC-AC-Wandler)


Verzichtet man in der Gegentaktwandlerschaltung nach Abb. 18-17 auf die sekundärseitige
Gleichrichtung und werden die primärseitige Schalttransistoren im Gegentakt geschaltet so
steht am Ausgang eine hochfrequente Wechselspannung uS nach Abb. 18-23b zur Verfügung.
Der Scheitelwert dieser Wechselspannung folgt der Kurvenform der Netzspannung uN und ist
mit dem Übersetzungsverhältnis des Transformators skaliert. Derartige Schaltnetzteile werden
als elektronischer Transformator bezeichnet und häufig für Beleuchtungszwecke als 230 V/12
V Transformator eingesetzt. Wegen der hochfrequenten Spannung uS sind für die Leitungsver-
legung besondere Richtlinien zu beachten. Speziell für Beleuchtungszwecke werden die
Niedervoltleitungen daher zur Vermeidung von emv-Problemen fertig konfektioniert geliefert.
Abb. 18-23a zeigt den Verlauf der Netzspannung uN, des Eingangsstromes iN Abb. 18-23b
zeigt in gedehntem Maßstab die Ausgangsgrößen uS und iS eines handelsüblichen 100 W-
Netzgerätes. Der Netzstrom iN ist durch ein Eingangsfilter geglättet. Die Periodendauer der
Ausgangsspannung uS beträgt ca. 50 μs entsprechend einer Schaltfrequenz von 20 kHz. Die
Amplitude von uS folgt dem sinusförmigen Verlauf der 50 Hz-Netzspannung uN (US = 12 V).

a) b)
uN
uS
iN

10 μs

2,5 ms

iS

Abbildung 18-23 Ein- und Ausgangsgrößen eines elektronischen Transformators (Messung)

18.9.4 Energiesparlampe
Eine Energiesparlampe setzt sich aus mehreren bereits bekannten Komponenten zusammen.
Den typischen Aufbau einer Energiesparlampe zeigt Abb. 18-24. Die Eingangsschaltung
entspricht der in Kapitel 10 vorgestellten aktiven PFC-Schaltung. Der ausgangsseitige HF-
Lampengenerator besteht aus 2 im Gegentakt arbeitenden MOSFET (T2, T3) die über eine
Serien-Resonanz (Kapitel 11) die Brennspannung der Leuchtröhre erzeugen.

Filter Gleichrichter PFC-Hochsetzsteller HF-Lampengenerator

~ D T2
– + T1
~ T3

Abbildung 18-24 typischer Aufbau einer modernen Energiesparlampe

Vous aimerez peut-être aussi