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Aktualisierte Ausgabe Nr.

09 | Februar 2006

e-f@cts
Innovationspolitik, Informationsgesellschaft, Telekommunikation
Informationen
zum E-Business

Schwerpunkt
Rechtsfragen beim E-Business:
z. B. Informationspflichten des
Anbieters, Sicherheit beim Ver-
tragsabschluss, Widerrufs- und
Rücktrittsrechte des Kunden,
Datenschutz etc.
3 ab Seite 1
Fakten & Zahlen Rechtsfragen beim E-Business
Das Internet hat den Geschäftsverkehr revolu- Hinweis: Die folgenden Informationen geben
tioniert: Waren und Dienstleistungen können eine erste Orientierungshilfe. Sie erheben kei-
z. T. in Sekundenschnelle bestellt und elektro- nen Anspruch auf Vollständigkeit und können
nisch geliefert oder erbracht werden, auch und wollen die rechtliche Beratung im Einzel-
wenn die Geschäftspartner auf entgegenge- fall nicht ersetzen.
3 ab Seite 4 setzten Seiten des Globus ansässig sind.
Ein Netzwerk, in dem Menschen aus aller
E-Business-ABC Welt wie in einem „globalen Dorf” miteinander
in Kontakt und in vertragliche Beziehungen
Informationspflichten
Banner, Disclaimer, Flatrate, treten können, wirft naturgemäß eine Vielzahl des Anbieters
Business-to-Business (B2B), rechtlicher Fragestellungen auf. Auf einen Groß-
Business-to-Consumer (B2C), teil dieser Fragen gibt der Rechtsrahmen für das Unternehmenspräsentation im Internet
Webformulare E-Business Antworten. Dieser Rechtsrahmen Immer mehr Unternehmen machen sich die
3 ab Seite 6 wurde insbesondere an europäische Vorgaben Möglichkeit zunutze, ihr Unternehmen im In-
angepasst. Im Folgenden finden Sie Informatio- ternet vorzustellen. Für diese Unternehmens-
nen zu den Themen: präsentation müssen Sie eine Reihe von Vorga-
3 Informationspflichten des Anbieters ben beachten. Zusammengefasst:
Praxis & Technik 3 Sicherheit beim Vertragsabschluss Anbieter im Online-Geschäft müssen ihre

E-Business-Recht auf einen Blick:


3 Widerrufs- und Rücktrittsrechte des Kunden Kunden umfassend informieren. Diese Informa-

Dafür sollten Sie sorgen


3 Geschäfte mit ausländischen Partnern: tionen müssen auf der Homepage direkt und
anwendbares Recht ohne langes Suchen von jeder Teilseite mit ei-
3 Seite 6 3 Datenschutz nem Klick erreichbar sein. Nebenbei: Kaufleute
3 Werbung müssen die meisten Vorgaben im Offline-Bereich
3 Elektronische Signatur nach den einschlägigen handelsrechtlichen
2 Schwerpunkt

