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Abwassertechnik Ria Pante

Prof. Hepcke

Entsorgungstehnik
04.10.06
(Abwassertechnik + Abfallbeseitigung)
• Klausur  reine Verstämdnisfragen
Prof. Hepcke

1.Einführung

1.1Warum müssen wir Abwasser reinigen?

a) Bekämpfung der Seuchengefahr (Verhinderung)


-> Kanalisation – Fluss, See, Meer

b) Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts


-> Abwasserreinigung -> sauberes Wasser
-> Schlamm der stinkt
-> Faulung -> geruchsneutral

c) Erhaltung von Freiheitswerten (Baden etc.)


-> Desinfektion

d) Wertstoffrückgewinnung aus dem Schlamm -> CH4 (Biogasanlagen)


-> Strom

Notiz: Abwasser lässt sich schlecht über längere Entfernung transportieren /


leiten (biologische Prozesse im Abwasser…). Daher haben industrielle
Unternehmen (hier: nicht in direkter Nähe zu einer
Abwasserreinigungsanlage) oft eigene Reinigungsanlagen. Auch: finanzielle
Vorteile.

1.2Methoden der Abwasserreinigung


Siehe Skript (Warum beschäftigt sich FM mit Abwassertechnik?)

1.3 Kreislauf des Wassers 11.10.06

Welche Größe bestimmt den Umfang der Abwasserreinigung?


Gleichgewicht bezogen auf den O2-Gehalt:
Luftsauerstoff
O2-Gehalt – O2-Verbrauch + O2-Zufuhr ≥ 0

O2-Gehalt ≈ 9 mg/l (20°C) = Sättigung (hier: LUFT und nicht reines O2)
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O2-Gehalt ≥ 5-6 mg/l -> Forelle, Lachs (sauber)


O2-Gehalt ≥ 2 mg/l -> Karpfen (schmutzig)
O2-Gehalt ≥ 0,5 – 0,2 mg/l -> aerobe Bakterien

O2-Verbrauchsfaktoren:
• Stoffumsetzung durch Bakterien

(BSB5 = biochemischer Sauerstoffbedarf in 5 Tagen)

• Stoffumsetzung durch chemische Prozesse (GSB)

• Sauerstoffbedarf von grünen Pflanzen bei Nacht

• Sauerstoffbedarf durch Bodenschlamm

• Sauerstoffbedarf durch biochemische Oxidation

von NH4 -> NO2 -> NO3 (Nitrifikation)

• Sauerstoffbedarf von höheren Lebewesen (Fische, Krebse,…)

O2-Ausnahme:
• physikalische Belüftung
- Sättigung der Grenzschicht (sehr schnell)
- Diffusion in tiefere Schichten (sehr langsam)
(Zeitlicher Prozess: Sättigungsgefälle)
Beschleunigung durch: Turbulenz (Wasserumwälzung z.B. in Flüssen)

• biologische Belüftung
- grüne Pflanzen
(Folie Gütegliederung der Fliessgewässer)

1.4 Wassernutungen, Wasserbedarf

Trinkwasser Brauchwasser
- Fäkalienwasser - Bewässerung
- Kochen - Kühlwasser
- Wäschen waschen - Produktion von Gütern
- Körperpflege
- Hausputz

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Wasserbedarf:
Personen (Einwohner) (ca. 130 l / Person / Tag) m³/d
Spezieller Bedarf [l / (Einwohner x Tage)]
Verteilung über den Tag [l / s, m³ / h]

18.10.06

2. Grundlagen der Kanalisation und


Abwasserreinigung

2.1 Entwässerung

• Trennkanalisation  1 Schmutzwasserkanal
 1 Regenwasserkanal

• Mischkanalisation 1 Kanal für Schmutz- und Regenwasser

• Teilentwässerung 1 Schmutzwasserkanal +
Regenwasserversickerung
1 Regenwasserkanal + Abwasserreinigung +
Versickerung

• Nichtentwässerung Regenwasserversickerung + Abwasserreinigung


+ Versickerung

2.2 Abwasserreinigung

- Grobstoffe
- Sand oder mineralisch absetzbare Stoffe mechanische
- Öle, Fette -> Leichstoffe Abwasserreinigung
- organisch absetzbare Stoffe
(in allen Ländern möglich)

- Umwandlung der organisch gelösten Stoffe


in organisch absetzbare Stoffe biologische Abwasserreinigung
( Bakterien, Biomassenaufbau)

