Schaden

Jeder Schaden hat einen Kode der sich aus einer Zahl (den Schadenspunkten „S
Punkte“) und einem Buchstaben (der Schadensart „Sch“) zusammensetzt. Die Scha-
densart gibt hierbei an, an welcher Stelle im „Zustandsanzeiger“ der Schaden abge-
tragen wird. Die S Punkte geben an wie viele Kästchen abgestrichen werden.
Moderne Schusswaffen wie Sturmgewehre und Musketen haben hierbei einen festen
Schadenswert, der allenfalls durch die Qualität des Schusses oder Schnellfeuer va-
riieren kann. Wurf- und Nahkampfwaffen sowie Bögen hingegen haben eine von
der Stärke des Angreifenden abhängigen Schaden.
Dieser wird z.B. unter S.Punkte, Stärke +1 aufgetragen. Wenn der Angreifer eine
Stärke von 4 hat, erzeugt er somit 5 S.Punkte.
Wichtig ist, dass der Schaden einer Waffe immer Mindestens 1 beträgt. Er kann
NIEMALS auf 0 fallen. Nicht einmal durch Rüstungsreduktion.

Seite
Ein Beispiel zum Schaden
Unser Protagonist in diesem Beispiel heißt Kodi und hat eine Konstitution von 3.

Betäubung O O O O O O O +1
Leicht O O O O O O +1
Mittel O O O O O +2
Schwer O O O +3
Ohnmacht O O O O
Tod RIP

Kodi erhält durch einen Schuss 4L Schaden.

Betäubung O O O O O O O +1
Leicht X X X X O O +1
Mittel O O O O O +2
Schwer O O O +3
Ohnmacht O O O O
Tod RIP
Jetzt wurde Kodi noch einmal mit einer et-
was
größeren Waffe getroffen und kassiert noch
einmal 3M Schaden. Zu beachten ist, dass der
Schaden nicht hinter dem bereits erhaltenem Betäubung O O O O O O O +1
leichten Schaden sondern direkt bei Leicht X X X X O O +1
Mittel aufgetragen wird. Mittel Y Y Y O O +2
Schwer O O O +3
Ohnmacht O O O O
Tod RIP

Jetzt kassiert Kodi noch einmal leichten

Schaden durch eine Leichte Pistole (4L)
Dieser wird erst an der „Leicht Skala“
aufgetragen und dann bei „Mittel“
fortgeführt!
Betäubung O O O O O O O +1
Leicht X X X X Z Z +1
Mittel Y Y Y Z Z +2
Schwer O O O +3
Ohnmacht O O O O
Tod RIP