Rechtsfragen
beim E-Business

Inhalt Vorschriften in ihrer herkömmlichen geschäft- wertige Leistung (Ware oder Dienstleistung) zu
lichen Korrespondenz ohnehin beachten. Das erbringen, und einen Vorbehalt, die verspro-
Schwerpunkt
bedeutet: Diese Informationspflichten im On- chene Leistung im Falle ihrer Nichtverfügbar-
Rechtsfragen beim E-Business:
line-Bereich dürften für die meisten „Betroffe- keit nicht zu erbringen
z. B. Informationspflichten des
nen” eine zumutbare Belastung sein. Sie müssen 3 den Preis der Ware oder Dienstleistung ein-
Anbieters, Sicherheit beim Ver-
angeben: schließlich aller Steuern und sonstiger Preisbe-
tragsabschluss, Widerrufs- und
Rücktrittsrechte des Kunden,
3 Name und Anschrift des Unternehmens standteile
und ggf. den gesetzlichen Vertretungsberech- 3 ggf. zusätzlich anfallende Liefer- und Ver-
Datenschutz etc.
tigten (z. B. Geschäftsführer), Telefon- und Tele- sandkosten
3 ab Seite 1 faxnummer sowie E-Mail-Adresse 3 Einzelheiten zur Zahlung (z. B. per Nach-
Fakten & Zahlen
3 die Aufsichtsbehörde (z. B. die zuständigen nahme oder auf Rechnung) und zur Lieferung
Gewerbeaufsichtsämter), falls die ausgeübte der Ware oder zur Erfüllung einer Dienstleis-
Tätigkeit einer behördlichen Zulassung bedarf tung
3 das Handelsregister, Vereinsregister, Part- 3 einen Hinweis auf das Widerrufs- und
nerschaftsregister oder Genossenschaftsregis- Rückgaberecht
ter, in das das Unternehmen eingetragen ist, 3 Kosten, die dem Verbraucher durch die
und die entsprechende Registernummer Nutzung der Fernkommunikationsmittel (z. B.
3 ggf. die Kammer, der der Diensteanbieter Nutzung einer Hotline) entstehen, sofern sie
angehört, die gesetzliche Berufsbezeichnung über die üblichen Grundtarife, mit denen der
3 ab Seite 4 und den Staat, in dem die Berufsbezeichnung Verbraucher rechnen muss, hinausgehen
verliehen worden ist 3 die Gültigkeitsdauer befristeter Angebote,
E-Business-ABC
Banner, Disclaimer, Flatrate,
3 die berufsrechtlichen Regelungen bei ent- insbesondere der angegebenen Preise (s. auch
sprechend geregelten Berufen (z. B. Rechtsan- § 312 c BGB in Verbindung mit der aufgrund
Business-to-Business (B2B),
wälte, Architekten, Steuerberater) und Angaben, Art. 240 EGBGB erlassenen Informations-
Business-to-Consumer (B2C),
wie diese zugänglich sind pflichtenverordnung)
Webformulare
3 falls vom Bundesamt für Finanzen erteilt:
3 ab Seite 6 Umsatzsteueridentifikationsnummer nach § 27 a Preisangaben im elektronischen Geschäfts-
Umsatzsteuergesetz (s. auch Teledienstegesetz verkehr mit Verbrauchern
Praxis & Technik
(TDG) und Mediendienstestaatsvertrag (MDStV)) Nach der Preisangabenverordnung müssen ge-
E-Business-Recht auf einen Blick:
genüber Endverbrauchern Endpreise inklusive
Dafür sollten Sie sorgen
Verkauf von Waren und Dienstleistungen der gesetzlichen Mehrwertsteuer genannt
3 Seite 6 Wer Waren und Dienstleistungen an Verbrau- werden. Eine Ankündigung von Nettopreisen
cher per Internet verkauft, unterliegt den be- ohne Mehrwertsteuer ist nur gegenüber Ge-
sonderen Informationspflichten des Fernabsatz- werbetreibenden zulässig. Verbraucher müssen
rechts. Achtung: Werden diese Informations- in diesem Fall erkennen können, dass sich die
pflichten nicht ordnungsgemäß erfüllt, kann entsprechenden Tarife nur an Gewerbetreibende
ein Besteller eine Bestellung jederzeit und un- richten (s. auch Preisangaben-Verordnung
begrenzt widerrufen. Anbieter müssen angeben: (PangVO)).
3 wesentliche Merkmale der Ware oder
Dienstleistung Allgemeine Geschäftsbedingungen
3 Informationen dazu, wann der Vertrag Werden Geschäfte abgeschlossen, so gilt auch
zustande kommt, ob über Eingabe auf der im E-Business das so genannte „Kleingedruck-
Homepage oder erst mit anschließendem te”: die Allgemeinen Geschäftsbedingungen
E-Mail-Austausch (AGB), von den Unternehmen vorformulierte
3 die Mindestlaufzeit des Vertrags, wenn Vertragsbedingungen.
dieser eine dauernde oder regelmäßig wieder- Sowohl im B2B- wie auch im B2C-Bereich
kehrende Leistung zum Inhalt hat muss der Anbieter dem Kunden die Möglich-
3 die Modalitäten im Falle von Mängeln, z. B. keit verschaffen, alle Vertragsbestimmungen
einen Vorbehalt, eine in Qualität und Preis gleich- einschließlich der Allgemeinen Geschäftsbe-
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dingungen bei Vertragsschluss einzusehen. Es Verträge „per Mausklick” Werden die Informationspflichten
reicht daher nicht, dem Kunden anzubieten, die Bestellungen können über E-Mail oder Webfor- nicht ordnungsgemäß erfüllt,
AGB auf Anforderung zuzusenden. Wichtig ist: mulare abgegeben werden. Die jeweiligen Wil- kann ein Besteller eine Bestellung
AGB müssen leicht erreichbar (Faustregel: ein lenserklärungen werden wirksam, wenn sie jederzeit und unbegrenzt
Mausklick), mühelos lesbar sowie übersichtlich dem Internetanbieter zugehen. Im Internet- widerrufen.
gegliedert sein. Außerdem müssen sie einen Handel genügt dazu der Eingang im E-Mail-
Umfang haben, der im Verhältnis zum übrigen „Briefkasten” des Empfängers. Hintergrund:
Vertragstext vertretbar ist. Sie dürfen schließ- Wer auf seinen Geschäftspapieren eine E-Mail-
lich nicht nur als Lese-Version angeboten wer- Adresse angibt, muss auch mit elektronischer
den, sondern es muss technisch möglich sein, Post rechnen. Das bedeutet: Nach dem gewöhn-
sie „in wiedergabefähiger Form” zu speichern. lichen Lauf der Dinge kann der Geschäftspart-
Das gilt ganz besonders bei Geschäften zwischen ner damit rechnen, dass der Empfänger regel-
Unternehmen und Verbrauchern (B2C). Achtung: mäßig in seinen „Mail-Briefkasten” sieht. Dazu
Werden die genannten Vorgaben hier nicht kommt: Ein Anbieter muss eine Kundenbestel-
erfüllt, so werden Allgemeine Geschäftsbedin- lung unverzüglich auf elektronischem Weg
gungen nicht Vertragsbestandteil (s. §§ 305 ff (also auch per Mail) bestätigen.
BGB zur Gestaltung rechtsgeschäftlicher Schuld- 3 Achtung: Verträge, für die eine bestimmte
verhältnisse durch Allgemeine Geschäftsbedin- Form erforderlich ist, können nicht „per Maus-
gungen). klick” geschlossen werden. Dies gilt vor allem
dann, wenn für den Vertrag eine eigenhändige
Unterschrift ( = Schriftform), eine elektronische

