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Einführung
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Technische Universität München Brandschutz Grundlagen
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion V01: Einführung
Univ.-Prof. Stefan Winter
Vorlesungen:
Univ. - Prof. Dr.-Ing. Stefan Winter
Email: winter@tum.de, Tel. 089 – 289 22416
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Univ.-Prof. Stefan Winter
Brandschutz Grundlagen
Vorlesungen + Übungen:
Mittwoch, 08:00 – 09:30 Uhr Hörsaal 270
Vorlesungsmaterialien:
Download auf moodle https://www.moodle.tum.de/
Anmeldung zur Lehrveranstaltung erforderlich!
Sprechstunden:
Dienstag 14:00 – 15:00 Uhr
oder nach Absprache
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Phänomen Brand
Beispiele
Flammen Retten
und und
Rauch Löschen
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Phänomen Brand
Beispiele
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Grundlagen
Definitionen
Ein Brand ist ein Feuer, das außerhalb einer Feuerstätte entstanden ist
oder eine solche verlassen hat und das sich aus eigener Kraft
fortentwickelt, es sei denn, dass es sich unter menschlicher Kontrolle
befindet oder einem bestimmten Zweck dient.
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Grundlagen
Branddreieck (stoffliche Voraussetzung)
Grundlagen
Brandursachen
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Grundlagen
Brandursachen – äußere Zündquellen
Heiße Oberflächen
• Heizkörper, Kochplatten, Glühlampen, Auspuffanlagen,
Motorengehäuse
Reibungswärme
• heißgelaufene Lager
Kompressionswärme
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Grundlagen
Brandursachen – äußere Zündquellen
Elektrische Anlagen
• Elektrische Fehlerströme und Wackelkontakte, defekte elektrische Geräte
(Isolationsfehler)
• Kurzschlüsse
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Grundlagen
Brandursachen – äußere Zündquellen
Blitzeinschläge
Statische Elektrizität –
Entstehung von Aufladung/Entladung und Funkenbildung
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Grundlagen
Brandursachen – innere Zündquellen
Chemische Reaktionen
• Alkalimetalle (z.B. Natrium) mit Wasser
• organische Stoffe mit Peroxiden, z.B. Alkohole oder
Aceton mit Wasserstoffperoxid
Biologische Vorgänge
• in pflanzlichen Stoffen, falls bestimmte Feuchtig-
keitsgehalte, Temperaturen, Öl- und Fettgehalte
oder Schütthöhen überschritten werden bzw. durch
Fäulnisbakterientätigkeit (z.B. Selbstentzündung
von Lacken, Harzen, öl- und fettgetränkten
Putzlappen)
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Grundlagen
Brandursachen – innere Zündquellen
Physikalische Vorgänge
• Absorption von Sauerstoff durch Braunkohle
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- Zündtemperatur, Flammpunkt
- Heizwert (Verbrennungswärme)
- Flammenausbreitungsgeschwindigkeit
- Abbrandrate
- Explosionsgrenzen 17
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• Weitere
- Sauerstoffkonzentration – und -zufuhr
- Art der Einwirkdauer
- Zündquelle
- Wirkung von Katalysatoren
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Mechanismen Wärmeübertragung
Wärmeleitung
Übertragung
Bewegungs-energie
durch Stoß
Stoff
TBrand
d 20
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Vergleich
Bei welchem Material steigt die Temperatur auf der brandabgewandten
Seite bei sonst gleichen Bedingungen schneller an?
Stahl Holz
dHolz = dStahl
dStahl dHolz 21
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Mechanismen Wärmeübertragung
Wärmestrahlung
Körperlose Übertragung
durch elektromagnetische
Wellen
glühender Festkörper
unterhalb des sichtbaren Lichtes als Infrarot- q
Bauteil
strahlung, ab etwa 550 °C sichtbar (Flamme / Glut)
keine Ablenkung der Strahlung durch T1 T2 < T1
Luftbewegungen
q – Wärmestromdichte [W/m²]
Strahlungsaustausch abhängig von geometrischer
Beziehung der Oberflächen 22
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Mechanismen Wärmeübertragung
Wärmemitführung (Konvektion)
Flüssigkeiten und Gase dehnen sich bei Erwärmung aus und werden
dadurch leichter als die kältere Umgebung
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Mechanismen Wärmeübertragung
Konsequenzen für Brandschutz
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Brandverlauf
Brandlast
Summe aller zur Verbrennung zur Verfügung stehenden brennbaren Stoffe
Die Intensität des Abbrandes ist Abhängig vom Heizwert (Energiegehalt)
der brennbaren Stoffe, deren Dichte (Massigkeit) und deren freien
Oberfläche.