Seite
Erschwerung durch Schaden
Für jede angefangen Reihe Schaden
erhält der Charakter Erschwerungen
auf seine Probe. Für Leichten Schaden
erhält er z.B. eine Erschwerung von +1.
Die Erschwerungen jeder Schadensrei-
he werden zu einer Gesamterschwe-
rung addiert. Ein Charakter mit Scha-
den in Betäubung, Leicht und Schwer
erhalten z.B. +5 Punkte Erschwerung
(+1+1+3=5).
Betäubungsschaden
Manche Waffen wie z.B. Schlagstöcke,
Elektroschocker etc richten keinen
regulären körperlichen Schaden an,
sondern desorientieren den Kontra-
henten oder bringen ihn durch Betäu-
bung zu Fall. Daher wird nach dem
Auffüllen des Betäubungsschadens
direkt in den Ohnmacht Bereich ge-
wechselt. Wichtig ist das man mit Be-
täubungsschaden niemals in den Be-
reich „Tod“ gelangen kann. Wenn das
4.te Kästchen erreicht ist, bleibt der
Schaden einfach dort Stehen bis kör-
perlicher Schaden dazu kommt.
Betäubungsschaden wird immer unter
Betäubung oder Ohnmacht aufgeführt.
Er kann niemals in Leicht, Mittel oder
Schwer übertragen werden.
Wichtig
Betäubungsschaden kann niemals den
Ohnmacht Bereich überschreiten! Man
kann einfach nicht zu Tode Betäubt
werden.
Seite
Ohnmacht
Sollte sich der Schaden irgendwann so
weit auf addieren, dass der Ohnmacht
Bereich erreicht ist (also ein Kästchen
im Ohnmacht bereich angekreuzt ist)
bricht der Charakter zusammen und
ist ohnmächtig bis er wieder im
„schweren Bereich“ oder im „Betäu-
bungs Bereich“ angekommen ist.
Hierfür regeneriert er nach Abschluss
von je 10 Minuten einen Kasten des
Ohnmachts Bereiches (unabhängig
von der Quelle die den Ohn-
machtschaden verursacht hat). So wie
kein Kasten mehr im Ohnmachts Be-
reich angekreuzt ist, kann sich der
Charakter wieder aufrappeln und
normal handeln. Oder mit anderen
Worten: Wenn der Betäubungs- oder
Schwere Bereich voll angekreuzt ist,
aber noch kein Kreutz im Ohn-
machtsbereich gesetzt wurde, ist der
Charakter noch nicht K.O.
Sterben
Ein sehr gebräuchlicher weg zu Ster-
ben ist der “Tod durch erschießen“.
Hierbei wird der Schaden, wie oben
beschrieben (Siehe Kapitel „Schaden“),
abgetragen. Irgendwann wird dann
das erste verheerende Kreutz im
„Ohnmacht Bereich“ des Zustands
Monitors gesetzt … der Charakter geht
zu Boden. Nun ist es nicht mehr weit
bis zum Exitus. Solange noch kein
Kreutz im (nur Theoretisch Vorhan-
denen) „Tod Bereich“ gesetzt werden
muss hat der Charakter eine Chance
zu überleben. Sollte aber noch zusätz-
licher Schaden hinzukommen und der
„Ohnmacht Bereich“ nicht mehr aus-
reichen um diesen Schaden unterzub-
ringen, dann stirb der Charakter und
der Spielleiter darf das Traditionelle
Radiergummi übergeben.
Wichtig
Betäubungsschaden kann niemals den
Ohnmacht Bereich überschreiten! Man
kann einfach nicht „zu Tode Betäubt“
werden.
Feuer- / Kälte- / Säure- und
Gas Schaden
Oft kommt es vor das der Charakter
besonderen Atmosphären ausgesetzt
wird und keine passende Schutzklei-
dung dabei hat. Dieser Schaden hat
dann einen eigenen Schadenscode der
jede Kampfrunde (also alle 3 Sekun-
den) aufgetragen wird. Besondere
Schutzkleidung kann diesen Schaden
komplett neutralisieren oder zumin-
dest als „Harter Schutz“ gegen diese
spezielle Schadensart gelten (Sofern
ausdrücklich bei der Ausrüstung be-
schrieben). Normale Reduktionen
durch Kleidung gelten ebenfalls nur
wenn es ausdrücklich bei der Kleidung
aufgeführt wird.
Beispiele für besondere
Schadensarten
CS Gas - 3B
Senfgas - 3M
Flammenwerfer Feuer - 3M
Arktische Kälte - 1L
Vakuum - 4S
Leichter Kontakt mit Hochprozenti-
ger Säure - 3L
In ein Säurebad fallen - 3M
Rauchgas(ohne Feuer) - 2B
Seite
Die oben aufgeführten Werte sind nur
Beispiele, der Spielleiter kann sie nach
Belieben anpassen und auch neue
Schadensarten ausdenken.
Explosionen
Viele Waffen aber auch explodierende
Tanks etc. verursachen Flächenscha-
den. Um den Schaden zu ermitteln
müssen nur zwei Dinge bekannt sein.
Der Grundschaden der Waffe oder des
Gegenstandes und die Ausdehnung der
selbigen. Bei einer Waffe können diese
Werte leicht der Tabelle entnommen
werden. Bei einem z.B. explodieren-
den Tank müssen diese Werte vom
Spielleiter festgelegt werden.
Das bedeutet der Spielleiter muss sich
Gedanken über die Expansionsfähig-
keit des z.B. Tanks machen. Wie groß
ist er? Wie weit fliegen die Teile des
Tanks? Kommen zusätzliche Teile wie
Kugellager o.ä. hinzu? Spritzt evtl.
brennendes Öl durch die Gegend?
Steht der Tank unter Druck?
Wir reduzieren dies auf zwei Kernfra-
gen. Wie hoch ist der Schaden der Ex-
plosion am Ausgangsort und wie weit
soll der Wirkungsbereich der Explosi-
on gehen?
Grundlegend wird der Schaden (Sch)
alle paar Meter weniger werden bis er
nicht mehr vorhanden ist. Dies ist
dann nicht zwangsläufig das Ende der
Explosion, aber der Punkt an dem sie
nicht mehr gefährlich ist.
Beispiel A:
Nehmen wir einmal an eine Explosion
hat einen Grundschaden von 4S (also
überaus gefährlich) und eine Ausdeh-
nung (also einen Radius) von 8 Me-
tern. Dann wird nach 2 Metern der