Sicherheit beim
Vertragsabschluss Gründe gegen E-Business-Einsatz
in % der mittelständischen Unternehmen
In der virtuellen Welt gilt dieselbe Regel wie bei
zu hoher Kostenaufwand
herkömmlichen Verträgen: Ein Vertrag kommt 49
zustande durch zwei korrespondierende Wil-
lenserklärungen, nämlich ein Angebot und des- passt nicht zu uns
39
sen Annahme. Willenserklärungen, die auf elek-
tronischem Weg über Datenleitungen abgege- mangelnde Kundenakzeptanz
ben werden, sind dabei ebenso verbindlich wie 37
mündliche oder schriftliche Äußerungen. fehlendes Technologie-Wissen
35
Internetpräsentation:
zu hoher Umstrukturierungsaufwand
Noch kein bindendes Angebot
27
Bei der Präsentation von Waren oder Dienstleis-
tungen auf einer Homepage handelt es sich in mangelnde Akzeptanz in der Geschäftsleitung
der Regel noch nicht um verbindliche Vertrags- 24

angebote. Wie bei einer Schaufensterauslage EB-Lösungen nicht in bestehende EDV integrierbar
oder einem Zeitungsinserat liegt darin in der 24
Regel vielmehr die Aufforderung an den poten-
rechtliche Rahmenbedingungen unklar
ziellen Käufer, selbst ein Angebot zu machen. 23
Dies muss der Verkäufer aber nicht annehmen.
Er kann die Annahme der Bestellung – etwa fehlende Sicherheitsstandards
21
nach Prüfung der Bonität des Kunden – durch-
aus ablehnen. sichere Zahlungsabwicklung nicht gewährleistet
20
Quelle: TechConsult/IBM/impulse 2004
4 Schwerpunkt