(Anlagen nur in Ländern, wo es Strom gibt, wo man sich die Technik leisten kann;
die Technik muss „idiotensicher“ sein)

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- Umwandlung der anorganisch gelösten Stoffe


in anorganisch gelöste Stoffe (N, P) chemische Reinigung
 durch chemische Fällung und Flockung (?) (bezieht sich nur auf Phosphatfällung)

=>
25.10.06

3. Kleinkläranlagen nach DIN

DIN = allgemein anerkannte Regel der Technik (a.a.R.d.T.) (DIN = Haftung/ Zivilrecht)
DIN 4261: Kleinkläranlagen
Teil 1: Abwasserreinigung ohne Abwasserbelüftung -> Anwendung + Betrieb
Teil 2: Abwasserreinigung mit Abwasserbelüftung -> Anwendung + Betrieb
Teil 3: Abwasserreinigung ohne Abwasserbelüftung -> Betrieb + Wartung
Teil 4: Abwasserreinigung mit Abwasserbelüftung -> Betrieb + Wartung

3.1 Abwasserreinigung ohne Abwasserbelüftung

3.1.1 Anwendungsbereich
Abwasserzufluss ≤ 8 m³/d
Trennverfahren, kein Regenwasser
≤ 50 Einwohner
Keine Einleitung von: Regenwasser, gewerbliches Abwasser,
landwirtschaftliches Abwasser, Kondensate aus
Feuerstätten (CO2, HSO4-), Fremd- und
Drainagewasser, Abwasser aus Schwimmbecken

3.1.2 Begriffe
• Schmutzwasser: durch Gebrauch verunreinigtes Wasser
-> chemisch, biologisch, bakteriologisch, physikalisch
(erwärmen)
• Häusliches Schmutzwasser: … (Medikamente)
• Gewerbliches Schmutzwasser: wegen z.B. hoher Konzentration
• Landwirtschaftliches Schmutzwasser: Gülle, Milch auch wegen hoher
Konzentration

3.1.3 Abwasserbehandlung und –einleitung

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3.1.3.1 Abwasserbehandlung
• Mechanische Behandlung Absetzen + Aufschwimmen
- Ausnahmeregelung; keine
Ableitungsmöglichkeit

• Anaerobe Behandlung Ausfaulung von Abwasser und Schlamm;


Teilreinigung; keine Direkeinleitung

• Anaerobe; aerobe Behandlung  Ausfaulgrube + Untergrundverrieselung


- Ableitung möglich; aber i.d.R. nicht
genehmigt
 Ausfaulgrube + Filtergraben
- Ableitung möglich; wenn
Kontrollschacht vorhanden

• Sonstige Nachbehandlung  Muss im Einzelfall geprüft werden

3.1.3.2 Abwassereinleitung
Einbringen in den Untergrund; - i.d.R. nur bei vorheriger Kontrolle
Ausreichender Abstand zum Grundwasser

Einleiten in ein oberirdisches Gewässer; - das Gewässer muss zur Aufnahme


groß genug sein

3.1.4 Bemessungsgrundlage

3.1.4.1 Bemessungswerte
EW = Einwohnwert (EW = EZ+EGW)

EZ = Einwohnerzahl
EGW = Einwohnergleichwert -> aus Sondernutzungen z.B. Jugendherbergen

Schmutzwassermenge: 150 l/(E * d)


Spritzwassermenge: 1/10 Qd

3.1.4.2 Wohngebäude
Wohnung > 50 m² 4 Einwohner
≤ 50 m² 2 Einwohner

3.1.4.3 Andere Anlagen


Internate u.ä.: 1 Bett = 1-3 EGW (wegen Personal…)

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Campingplätze: 2 Personen = 1 EGW


Gaststätten: ohne Küche: 3 Plätze = 1 EGW
mit Küche: 1 Platz = 1 EGW

3.1.5 Allgemein Baugrundsätze 08.11.06

Einbaustelle:
a) für Schlammsaugewagen zugänglich
b) ausreichend Abstand zu Gebäuden wegen Geruchsbildung

Werkstoffe:
a) Wasserdich -> wasserdichter Beton + Beschichtung, Kunststoff,
(Gusseisen)
b) korrosionsfest -> wasserdichter Beton + Beschichtung, Kunststoff,
(Gusseisen)