Schaden auf 4M herab gestuft, nach
weiteren 2 Metern auf 4L, nach wiede-
rum 2 Metern auf 4B und am Ende
verschwindet er ganz.
Beispiel B:
Der Schaden ist 3M und soll eine Aus-
dehnung von 10 Metern haben. Der
Schaden muss auf diesen 10 Metern
drei verschiedene Schadenscodes abde-
cken (M,L,B). Also teilen wir ihn
durch 3. Dies würde bedeuten, dass er
alle 3,33 Meter um ein Level abfällt.
Daher ist es geschickter die Ausdeh-
nung auf 9 oder 12 Meter zu legen.
Entscheiden wir uns für die 12 Meter:
Der Schaden wird nun im Kern der
Explosion 3M betragen. Nach 4 Me-
tern wird er auf 3L absinken. Nach
weiteren 4 Metern wird er nur noch
3B betragen … um letztendlich ganz zu
verpuffen.
Anmerkung des Autors: Bitte berück-
sichtigen Sie, dass der Zustandsmoni-
tor nicht Linear verläuft. 4M Schaden
sind beträchtlich weniger als 4S Scha-
den.
Jede Person die sich in einem dieser
Radien befindet erleidet entsprechend
diesen Schaden. Die Reduktion der
Schutzkleidung wird normal verrech-
net.
Schnellfeuer und Feuerrate
Die Angabe „Feuerrate“ bei Feuerwaf-
fen gibt an wie viel Schuss eine Waffe
pro Runde abfeuern kann. Hier gibt es
bis zu zwei Angaben. Die erste Anga-
be, die nicht in Klammern steht, gibt
Seite
die maximale Anzahl an gezielt ab-
feuerbaren Schüssen an. Die Zahl in
Klammern gibt die maximalen Schüsse
die theoretisch abgeschossen werden
können an (bezogen auf eine Runde).
Beim Schießen kann der Schütze an-
geben wie viel Schüsse er abgeben
möchte. Sollte er treffen, so treffen
automatisch so viele Schüsse wie die
Waffen gezielt abgeben kann.
Für jeden treffenden Schuss wird der
Schaden separat angerechnet (Also
auch die Schutzkleidung separat ver-
rechnet). Bei Treffern einer Waffe mit
3M Grundschaden und einer Feuerrate
von 2 werden also zweimal 3M Scha-
den Angestrichen.
Wichtig:
Für jeden treffenden Schuss wird der
Schaden separat angerechnet (Also
auch die Schutzkleidung separat ver-
rechnet).
Kritische Treffer
Immer wenn der Charakter beim Zu-
schlagen oder Schießen einen dreier
Pasch würfelt und einen Treffer plat-
ziert wird der Schaden so Gerechnet
als wäre ein gezielter Schuss mehr ab-
gegeben worden (siehe Schnell-
feuer/Feuerrate).
Schadenszuwachs durch
Trefferqualität
Der Schaden wird von der Anzahl der
überschüssigen Würfelaugen abhängig
gemacht.
Für je 5 überschüssige Würfelaugen
steigen die Schadenspunkte der Waffe
um +1. Bei Schnellfeuerwaffen steigt
damit der Schaden eines jeden Schus-
ses.
Beispiel:
West schießt mit einer Maschinenpis-
tole auf den bösen Banditen. Um zu
treffen benötigt er eine 8, er würfelt
aber eine 18.
Seine Maschinenpistole verursacht von
Haus aus 2M Schaden. Um den Zu-
sätzlichen Schaden zu ermitteln wird
die 8 von der gewürfelten 18 subtra-
hier. Das Ergebnis ist 10 (18-8=10).
Dieses entspricht 2x5 und steigert den
Schaden somit um 2 Punkte. Jeder
Schuss seiner MP verursacht also 4M
Schaden. Dadurch steigt der Gesamt-
schaden auf 12M (3 Schuss x 4M Scha-
den). Ein verheerendes Ergebnis. Hät-
te West nur eine 17 gewürfelt hätte
jeder Schuss nur 3M Schaden angerich-
tet (17-8=9 -> 9/5=1,8 -> +1 Schadens-
punkt).
Schutzkleidung
Viele Kleidungsstücke bieten eine ge-
wisse Art von Schutz. Hierbei kom-
men 3 Werte zur Geltung die auch auf
dem Charakterbogen und in der
Schutzkleidungsliste zu finden sind.
Diese Werte sind Reduktion, Agi-
Abzug (Agilitäts- Abzug) und Harter
Schutz. Sollte ein Charakter mehrere
Schutzkleidungen tragen, wird immer
nur diejenige gewertet die den besten
Schutz bietet, die Agi-Abzüge werden
jedoch addiert.
Reduktion
Die Reduktion reduziert die erhalte-
nen „S Punkte“ um den Wert der Re-
duktion. Eine Waffe die 4M Schaden
Seite
erteilt, verliert bei einer Reduktion
von 2 einiges an ihrer Feuerkraft und
der Schaden sinkt auf 2M. Der S Punk-
te Wert kann niemals auf 0 sinken. Er
ist immer mindestens 1. Sollte ein
Charakter mehrere Schutzkleidungen
tragen, wird immer nur diejenige ge-
wertet die den besten Schutz bietet.
Agi Abzug
Der Agi Abzug gibt an wie stark die
Agilität des Charakters unter der
Schutzkleidung beeinträchtigt wird.
Hieraus errechnet sich der Wert „Er-
rechnete Agilität“; zu finden auf der
ersten Seite des Charakterbogens. Soll-
te der Charakter mehrere Schutzklei-
dungen tragen werden die unter-
schiedlichen Agi Abzüge addiert.
Die „Errechnete Agilität“ kann nie-
mals den Wert 0 erreichen. Sie ist
immer mindestens 1.
Harter Schutz
Wenn eine Panzerung „harten Schutz“
gibt, reduziert sie Schaden (Sch) einer
dazugehörigen Schadensquelle um eine
Stufe. Eine Feuerwaffe wird z.B. von
4M auf 4L herabgestuft, sofern der
„Harte Schutz“ für Feuerwaffen gilt.
Die meisten Kampfanzüge und Ritter-
rüstungen bieten diese extrem mächti-
ge form des Schutzes.
Ein anderes Beispiel ist z.B. Polarklei-
dung die den Schaden durch Kälte 1L
auf 1B reduziert.
Es kann auch vorkommen, dass der
„Harte Schutz“ den erhaltenen Scha-
den komplett neutralisiert, nämlich
genau dann wenn er von Anfang an
nur Betäubung entspricht.