Rechtsfragen
beim E-Business

Bestellungen per E-Mail oder Signatur ( = elektronische Form, s. Elektronische lichkeit verschaffen, die Vertragsbestimmun-
Webformulare sind gültige Signatur, S.8) oder eine notarielle Beurkundung gen einschließlich der Allgemeinen Geschäfts-
Verträge. Der Anbieter muss eine erforderlich ist (etwa beim Kauf eines Grund- bedingungen bei Vertragsabschluss abzurufen
Kundenbestellung unverzüglich stücks). Hier reichen eine einfache E-Mail oder und in wiedergabefähiger Form zu speichern.
bestätigen. das Ausfüllen eines Webformulars nicht aus. 3 Ein Anbieter, der sich besonderen Verhal-
tenskodizes für seine Branche unterwirft (z. B.
Pflichten des Unternehmers bei gegen unerlaubte E-Mail-Werbung), muss diese
elektronischen Verträgen Kodizes auch aufführen und zugänglich mach-
Der Anbieter muss eine Reihe von Bedingungen en (im Falle der E-Mail-Werbung etwa die ent-
erfüllen, damit ein Vertrag im elektronischen sprechende Richtlinie des Electronic Commerce
Geschäftsverkehr tatsächlich gültig ist: Forums e.V. – Verband der deutschen Internet-
3 Er muss angemessene, wirksame und zu- wirtschaft: www.eco.de) (zu den allgemeinen
gängliche technische Mittel zur Verfügung Pflichten im elektronischen Geschäftsverkehr
stellen, mit deren Hilfe der Kunde Eingabe- (Vertragsabschluss) s. auch § 312 e BGB in
fehler vor Abgabe seiner Bestellung erkennen Verbindung mit der nach Art. 241 EGBGB
und berichtigen kann. erlassenen Informationspflichtenverordnung).
3 Der Kunde muss vor Abgabe der Bestellung
auch über die einzelnen technischen Schritte,
die zu einem Vertragsabschluss führen, infor-
miert werden sowie darüber, ob der Vertrags-
Widerruf bei
text nach dem Vertragsabschluss von dem Verbraucherverträgen
Unternehmer gespeichert wird und ob er dem
Kunden zugänglich ist. Widerruf innerhalb von zwei Wochen
3 Darüber hinaus muss der Anbieter mit- Endverbraucher haben das Recht, Verträge (also
teilen, welche Sprachen für den Vertragsab- z. B. Bestellungen), die über das Internet geschlos-
schluss zur Verfügung stehen. sen werden, innerhalb von zwei Wochen ohne
3 Geht eine Bestellung ein, so muss der An- Angabe von Gründen schriftlich oder durch blo-
bieter dies dem Kunden unverzüglich auf elek- ße Rücksendung der Ware zu widerrufen. Dies
tronischem Wege bestätigen. gilt aber nicht für Gegenstände oder Waren, die
3 Der Anbieter muss dem Kunden die Mög- nach Kundenspezifikation angefertigt oder ein-
deutig auf die persönlichen Bedürfnisse zuge-
schnitten oder die auf Grund ihrer Beschaffen-
Gründe gegen Online-Banking heit nicht für die Rücksendung geeignet sind
in % der Haushalte (z. B. Lebensmittel). Um zu vermeiden, dass
Datenträger bestellt, kopiert und dann zurück-
Sicherheitsbedenken geschickt werden, sind unversiegelte Audio-
26
und Videoaufzeichnungen sowie Software
unkomfortable Bedienung vom Widerrufsrecht ausgenommen.
22

möchte Bankgeschäfte lieber persönlich abwickeln Informationspflicht bezüglich Widerrufsrecht


21 Wer Waren und Dienstleistungen per Versand-
handel an Verbraucher verkauft, muss seine Kun-
Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Vertraulichkeit
6 den auch über ihr Widerrufsrecht informieren.
Achtung: Wer die Informationspflichten nicht
bietet meine Bank nicht an ordnungsgemäß erfüllt, läuft Gefahr, dass ein
5
Besteller seinen Kauf rückgängig machen kann,
weiß nicht, wie Online-Banking funktioniert egal, wie weit dieser zurückliegt (zum Wider-
5 rufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträ-
Quelle: Tower Group 2003
gen s. auch § 312 d BGB).
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Geschäfte mit Name und Anschrift sein, gegebenenfalls auch Verbraucher können Verträge
die E-Mail-Adresse oder Angaben zur Zahlungs- (also z. B. Bestellungen), die über
ausländischen Partnern: abwicklung. Einen abschließenden Katalog von das Internet geschlossen werden,
anwendbares Recht Daten gibt es hier nicht. Das gleiche gilt für Nut- innerhalb von zwei Wochen ohne
zungsdaten: Dies sind in der Regel Merkmale zur Angabe von Gründen widerrufen.
Identifikation des Nutzers während der Nutzung,
B2B: Herkunftslandprinzip Hinweise über Beginn und Ende der Nutzung
Sobald Geschäftspartner aus verschiedenen Län- oder in Anspruch genommene Dienste.
dern kommen, stellt sich die Frage, welches na-
tionale Recht auf den Vertrag anzuwenden ist. Daten getrennt verarbeiten
Für die meisten B2B-Geschäfte gilt das Herkunfts- Der Diensteanbieter muss die Daten über die
landprinzip: also das Recht des Landes, in dem Nutzung verschiedener Dienste durch einen
der Diensteanbieter niedergelassen ist. Aller- Nutzer grundsätzlich getrennt verarbeiten. Zum
dings sind die Geschäftspartner frei, abweichen- Zwecke der Abrechnung dürfen die Daten dann
de Vereinbarungen zu treffen. zusammengeführt oder z. B. an ein Inkasso-
unternehmen übermittelt werden.
B2C: Bestimmungslandprinzip
Für den Verbrauchervertrag gilt im Internet wie Nicht mehr benötigte Daten löschen
im traditionellen Handel das Bestimmungsland- Benötigt der Diensteanbieter die Nutzungsda-
prinzip: also das Recht des Landes, in dem der ten allerdings für diese Zwecke nicht mehr, so
Verbraucher (Endkunde) wohnt. Das Bestim- muss er sie löschen. Und zwar sogar direkt nach
mungslandprinzip ist zwingend. Abweichende einer Bestellung oder einem Auftrag, falls ein
Vereinbarungen haben beim Verbraucherver- Kunde einen Dienst pauschal nutzt, also unab-
trag keine Geltung (s. auch Art. 29 des Ein- hängig von Umfang oder Art der Nutzung (z. B.
führungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetz- Flatrate).
buch (EGBGB)).
Datennutzung so lange wie nötig
Andererseits sollen dem Diensteanbieter auch
keine Nachteile entstehen: etwa in dem Fall,
Datenschutz Fortsetzung auf Seite 7

