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Das Ende einer Ära: Rund 40 Jahre lang galt Antihelium-3 als der
schwerste Antimaterie-Atomkern. Nun hat ein internationales
Forscherteam einen schwereren erzeugt.
So auch Antihelium-3, das rund 40 Jahre lang als der schwerste stabile
Antimaterie-Atomkern galt. Eine Ära, die nun endet: Ein internationales
Forscherteam, darunter die Physiker Reinhard Stock und Thorsten
Kollegger von der Universität Frankfurt, haben in den USA Antihelium-
4, auch Anti-Alphateilchen genannt, produziert.
Die Energiedichte sei bei dem Experiment ähnlich hoch gewesen wie
kurz nach dem Urknall vor rund 14 Milliarden Jahren, bei dem sich
Materie und Antimaterie bildeten. Diese sollten sich der Theorie zufolge
sofort auslöschen: Treffen sie zusammen, zerstrahlen sie zu Energie.
Warum nach dem Urknall überhaupt Materie übriggeblieben ist, aus der
Sterne und Planeten entstanden, wird noch immer erforscht.
Für die Erklärung, wieso unsere Welt so asymmetrisch ist, bekamen die
drei Physiker Yoichiro Nambu, Makoto Kobayashi und Toshihide
Maskawa im Jahr 2008 den Nobelpreis in Physik. Und erst 2010 war es
Physikern am Kernforschungszentrum CERN gelungen künstlichen
erzeugten Antiwasserstoff einzufangen. Die Forscher hoffen, dass sich
die Unterschiede zwischen Materie und Antimaterie anhand des
Wasserstoffs am besten beobachten ließen.
Die Erde gibt es nur, weil beim Urknall mehr Materie als Antimaterie
entstand. Aber warum? Am Cern haben Forscher jetzt Antimaterie
eingefangen, um das zu untersuchen.
© Chukman So/Alpha/Cern
All die Sterne, die wir am Himmel sehen, jeder Planet und alles Leben
besteht aus Materie. Im Moment des Urknalls entstand – in kosmischen
Einheiten gerechnet – nur ein Fünkchen mehr Materie als Antimaterie.
Nur deshalb gibt es uns heute, glauben Physiker. Denn treffen Materie
und Antimaterie aufeinander, löschen sie sich aus. Aber warum entstand
mehr Materie? Und warum fehlt im Universum von der Antimaterie jede
Spur?