Sturzschaden
Oft kommt es vor das Charaktere, aus
Fenstern, Zügen, Flugzeugen oder
auch Raumschiffen springen müssen.
Meistens ohne die entsprechenden Sei-
le oder Fallschirme.
An dieser Stelle greift dann der Sturz-
schaden. Der stürzende Charakter
muss für eine Probe mit seiner doppel-
ten Konstitution und evtl. Ausrüstung
gegen die doppelte Anzahl der zu
überbrückenden Höhenmeter ablegen.
Hierbei greift keine Fertigkeit, daher
auch die doppelte Konstitution. Sollte
ihm diese Proben nicht gelingen erhält
er für jeden Meter Höhenunterschied
jeweils 2L Schaden.
Beispiel:
Jimmy springt aus einem Fenster im 1.
OG (3 Meter). Seine Konstitution liegt
bei 3. Ausrüstung hat er keine.
Aktiver Wert: Konstitution x 2 + Aus-
rüstung = 3 x 2 + 0 = 6
Passiver Wert: Höhenmeter x 2 = 3 x 2
= 6.
Passiver Wert - Aktiver Wert + 11 =
Mindestwurf
6 - 6 + 11 = 11
Jimmy würfelt nur die 9 und erhellt
Höhenmeter x 2L Schaden, also 6L.
Na wenn da mal nicht jemand hum-
pelt.
Seite
Anmerkung des Autors: Die Formel
zur Berechnung des Fallschadens fällt
total aus dem Rahmen des Babel
Streamlinings und gefällt mir damit
absolut nicht! Außerdem wirkt sie auf
den ersten Blick etwas Grobkörnig.
Sollte euch etwas besseres einfallen
meldet euch bitte asap! (IM ERNST!)
Heilung/Medizin
Menschen werden zusammen geschos-
sen; Menschen werden zusammen ge-
flickt. In unseren Augen gehört das zu
jedem guten Rollenspiel dazu.
Regulär heilt jedes Lebewesen stünd-
lich einen Kasten betäubungs- Schaden
und alle 12 Stunden einen Kasten kör-
perlichen-.
Der Einsatz von Medizin kann diesen
Prozess beschleunigen. Hierbei muss
derjenige der Medizin anwendet eine
Probe gegen die Anzahl der Schadens-
kästchen würfeln (mit der Fertigkeit
Medizin + Ausrüstung + Attribut). Für
jedes überschüssige Zahlenauge (also
Gewürfelter Wert - Mindestwurf) er-
hält der Patient am Ende seiner näch-
sten Regenerationsphase einen Kasten
mehr Schaden regeneriert. Dies kann
nur ein einziges Mal pro Regenerati-
onsphase probiert werden und funk-
tioniert ausschließlich bei körperli-
chen Verletzungen, also nicht z.B. bei
Wahn o.ä. (Siehe Modul: Wahn). Bei
der Regeneration wird immer zuerst
der schwere Schaden regeneriert und
dann der leichte (Bzw. Regeneration
von Betäubung und Körperlich laufen
parallel). Oder mit anderen Worten:
Der leichte Schaden kann erst regene-
riert werden, wenn kein mittlerer-
oder schwerer Schaden mehr vorliegt.