Zu- und Ablaufleitung:


a) ausreichendes Gefälle
b) Leitungen müssen leerlaufen können

Be- und Entlüftung:


a) Windrichtung beachten

3.1.6 Bemessung
(nicht so interessant für uns)

3.1.6.1 Mehrkammerabsetzgruben
300 l/E, mind. Aber 3000 l
bis 4000 l -> Zweikammergruben 2/3 / 1/3
> 4000 l -> Dreikammergruben ½ / ¼ / ¼

Mehrkammerausfaulgruben
1500 l/E, mind. 6000 l
immer mind. Dreikammergruben

3.1.6.2 Filtergräben oder Untergrundverrieselung


Filterlänge pro E
- Kies + Sand 10 m/E
- lehmiger Sand 15 m/E
- sandiger Lehm 20 m/E

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3.2 Kleinkläranlagen mit Belüftung

3.2.1 Anwedungsbereich
Wie Teil 1 50 E; 8 m³/l; häusl. Schmutzwasser

3.2.2 Begriffe
Wie Teil 1

3.2.3 Allgemeines
- ausreichende Wartung z.B. durch Fachfirmen
- Schlammbeseitigung  regelmäßige Abfuhr
- Dokumentation des Betriebes + Wartung

3.2.4 Baugrundsätze
Wie Teil 1

3.2.5 Bemessung

3.2.5.1 Belüftungsverfahren
Frei schwebende Mikroorganismen (Schlamm)
Einblasen von Luftsauerstoff
Schlamm-Wasser-Trennung (Absetzbecken)
Schlammrückführung
Raumbelastung BTS ≤ 0,2 […]
Schlammbelastung BTS <= 0,05 […]
Mindestvolumen VBB >= 1 m³
Sauerstoffgehalt C O2 BB >= 2 [mg O2/l] (C = Konzentration)

Raumbelastung BR [kg BSB5 / (m³BB * d)] ≤ 0,2


Schlammbelastung BB [kg BSB5 / (kgB130 * d)] ≤ 0,05
Mindestvolumen VBB [m³] ≥1
Sauerstoffgehalt CO2 BB [mg O2 / l] ≥2
(im Einlauf Konzentration)

3.2.5.2 Tropfkörper – Tauchkörperverfahren


- festsitzende Mikroorganismen auf Trägermaterial
-> Lavagestein; Kunststoffelemente)
- Sauerstoffzufuhr durch freie Zirkulation der Luft (Verrieselung)
- Schlamm-Wasser-Trennung (Absetzbecken)
- Kreislaufpumpe

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Raumbelastung BR[kg BSB5 / (m³Fk * d)] ≤ 0,15 […]


Mindestvolumen VTK [m³] ≥ 1 m³

Fächenbelastung BA[kg BSB5 / (m³Tk * d)] ≤ 0,004 […]


Spezifische Fläche A [m²/h³] = 100-200 m²/m³
Mindestfläche [m²] = 45 m²
(Luft wird eingetragen durch ein – und auftauchen)

Absetzbecke:
Verweilzeit tR ≥ 3,5 h
Oberfläche ANK ≥ 0,7 m²
Wassertiefe hNK ≥1 m
Oberflächenbeschichtung fA [m³/(m²*h)] ≤ 0,3BB m²/
≤ 0,4TK m²
Bakterien 15.11.06
• Nährstoffe sind immer vorhanden
• Temperatur des Wassers liegt meistens bei ca. 6°C, kann aber im Sommer
auf bis zu 20°C warm werden
• Ph-Wert von ca. 6-9 dürfte für die Bakterien akzeptabel sein

3.3 Sonderverfahren

Membrananlagen Getauchtes Festbett


(sehr gut und nicht viel Aufwand)

SBR-Verfahren
Phase 1: Halbvolles BB
Phase 2: Fällen mit Belüftung; Kohlenstoffabbau; Nitrifikation NH4 -> NO3
Phase 3: Füllende; keine Belüftung; Rühren; anoxisches Milieu; Denitrifikation
NO3 -> N2
Phase 4: kein Rühren; -> Absetzen der Biomasse
Phase 5: Abzug des gereinigten Klarwassers

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Ab und zu Phase 6: Überschussschlamm abziehen -> Zulauf zur 3-Kammer-


