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KRANKENHAUSHYGIENE
Gerade in Krankenhäusern sind resistente Keime häufig. Die Hygiene ist daher besonders wichtig
Es ist eine horrende Zahl. Schätzungen zufolge sterben pro Jahr bis zu 40.000 Menschen an
mangelnder Krankenhaushygiene – das wären fast zehnmal so viele wie im Straßenverkehr.
Nach jahrelanger Beschränkung auf Appelle ("Hände waschen!") plant die Koalition
nun strenge und auch bundesweit einheitliche Regeln. Vorgesehen sind zudem spezielle
Hygienebeauftragte für die Kliniken, Empfehlungen für den Umgang mit resistenten
Keimen sowie ein Extrahonorar für Praxisärzte, die Menschen mit derartigen Infektionen
behandeln.
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GESUNDHEIT
Um die Infektionen künftig besser in den Griff zu bekommen, sollten von vornherein
Risikogruppen definiert werden, fordern die FDP-Politiker. Mit Ausnahme von
Notfallpatienten müssten Kranke, die von der Besiedlung durch gefährliche Keime
besonders betroffen sein könnten, dann als Erstes auf diese Gefahr hin untersucht und,
wenn nötig, sogleich isoliert und gezielt behandelt werden.
Verantwortlich für das Problem ist jedoch aus Expertensicht noch eine zweite
Fehlentwicklung: der "maßlose und undifferenzierte" Einsatz von Antibiotika . Die
Forderungen dazu klingen allerdings sehr vage. Empfehlungen zu einem "sachgerechteren"
Antibiotika-Verbrauch seitens der Kommission für Krankenhaushygiene und
Infektionsprävention müssten "größeres rechtliches Gewicht" erhalten, heißt es in dem
Koalitionspapier.
Unklar ist, woher das Geld für die Hygienevorstoß kommen soll. Die
Krankenhausgesellschaft monierte sogleich, dass man die Kliniken nicht einerseits zum
Sparen verdonnern und ihnen andererseits immer mehr abverlangen könne. Lindemann
dagegen nennt verlässliche Hygienestandards eine Selbstverständlichkeit, auf die jeder
Patient ein Anrecht habe. Die Bekämpfung der gefährlichen Keime sei "eine ethische
Notwendigkeit", sagt er. Sie müsse mit Nachdruck verfolgt werden. Und: "Sie sollte uns
auch Geld wert sein."
Erschienen im Tagesspiegel