Keine Datenabfrage, wenn nicht erforderlich


Zusammengefasst: Unternehmen sollen zwar Schlechte Erfahrungen beim Online-Shopping
die Möglichkeit haben, Kundendaten wirtschaft- in % der Internetnutzer (Mehrfachnennungen möglich)
lich zu nutzen. Gleichzeitig müssen Kundenda-
ten aber geschützt bleiben. Grundsätzlich dür-
58,5
fen Daten zu Personen durch Anbieter nur ver-
arbeitet werden, wenn das Teledienstedaten-
schutzgesetz (TDDSG) oder der Mediendienste- 35,9
staatsvertrag (MDStV) dies erlauben. Und erlaubt 32
26,2 26
ist, Kundendaten zu speichern, um etwa bei ei-
ner Bestellung eine vertragliche Bindung und 14,7
Abwicklung zu ermöglichen (Bestandsdaten)
oder um die Nutzung von Diensten zu ermög-
lichen oder abzurechnen (Nutzungsdaten). Hier
Man kann die Angabe vieler per- fehlender Service, Bezahlen ist Probleme beim oftmals sehr
muss der Anbieter seinen Kunden nicht geson- Sachen nicht aus- sönlicher Daten fehlende Beratung manchmal etwas Umtausch/ kompliziert, das
probieren kompliziert Rückgabe schreckt mich ab
dert um Erlaubnis fragen. Allerdings: Er muss im
Einzelfall prüfen, welche Daten er tatsächlich
Quelle: BITCOM 2004
benötigt. Vertragsdaten werden in der Regel
6 Praxis & Technik

E-Business auf einen Blick: Dafür sollten Sie sorgen


Hinweis: Die folgenden Informationen geben eine erste Orientierungshilfe. Sie erheben keinen Anspruch auf
Vollständigkeit und können und wollen die rechtliche Beratung im Einzelfall nicht ersetzen.