Ausfaulgrube

3.4 Schlammbehandlung

a) Primärschlamm aus dem Absetzteil Ausfaulen in der 3-Kammer-


b) Sekundärschlamm aus der Biologie Ausfaulgrube

-> Entsorgung über die kommunale


Kläranlage
-> in Entwicklungsländern
-> Polder
-> Trockenbeete
(natürliche Trocknung + Kompostierung)
-> landw. Verwertung

22.11.06

4. Teichanlagen (in Reihe geschaltet)

Vorschriften ATV (DWA) Arbeitsblatt A 201 (1989)


-> allge. anerkannte Regel der Technik (aaRdT)

• Elimination von Grobstoffen, absetzbaren Stoffen, Schwimmstoffen


• Elimination von Kohlenstoffverbindungen
• Elimination von Stickstoffverbindungen
• Elimination von Phosphorverbindungen
• Stabilisierung von Schlämmen

mehr Fläche und Zeit notwendig, für wenig entwickelte, warme, schwach
besiedelte Regionen

Vorstufe ist immer eine 3-Kammer-Absetz- oder Ausfaulgrube (physikalisch).


Teiche allge. große Oberfläche wg aeroben Milieus, aber nur geringe Tiefe, da
sonst zu großer anaerober Bereich (?)

4.1 Absetzteich

Funktion: Absinken der feinen Schlammpartikel (Sedimentation)


Ausfaulen des Bodenschlammes
Überwiegend anaerob. (physikalisch)

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Bemessungskriterium:
Durchlaufzeit; Schlammanfall (z.B. 5 Jahre)

4.2 Unbelüfteter Abwasserteich (manchmal 2 hintereinander)


(Keine technische Belüftung, sondern Diffusion)

Funktion: biologische Reinigung! durch Mikroorganismen


oben -> aerobes Milieu C-Abbau + Nitrifikation NH4 -> NO3
mitte -> anoxisches Milieu (bisschen) Denitrifikation NO3 -> N2
unten -> anaerobes MilieuTeil-C-Abbau
Schlammstabilisierung
Bakterien wandeln biologisch gelöste Stoffe in Feststoffe um, die dann absinken.
Nitrifikation -> entscheidend ist das Schlammalter (Bakterien vermehren sich
alle 8 Tage)
Denitrifikation -> kein freier Sauerstoff (anoxisch) & und Nahrung

Bemessungskriterium:
BSB5- Flächenbelastung; geometrische Abmessung

4.3 Belüftete Teiche (evtl.)

(Künstliche Belüftung)
-> zur Leistungssteigerung bei Platzmangel zur Erweiterung (wenn mehr
Abwasser anfällt)
Erst wird der Teich tiefer gemacht, weil wir es durch die Belüftung können und
auch müssen, da sonst der Schlamm aufgewirbelt werden würde.
Einblasen von Luft über einen in halber Wassertiefe hängenden porösen
Schlauch.

4.4 Schönungsteich 29.11.06

Geeignet für biologisch gereinigtes Abwasser


Sicherheitsfunktion und Qualitätsausgleich
Nur natürliche Belüftung; überwiegend aerob

Bemessungskriterium:
Durchflusszeit

4.5 Bemessung und Betrieb

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Eingangsgrößen 60g BSB5 /(Exd) (-> wie viel Schmutz der Mensch insgesamt
pro Tag hinterlässt)
150l/(Exd)
Kein Regenwasser oder vorheriger Abschlag (-> vorheriges Ableiten des
Regenwassers)

4.5.1 Absetzteiche

Spez. Volumen: VEW >= 0,5 m³/E


Rechn. Verweilzeit tR >= 1d
Geometri. Abmessungen: Tiefe >= 1,5m
Länge : Breite 3 : 1
Böschungsneigung <= 1: 1,5
Freibord: ~ 0,3m
Einlauf: Querverteilung
Auslauf: Rückhalt von Schwimmstoffen -> Tauchwand
Umgehung: für den Fall des Schlammräumens

4.5.2 Unbelüftete Teiche

Spez. Oberfläche: AEW >= 10m²/E


Durchflusszeit tR >= 20d
Geometrische Abmessung: Tiefe ~ 1,0m
Sonstige Abmessung: wie vorher
Zu- und Ablauf: wie vorher

4.5.3 Belüftete Teiche

BSB5-Raumbelastung: BR <= 25g BSB5/(m³xd)