Ventilation
Menge des für den Abbrand zur Verfügung stehenden atmosphärischen
Sauerstoffs (ca. 21 Vol.-%)
Möglichkeiten
brandlastgesteuert
ventilationsgesteuert
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Brandverlauf
Temperaturentwicklung im Brandraum
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Brandverlauf
Raumbrandversuche
Brandraum:
- Fläche ca. 20 m²; Höhe 2,5 m
- Ventilation: Fenster (1,2 x 2,0 m)
Türspalt (0,1 x 2,0 m)
Brandlast:
- originale Möblierung, z.T. bau-
gleiche marktübliche Möbel
- Brandlastdichte 500 – 1000 MJ/m²
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Brandverlauf
- örtlich begrenzt (maximal 1 m²)
Raumbrandversuche
- Rauchentwicklung,
beginnende Schichtung über
Zündung - Entstehungsbrand
die Raumhöhe
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Brandverlauf
Raumbrandversuche
12. Prüfminute
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Brandverlauf
Raumbrandversuche
Durchzündung (Flash-over)
- rasche Vergrößerung der
Brandfläche
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Brandverlauf
Raumbrandversuche
- Energieabgabe:
im Raum: 4 – 6 MW
außerhalb des Raumes: 1 – 2 MW
15. Prüfminute 31
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Brandverlauf
Zeitpunkt Flash-over
Wohn- bzw. Büroeinrichtung mit ca. 500 – 600 MJ/m², 20 m² Grundfläche
Frischlufteintritt durch Öffnungen mit einer Fläche von ca. 3 m²
• Aktivierungsenergie: ca. 2 MW
• Aktivierungstemperatur unterhalb der Raumdecke: ca. 550 °C
• Zeitpunkt des Eintritts:
- Durchschnittswert aus 50 Raumbrandversuchen: 12,5 min
- Bandbreite in Abhängigkeit der Stofflichkeit der Einrichtung: 7 – 20 min
Hinweis:
Verzögerung Flammenaustritt auf die Fassade, bei geschlossenem Fenster in
Abhängigkeit von der Verglasung und offener Tür zu angrenzenden Räumen,
um ca. 2 bis 5 Minuten
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Brandwirkung
Bauwerke - Einsturzursachen
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Brandwirkung
Bauwerke
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Brandwirkung
Bauwerke
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Brandwirkung
Gefährdung des Menschen
Entstehungsbrand Rauchgasintoxikation
viel Rauch, geringe Temperatur
Brandwirkung
Gefährdung des Menschen
Kohlenmonoxid (CO):
kurzzeitig 0,1 Vol.-%; länger 0,07 Vol.-% aufnehmbar
Letale Dosis 0,4 Vol.-%
Brandwirkung
Gefährdung des Menschen
Kohlendioxid (CO2):
3 - 6 Vol.-% Atembeschwerden, erhöhte Konzentration
6 - 7 Vol.-% starke Atemnot, Schwindel, Grenze zur Bewusstlosigkeit
7 - 10 Vol.-% Bewusstlosigkeit
Sauerstoffmangel (O2):
20,9 - 14,4 Vol.-% keine signifikante Gefährdung, leichter Verlust Konzentration
14,4 - 11,8 Vol.-% leichte Erinnerungsprobleme
11,8 - 9,6 Vol.-% gefährliche Unfähigkeit, Euphorie, Bewusstseineintrübung
9,6 - 7,8 Vol.-% Bewusstlosigkeit und Tod
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Brandwirkung
Menschliche Toleranzgrenzen
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Brandwirkung
Todesursachen bei Bränden - Untersuchungen des Instituts für
Gerichtsmedizin an der Universität Leipzig
Untersuchungszeitraum: 1986 bis 1996
Untersuchungsumfang: 161 Leichen
Ermittelte Todesursache:
CO-Vergiftung 88 (55%)
HCN-Vergiftung 9 (6%)
Spättodesfälle 37 (23%)
Inhalationshitzeschock (IHS) 27 (16%)
Brandwirkung
Brandtote in Deutschland
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Brandwirkung
Rauchvolumina
Rauchvolumen Wärmefreisetzung
Brandobjekt Masse
[m³/s] [kW]
Polsterstuhl 2,4 kg 0,03 – 0,04 100
Wellkartonagen 7,5 kg 0,03 – 0,05 160
Normbrandholz 26 kg 0,15 400
Isopropanol 1 Liter 0,08 45
Kabel aus PVC 6 kg 0,045 – 0,05 95
Polstersessel 14 kg 0,11 8
Bügeleisen (800 W) 3 kg
0,08 – 0,1 2,1
auf Bügeldecke (Bügeldecke)
Sessel mit
14 kg 0,14 1,2
Seegrasfüllung
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Brandwirkung
Rauchfreisetzung bei Raumbränden - Schlafzimmerbrand
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Brandwirkung
Rauchfreisetzung bei Raumbränden - Schlafzimmerbrand
stofflichen Rauchpotentiale
2580 m³
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Danke!
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