E-Business-ABC Informationen bei Unternehmens- Widerrufsrecht des Kunden


Banner präsentation im Internet 3 Beschreibung des Widerrufsrechts
Ein Banner ist eine Werbefläche 3 Name und Anschrift des Unternehmens, (Bedingungen, Verfahrensweise)
auf einer Website. Klickt man ein ggf. des gesetzlichen Vertretungsberechtigten 3 Anschrift des Unternehmers, unter der der
Banner mit der Maus an, so gelangt 3 Telefon- und Telefaxnummer sowie E-Mail- Verbraucher Beanstandungen vorbringen kann
man meist auf die Homepage des Adresse des Unternehmens
Werbetreibers. 3 Aufsichtsbehörde (z. B. die zuständigen Vertragsabschluss
Gewerbeaufsichtsämter), falls die ausgeübte 3 Erkennbarkeit und Korrekturmöglichkeit
Disclaimer Tätigkeit einer behördlichen Zulassung bedarf von Eingabefehlern vor Abgabe einer Bestellung
Hinweis des Anbieters, dass er für 3 Handelsregister, Vereinsregister, Partner- 3 Beschreibung der einzelnen Schritte bis
fremde Inhalte, auf die er zum schaftsregister oder Genossenschaftsregister, in zum Vertragsabschluss
Beispiel durch Links verweist, das das Unternehmen eingetragen ist, und ent- 3 Abrufbarkeit des Vertragstextes
nicht verantwortlich ist. Dies ist sprechende Registernummer 3 unverzügliche Bestätigung des Zugangs
in der Regel zur besseren Orien- 3 ggf. die Kammer des Diensteanbieters einer Bestellung
tierung über Anbieter und Haf- 3 gesetzliche Berufsbezeichnung und Staat, 3 Hinweis auf mögliche Vertragssprachen
tung sinnvoll, wenngleich eine in dem die Berufsbezeichnung verliehen wurde
unter Umständen bestehende 3 berufsrechtliche Regelungen bei geregel- Datenschutz
Haftung nicht durch einen Dis- ten Berufen (z. B. Rechtsanwälte, Architekten) 3 Grundsatz: Keine Abfrage personenbezo-
claimer ausgeschlossen werden und Hinweis, wie diese zugänglich sind gener Daten, wenn nicht erforderlich
kann. Beispiel für einen Dis- 3 ggf. Umsatzsteueridentifikationsnummer 3 Informationspflichten gegenüber Kunden
claimer: „Dies ist ein Hinweis auf bei Kundendaten-Verarbeitung: Wie, in wel-
einen externen Inhalt, für den wir Informationen beim Verkauf von Waren oder chem Umfang und wofür werden Daten erho-
nicht verantwortlich sind.“ Dienstleistungen an Verbraucher ben, verarbeitet und genutzt? Verarbeitung im
3 Merkmale der Ware oder Dienstleistung außereuropäischen Ausland (z. B. USA)? Ver-
Flatrate 3 Hinweis bei Vertragsabschluss, ob noch wendung von Cookies? Pseudonyme Nutzungs-
Flatrates sind pauschale Tarif- eine Bestätigung per E-Mail erfolgt profile: Unterrichtung und Hinweis auf Wider-
angebote von Internet Service 3 Laufzeit des Vertrags, wenn dieser eine spruchsrecht. Weiterschaltung zu anderen
Providern für den Internetzu- dauernde oder regelmäßig wiederkehrende Dienstanbietern?
gang. Hier wird also nicht mehr Leistung zum Inhalt hat (Abo) 3 Sicherstellungspflichten im Unternehmen
die einzelne Provider-Nutzung 3 ggf. Vorbehalte bei Nichtverfügbarkeit 3 der Nutzer muss die Seite jederzeit verlas-
nach Dauer, Tageszeitpunkt (gleichwertige Leistung oder Nichtleistung) sen können
sowie der anfallenden Daten- 3 vollständige Preisangaben einschließlich 3 sofortige Löschung oder Sperrung von
menge berechnet, sondern eine anfallende Liefer- und Versandkosten Daten, die nicht mehr benötigt werden
feste, meist monatliche Gebühr 3 Zahlungs- und Lieferbedingungen 3 Schutz gegen unbefugte Einsicht
erhoben. 3 ggf. besondere Telekommunikationskosten 3 getrennte Verarbeitung von Daten über die
(z. B. bei Nutzung einer Hotline) Inanspruchnahme verschiedener Teledienste
3 Ablauffristen für Angebote und Preise 3 keine Zusammenführung von pseudo-
nymen Nutzerprofilen mit Daten über den
E-Mail-Werbung Träger des Pseudonyms
3 vorherige Einwilligung des Kunden 3 elektronische Einwilligung
3 sicherstellen (technisch oder organisato-
Allgemeine Geschäftsbedingungen für B2C risch), dass Einwilligung vom Nutzer wirklich
3 deutlicher Hinweis vorliegt (und nicht etwa durch versehentliches
3 leicht zugänglich (Faustregel: 1 Mausklick) Betätigen eines Mausklicks)
und herunterzuladen (keine Nur-Lese-Version) 3 Nachweis der Einwilligung (auch elektro-
3 verständlich geschrieben nisch möglich)
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Fortsetzung von Seite 5