Tiefe 1,5 – 3,5m
Sauerstofflast OB >= 1,5kg/kg BSB5
Energiedichte WR ~ 1 – 3W/m³

4.5.4 Schönungstiefe

Verweilzeit tR ~ 2 – 5d
Tiefe 1 – 2m

06.12.06
Teichanlagen kombiniert mit Tropfkörper (oder im getrentem Becken Tauchkörper)

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Zw. Absetzteich und unbe. Teich wird eine Pumpe zwischengelegt, die das
Wasser hochpumpt und es über einen Tropfkörper tropfen lässt. So wird das
fast sauerstofflose Wasser fast Sauerstoff-gesättigt.
Bakterienbett
Aber im ersten unbe. Teich sammelt sich auch mehr Schlamm an.

Bemessungsdaten:
Raumbelastung BR <= 0,4 kg BSB5/(m³ x d) -> Kohlenstoffelimination
BR <= 0,2 -> einschl. Nitrifikation
Tropfkörperhöhe H = 3 – 4,5 m Rücklaufverhältnis ~ 100%

5. Pflanzenkläranlagen

5.1 Grundprinzipien

Mechanische Grobreinigung -> 3-Kammer-Ausfaulgrube


+ Ausfaulung des Primärschlammes

Kein Teich, sondern ein mit Pflanzen besetzter überstauter Bodenkörper;


Filterwirkung im Bodenkörper (-> mechanisch).

Biologische Kohlenstoffelimination -> Mikroorganismen in einem getauchten


Festbett (Wurzeln + Bodenmaterial)
Teilweise N+P-Elimination durch Pflanzenwachstum; jahreszeitabhängig
(unterschiedlich viel Sonne -> unterschiedliches Wachstum)

5.2 Verfahrensvarianten

Krefelder System (nach Käthe Seiden)


- Binsen-Schilf-Anlage bestehend aus mehreren Becken mit Filterwirkung
- teilweise vertikale Durchströmung und teilweise horizontal

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- nicht bindiger Boden (kein Zusammenhalt da kein Ton oder Kalk

System Wurzelraumentsorgung (nach Kickuth)


- mit Pflanzenbesetzter Bodenkörper – eine zusammenhängende Fläche
- horizontal durchflossen
- bindiger Boden

System (nach Mettmann)


- hydrobotanische Anlage mit mehreren Segmenten teilweise überstaut
- horizontal durchflossen
- nicht bindiger Boden

5.3 Anwendungsbereich

i.d.R. bis 50 E, 8 m³/d


Einleitung nur von häuslichem Abwasser
Kein Regenwasser, Fremdwasser, gewerbliches Abwasser

5.4 Abwasservorbehandlung

zur Einleitung der Grobstoffe


 3-Kammer-Absetzgrube oder Ausfaulgrube

5.5 Allgemeine Planungs- und Baugrundsätze

Einbaustelle
Für Saugewagen zugänglich (3-KFG)
Ggf. Bodenaustausch (Pflanzenbeet)
Schutz vor unbefugtem Zugang (Krankheitserreger, ertrinken)
Keine Beeinträchtigung von Nachbarn durch Geruch

Schutz des Untergrundes


Abdichtfolie, wurzelfest
Natürliche Bodendichtung kf-Wert < 10 -9 m/s

Abwasserverteilung, Frostschutz
Ein- und Auslaufbereich durch Steinschüttung schützen
Einlauf quer verteilen

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Probenahme und Mengenmessung


Freie Zugänglichkeit zum Ablaufschacht

5.6 Bemessung

Krefelder System: 5 m²/E


Wurzelraum: 5 m²/E
Mettmann: 10 m²/E
Tiefe: 0,6 – 1,0 m Länge : Breite = 2,5 : 1
Pflanzenbesatz: 4 Stück / m²

5.7 Genehmigung

Genehmigung durch die untere Wasserbehörde


 Kreis  im Einzelfall (Entscheidung fällt individuell, da keine
DIN
 Stadt für Pflanzenkläranlagen)

Gesetzesgrundlage: Landeswassergesetz -> Wasserhaushaltsgesetz (WHG)

5.8 Reststoffentsorung

Abfuhr des Schlammes aus der 3-KFG  Kläranlage


Pflanzenschnitt  Kompostierung

7. Regenwasserversickerung

7.1 Allgemeines

Eingriff in natürlichen Wasserhaushalt


-> höhere Abflussereignisse -> Überschwemmungen -> durch höheren
Versiegelungsgrad

