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Gemäß Artikel 35 des Grundgesetzes sowie einfachgesetzlichen Regelungen (insbesondere dem

Zivilschutz- und Katastrophenhilfegesetz) leistet das THW im Bedarfsfall Amtshilfe. So wird das THW
durch das THW-Gesetz dazu verpflichtet, auf Anforderung der für die Gefahrenabwehr zuständigen
Stellen technische Hilfe zu leisten, wenn es sich um Katastrophen, öffentliche Notstände oder
Unglücksfälle größeren Ausmaßes handelt. Dies betrifft den Einsatz des THW in der örtlichen
Gefahrenabwehr der Gemeinden, also durch die kommunalen Feuerwehren, aber auch für
Rettungsdienste bei Massenanfällen von Verletzten, Polizeien der Länder und des Bundes oder den
Zoll (z. B. Beleuchtung). In einigen Bundesländern kommt hierzu noch die Technische Hilfe auf
Verkehrswegen. So hilft das THW bei vielen Unfällen, Unwettern, Erdrutschen oder Hochwassern und
greift dabei auf seine zur Aufgabenwahrnehmung im Zivilschutz geschaffenen Potentiale an Technik
und Organisation zurück.#

Gründungsjahre nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach Auflösung der 1919 von Otto Lummitzsch gegründeten Technischen Nothilfe durch die
Siegermächte 1945 wurde Lummitzsch am 22. August 1950 vom damaligen Bundesminister
des Inneren, Gustav Heinemann, beauftragt, unter der Bezeichnung „Ziviler Ordnungsdienst“
eine ähnliche Organisation für die Bundesrepublik aufzubauen. Einen Monat später, am 16.
September 1950, erhielt Lummitzsch von Heinemann den Auftrag, mit „den Arbeiten für die
Aufstellung eines zivilen Ordnungsdienstes“ zu beginnen. Ab 20. Oktober 1951 wurde die
Bezeichnung „Technisches Hilfswerk“ (THW) offiziell; diese Wortschöpfung war nicht neu,
sondern bereits Titel einer TN-Werbebroschüre von 1920 gewesen.

Vorrangig zunächst als Organisation zur Bekämpfung von Streiks gegründet, waren die ersten
Jahre durch Konflikte mit den Arbeitnehmervertretern gekennzeichnet. Insbesondere der
Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) sowie die IG Metall sahen im neu aufgestellten THW
zuvorderst eine „Streikbrecherorganisation“. Solche Vorbehalte verstärkten sich angesichts
der offenkundigen personellen Kontinuität des THW-Führungspersonals. Neben Otto
Lummitzsch übernahmen u. a. mit Erich Hampe (ehemals stellvertretender TN-Chef und seit
1952 – auch offiziell – im Bundesinnenministerium für den Aufbau des THW zuständig),
Ludwig Röthemeier oder Josef Fornoni drei weitere ehemalige TN-Gründungsfiguren leitende
Positionen im THW. Fornoni und Röthemeier waren bis 1945 in der Reichsanstalt Technische
Nothilfe tätig und bekleideten den Rang eines SS-Brigadeführers. Neben der Tradition als
„Streikbrecher“ war die NS-Vergangenheit seines Führungspersonals entscheidend für die
gewerkschaftlichen sowie auch sozialdemokratischen Vorbehalte gegenüber der THW-
Gründung. Durch die Konzentration auf andere Tätigkeitsfelder wie den Katastrophenschutz
rückten diese Bedenken in den Hintergrund.[9]

Bereits im Februar und März 1953 wurde der erste Auslandseinsatz durchgeführt
(Sturmflutkatastrophe in den Niederlanden). Am 25. August 1953 wurde das THW durch den
Errichtungserlass vom Bundesministerium des Innern eine nicht-rechtsfähige Bundesanstalt
und diesem direkt unterstellt.[10] Das THW wurde unter anderem mit technischen Diensten im
zivilen Luftschutz (später Zivilschutz) betraut.[11]

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