dass ein Nutzer bestreitet, Dienste in Anspruch ein versehentliches Betätigen eines Mausklicks
E-Business-ABC
genommen zu haben. Dies soll ein Anbieter erfolgt. Wie der Anbieter dies bewerkstelligt, ist Business-to-Business (B2B)
durchaus durch Unterlagen beweisen können. grundsätzlich ihm überlassen. Eine Verpflich- Geschäftsbeziehungen zwischen
Das bedeutet: Er kann Daten speichern, solange tung auf ein bestimmtes Verfahren, also etwa Unternehmen oder Händlern
sie (z. B. bis zur Bezahlung) wirklich benötigt mittels einer elektronischen Signatur nach dem untereinander.
werden. Signaturgesetz, besteht nicht.
Bei Einzelnachweisen, die nur erstellt wer- Business-to-Consumer (B2C)
den müssen, wenn der Nutzer dies ausdrücklich Verwendung von Cookies Geschäftsbeziehungen zwischen
verlangt, gilt hierfür eine allgemeine Frist von Viele Anbieter verwenden so genannte „Coo- Unternehmen und Endverbrau-
sechs Monaten. Diese Frist verlängert sich, so- kies“. Hierbei handelt es sich um Dateien, die cher.
lange der Kunde nicht bezahlt hat oder eine ein Anbieter automatisch auf dem Kunden-
Forderung des Anbieters aus der Nutzung eines rechner anlegt und immer wieder dann aufruft, Webformulare
Tele- oder Mediendienstes bestreitet. Hat ein Un- wenn der Kunde die Seite des Anbieters öffnet. Elektronische Formulare (z. B. für
ternehmer Grund zu der Annahme, dass ein Cookies dienen einer effizienten Abwicklung eine Bestellung) auf Webseiten,
Nutzer seine Dienste ohne Bezahlung erschlei- des elektronischen Geschäftsverkehrs sowie der in die Nutzer Daten eintragen,
chen will, so darf er zur Durchsetzung seiner An- Internetwerbung. Sie speichern dafür Daten Abfragen per Mausklick beant-
sprüche dessen Nutzungsdaten ebenfalls spei- über den Kunden (z. B. Anschrift, aber auch den worten und die dann elektronisch
chern. Besuch bestimmter Seiten des Anbieters, Bestel- an den Anbieter geschickt werden
lungen etc.). Sie sind aber für die Kunden zu- können.
Wofür braucht man die Einwilligung des gleich vollkommen intransparent und bergen
Kunden? damit ein Datenschutzrisiko. Ein Anbieter muss
Mehr – z. B. der Aufbau einer Kundenkartei – ist seine Kunden darüber informieren, wenn er
nur möglich, wenn der Nutzer über Art, Umfang Cookies anlegen und verwenden will.
und Zweck dieses Umgangs umfassend infor-
miert worden ist und ausdrücklich eingewilligt
hat. Er muss auch erfahren, wenn die Internet-
verbindung automatisch zu anderen Dienste-
anbietern (z. B. Werbung) weitergeschaltet
Spam-Mails
werden soll. Oder Daten außerhalb des Geltungs- Anteil an allen Mails in %
bereichs des europäischen Datenschutzrechts
USA
verarbeitet werden sollen. Dies ist beispiels- 80
weise dann von Bedeutung, wenn ein Unter-
weltweit
nehmen mit engen geschäftlichen Beziehun-
65
gen in die USA (Mutter-Tochter) Kundendaten
in den USA verarbeiten will. Großbritannien
55

Elektronische Einwilligung Europa


Will ein Unternehmer Kundendaten für andere 54
Zwecke oder in anderer Weise nutzen als vom
Deutschland
Gesetz erlaubt, so benötigt er hierfür die – nach- 43
weisbare – Einwilligung des Kunden. Im elektro-
Australien
nischen Geschäftsverkehr besteht die Möglich-
30
keit, dass der Kunde diese Einwilligung elektro-
nisch erteilt. Dabei muss der Anbieter ein si- Niederlande
cheres Verfahren gewährleisten. Insbesondere 30

muss er sicher sein, dass es sich bei der Einwilli- Hongkong


gung um eine eindeutige und bewusste Hand- 25
lung des Nutzers handelt. Er muss also beispiels-
Quelle: Brightmail/heise-newsticker 2004
weise ausschließen, dass die Einwilligung durch
8 Schwerpunkt