Abhilfe:
- Ableiten über natürliche Gewässer
- künstliche Versickerung mit und ohne Zwischenspeicher

Vorschriften:
DWT/ATV – A 138
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7.2 Rechtliche Aspekte

Wasserhaushaltsgesetz -> Landeswassergesetz -> behördliche Genehmigung zur


Einleitung von Regenwasser in ein öffentliches Gewässer

-> Baugesetzbuch: Pflicht zu Prüfung, ob Regenwasser versickert werden kann


-> Ortssatzung: Anschluss- und Benutzungszwang

7.3 Voraussetzungen

- ausreichende Durchlässigkeit des Untergrundes


Kf-Wert 10-2 – 10-6 m/s

- ausreichender Abstand zum Grundwasserspiegel


i.d.R. 1 bis 2 m mindestens

- natürliche Fließgeschwindigkeit des Grundwassers (zu schnell fließendes


Wasser wird nicht auf natürlichem Wege gereinigt)

Kf-Wert:
Grobkies: 10-1 bis 10-2
Mittelsand: 10-4
Sand+Schluff: 10-6
Schlussiger Ton: 10-10

7.4 Verfahrensvarianten

Flächenversickerung
-> Zweitnutzung -> Bodenpressung + Durchlässigkeit kombinieren

Muldenversickerung -> Speicherfunktion + Versickerung (offener Speicher)

Rigolenversickerung -> unterirdischer Speicher + Versickerung


-> Rohrversickerung
-> Schachtversickerung

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Abwasser im FM:

- Tropenkrankenhäuser
- Seuchen (Tuberkulose)
- Strahlenkliniken (wenn mit radioaktivem Material gearbeitet wird, muss
Abwasser so lange gelagert werden, bis Strahlung abgeklungen ist)

Was ist im Abwasser?


- biologische Stoffe (Kohlenstoffe) -> Bakterienvermehrung
- Grobstoffe (Ungeziefer)
- mineralische Stoffe (nicht abbaubar)
- Salze -> Algenwachstum (Gewässer kippen nachts um / Sauerstoff-
Mangel)
- Phosphate -> Algenwachstum (Gewässer kippen nachts um / Sauerstoff-
Mangel)
- Stickstoff

- Verfahren
- Tropf- / Tauchkörperverfahren nach DIN
- Belebungsverfahren (Belebschlammverfahren)
- Teiche
- Pflanzenkläranlage

- Kohlenstoffe über Mikroorganismen umgewandelt


-> es entsteht CO2 + Wärme + Wasser

- im Belebungsverfahren als Schwebteile


- im Tropf- / Tauchkörperverfahren am Trägermaterial
- im Teich am Boden und hauptsächlich in der Wasserphase
- in Pflanzenkläranlagen am Boden und am Wurzelwerk (schwebende
Einzelbakterien)

- künstliche O2-Zufuh nötig:


- im Belebungsverfahren -> Einblasen über Boden
- Tropfverfahren-> durch Bewegung des Wassers durch die Luft
- Tauchkörperverfahren -> durch Bewegung der Tauchkörper
- Teiche -> durch Oberfläche

- immer 3-Kammer-Absetzgrube vorausgesetzt (Grobstoffe)

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- Phosphatbeseitigung -> chemische Fällung (Einsen-Salze)


- Stickstoff (am Harnstoff NH4 (Ammonium))
-> nitrifizierende Bakterien (langer Vermehrungsprozess, lange
Verweilzeit)
-> Nitrat entsteht

- Nitratbeseitigung -> anoxisches Mileau -> Bakterien vernichten NO2 / NO3 zu


N2 und O2

- Nährsalze / Keime bleiben über


(in Krankenhäusern) -> Desinfektion
- Erhitzung 70°C bzw. Abkochen
- UV-Bestrahlung (Protophasen-Beschädigung)
- Chlorierung
-O3 (aufwendige, teure Erzeugung)
- bei Trinkwasser -> Silbertabletten
- Langsamsandfiltration

- Reststoffe ->
-> Wegbringen zur Verbrennung oder in Großkläranlagen
-> oder trocknen lassen
-> Teiche ausbaggern
-> Pflanzenkläranlage -> Schlamm wird als feine dispense Stoffe mit dem Wasser
mitgeführt

Überbelastung bei Teichen und Pflanzenkläranlagen beachten

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