Rechtsfragen
beim E-Business

Impressum Anonyme oder pseudonyme Nutzung Nutzung der elektronischen Signatur


Herausgeber: von Internetdiensten Wer die elektronische Signatur nutzen will, kann
Bundesministerium für Wirtschaft
Unternehmen dürfen personenbezogene Daten bei einem der fast zwanzig Zertifizierungsdienste-
und Technologie (BMWi)
Öffentlichkeitsarbeit
von Kunden grundsätzlich nur dann erfragen, anbieter in Deutschland sein persönliches Zer-
11019 Berlin wenn sie diese auch tatsächlich benötigen. An- tifikat für seine elektronische Signatur beantra-
info@bmwi.bund.de sonsten sind sie verpflichtet, eine anonyme oder gen. Der Unterzeichnende erhält dann einen
www.bmwi.de pseudonyme Nutzung ihrer Dienste zu ermög- verschlüsselten Unterschrifts-Code auf einer be-
lichen. Dies gilt beispielsweise bei dem Angebot sonders gesicherten Chip-Karte. Will er nun
Redaktion: eines kostenlosen Newsletters per E-Mail. Hier elektronische Dokumente unterzeichnen, kann
Bernd Geisen, Regine Hebestreit
genügt die Angabe eines Pseudonyms als E-Mail- er sich über ein spezielles Kartenlesegerät am
PID Arbeiten für Wissenschaft und
Öffentlichkeit GbR
Anschrift. Computer einwählen, ausweisen und verschlüs-
Menzenberg 9, 53604 Bad Honnef selt unterschreiben.
Tel.: 02224 90034-0, Fax: 02224 90034-1 Pseudonyme Nutzerprofile In Deutschland besteht die besondere Mög-
info@pid-net.de Das Gesetz erlaubt Unternehmen, Nutzerprofile lichkeit, sich an einen akkreditierten Zertifizie-
zu erstellen: für Zwecke der Werbung, der Markt- rungsdiensteanbieter zu wenden. Diese Akkre-
Mitarbeiter dieser Ausgabe: forschung oder zur bedarfsgerechten Gestaltung ditierung ist für den Verbraucher der Nachweis
Georg Bröhl, Rolf Bender,
ihrer Dienste. Allerdings dürfen die Profil-Daten dafür, dass er und die von ihm genutzten Signa-
Ernst Röder-Messell, Dr. Alexander
Tettenborn
nur mit einem Pseudonym verknüpft sein. Der turverfahren und -produkte „auf Herz und Nie-
Bundesministerium für Wirtschaft Unternehmer muss sicherstellen, dass Daten ren” geprüft wurden. Diese Produkte kann man
und Technologie eines pseudonymen Nutzerprofiles nicht mit am staatlichen Gütezeichen erkennen: verliehen
Daten über den Träger des Pseudonyms zusam- von der zuständigen Bundesnetzagentur für
Gestaltung und Produktion: mengeführt werden. Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und
PRpetuum GmbH, München Eisenbahnen.
Datensicherheit beim Anbieter
Bildnachweis:
MEV, Photodisc
Ein Anbieter im Internet muss auch durch seine Elektronische Signatur als Beweismittel
technischen Vorkehrungen dafür sorgen, dass Immer wieder kommt es vor, dass ein Vertragsab-
Druck: der Schutz von Kundendaten gewährleistet ist schluss oder Einzelheiten des Vertrages (z.B. Preis,
Druckpunkt Offset GmbH, Bergheim (Systemdatenschutz). Apropos technische Menge) umstritten sind. Zwar ist es für die Wirk-
Vorkehrungen: Zu diesen gehört auch, dass der samkeit einer Vereinbarung grundsätzlich uner-
Auflage: 10.000 Nutzer eine Seite jederzeit verlassen können heblich, ob sie mündlich, schriftlich oder elektro-
muss! (s.Teledienstedatenschutzgesetz (TDDSG) nisch geschlossen wurde. Entscheidend ist, dass
Schwerpunkt der nächsten Ausgabe:
„Wissensmanagement“
oder Mediendienstestaatsvertrag (MDStV)) man sich über die wesentlichen Vertragsbe-
standteile (z.B. den Preis) einig geworden ist. Der
Wenn Sie dazu Fragen oder Anregun- Nachweis hierüber gelingt im elektronischen Ge-
gen haben oder Fragen zu anderen schäftsverkehr am einfachsten durch Verwen-
Themen der e-f@cts, wenden Sie sich
Elektronische Signatur dung der Signatur nach dem Signaturgesetz.
bitte an: Auch wenn elektronische Dokumente keine
Bernd Geisen, Regine Hebestreit
Rechtsgültigkeit Urkunden sind: Ein elektronischer „Schriftwech-
PID Arbeiten für Wissenschaft und
Öffentlichkeit GbR
Die elektronische Signatur ist für den sicheren sel”, also z.B. eine Online-Bestellung, kann vor
Rechts- und Geschäftsverkehr unerlässlich. Sie Gericht als Beweismittel genügen. Ein mit einer
versieht ein Dokument mit einem „elektroni- elektronischen Signatur versehenes elektroni-
schen Siegel“. Der Gesetzgeber hat inzwischen sches Dokument hat jedoch den Anschein der
dafür gesorgt, dass Verträge, die eine eigenhän- Echtheit, der nur erschüttert wird, wenn ernst-
dige Unterschrift erfordern, auch elektronisch liche Zweifel bestehen, dass die Erklärung vom
rechtsgültig geschlossen werden können: mit Inhaber der elektronischen Signatur abgegeben
einer gesetzlichen Signatur nach dem Signatur- wurde (s. auch Signaturgesetz (SigG) und Gesetz
gesetz. zur Anpassung der Formvorschriften des Privat-
rechts an den modernen Rechtsgeschäftsverkehr
(Schriftformgesetz)).

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