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C o m p te s -R e n d u s et C o m m u n ic a tio n s
o llje t I • P • • Page
a) Déte ri„ inaUon° S,t,0n dC ,a Scicnce T^^ologiquc dans l’Église O rthodoxe.
Die G ru n d p rin7: ;^ S * rinc»pes fondamentaux de l’Orthodoxie.
cation de \ r i ” 1111(1 Hauptmerkmale der orthodoxen Kirche». (Commun»- £
«Thesen ftk le Bratsiotis)............................................................................
b) I.a lihrA Cr i le K lrche*- (Communication de M. le Prof. S. B ulgakoff)- • • • • •
inroK r recherche scientifique dans la Théologie et l’autorité ecclésiastique
(problèm es ecclésiologues). v
«B ibelkritik und Kirchliche Autorität». (Communication de M. le Prof- Veltas)
o rt îodoxen hermeneutischen Grundprinzipien und Methoden der ui
Rung des Neuen Testaments und ihre theologischen Voraussetzungen ^3
(Communication de M. le Prof. A ntoniadis)......... ....................... . iV rh e ^
«T)ie F reiheit der theologisch-wissenschaftlichen Forschung und die kirc 1 ic
A utorität*. (Communication de M. le Prof. Kartaschoff) • ............ i»H V ou- K
«Introduction spéciale au Nouveau Testament». (Communication de l »k lg5
mène Cassien Prof. Bésobrasof)................................................................., ès
c) D éterm ination des influences extérieures sur la T héologie ortho oxe a P'
la chute de Constantinople. 1) Influences catholiques-romaines, 2) In uenc
protestantes, B) Influences philosophiques. W II
«Die äusseren Einflösse auf die Orthodoxe Theologie, im X \ I une ^
Jahrhundert». (Communication de S. B. M gr Cbrysostom e, A rch ev eq u e ^
d ’Athènes, Prof. Hon. de la Faculté de Théologie d ’ Athènes). * * ; * ’ * * *‘ I "
«Die äusseren Einflüsse auf die orthodoxe Theologie, besonders seit er ro
berung Konstantinopels». (Communication de M. le Prof. D y o y o u n io tis). .
«Westliche Einflüsse in der russischen Theologie». (Com m unication de M. le
Prof. G. Florovsky)............................................................................ .. ’ ***.......... * * “ 1^
d) I.a nouvelle Théologie Orthodoxe dans ses rapports avec la théologie p atn s-
tique et les nouvelles conceptions et méthodes théologiques. La trad itio n
en général.
«Die neuere orthodoxe Theologie in ihren Verhältnis zur patristischen T h eo
logie und zu den neueren theologischen Auffassungen und M ethoden*.
(Communication de M. le Prof. Balanos).................................................................. 232
«Patristics and Modern Theology». (Communication de M. le Prof. F lorovsky) 238
e) La mission de la science théologique pour l’éclaircissem ent de la conscience
ecclésiastique.
«La mission de la Science Théologique pour l’éclaircissement de la conscience
ecclésiastique». (Communication de M. le Prof. D im itrie v itc h )......................... 242
Dîner offert par le Ministre des cultes et de l’Instruction P u b liq u e ..................... 249
Déjeûner offert par le P ry ta n e .......................................................................................... 252
Sujet II. Exposés T héologiques su r des q u e stio n s e c c lé sia s tiq u e s
a) Possibilité de la convocation d ’un Concile œcum énique.
«Ist die Einberufung einer ökumenischen Synode möglich ?» (C om m unication d*
M. le Prof. H . Alivisatos).................................................................... n ae
«Zu dem Problem der Einberufung einer ökum enischen Synode»’ ( O *•’ ’ * 256
tion de M. le Prof. Balanos).............................................. Synode». (C om m um ca-
• Die prinzipiellen Schwierigkeiten der A bhaltung eines ’ ökum enischen ^ m’ ' 264
(Communication de M. le Prof. Zankow) en K onzils»
................................................................ 269
— 212 —
" n Finrovsky est ensuite appelé à
le même sujet, le professeur >■
prendre la parole.
COMMUNICATION •tktqti T U T
DE M. G. RLOROVSKY. PROFESSEUR A L ^ T I T
DE THÉOLOGIE ORTHODOXE DE I AR *
“ A8'
Orlov, Leningrad 1934, S. 29-3Ö.
— 214 —
den Codex nach westlichem
Text. Die nichtkanonischen Bücher wurden e. jschen wurden übersetzt
Muster aufgenommen. Vollständig aus i ein ‘ Buch der Weisheit, das
die Bücher Paralipomenon, das 3. Buch sra, < ■• s|avischen Bibel aus
1. und 2. Buch der Makkabäer. «Der Übergang bezeichnet der zeitge-
dem griechischen Fahrwasser in das lateimsc ie», cjer s|avischen
nössische Erforscher ‘ der handschriftlichen 1 von Qennadius. Und
Bibel« (Professor /. E. Evseev) den Sinn des C ^ der s |avisc|lcn
man darf nicht vergessen, dass gerade die Genna JeIeg t wurde,
editio princeps der Ostroger Bibel vom Jahre 1580 ztr, .p n ,mH
Zwar wurde der Text bei dieser Gelegenheit noch einnia <•l,rc g^
mit dem griechischen (nach gedruckten Ausgaben) verghc ien 11
geschichtliche Bedeutung der Ostroger Bibel ist ja dadurch bestimm , c ass
sie bewusst auf dem griechischen Text beruht jedoch das Abgcitcn ins
lateinische Fahrwasser wurde immerhin dadurch nicht überwunden. Der
Ostroger Text mit teilweisen Verbesserungen wurde in der sogenannten
«Elisabethmischen Bibel» von Jahre 1751 wiedergegeben — und das ist der
jetzt gebräuchliche Text...( ’). Im «erzbischöflichen Hause» des Qennadius
wurde überhaupt viel aus dem Lateinischen übersetzt. Vermutlich zum Nach
schlagen während der Arbeit an der neuen gottesdienstlichen Ordnung wurde
so (zumindest im Auszuge) das berühmte Buch von V. Durantius «Rationale
divinorum officiorum» übertragen. Der Sprache nach muss man den Über
setzer für einen Ausländer halten, vielleicht war es wiederum der erwähnte
Mönch Benjamin. Ebenso wird aus dem Lateinischen zu derselben Zeit
übersetzt das «Kurze Wort wider diejenigen, so die heiligen Dinge, beweg
liche wie unbewegliche, von Kathedralkirchen beanspruchen»—eine Vertei
digung des Kirchenbesitzes und der völligen Unabhängigkeit des geistlichen
Standes, welcher dabei das Recht hat auch «mit Hilfe des weltlichen Armes»
zu handeln. Bekannt ist ja die bezeichnende Berufung des Gennadius auf
den «spanischen König», von dem der kaiserliche Gesandte erzählt haben
soll, wie er sein Land von Ketzern durch staatliche Hinrichtungen »gerei
nigt habe» ()• b 15
(■) Die «Apokrisis» ist in der Übersetzung in die moderne russische Sprache
im Jahre 1869 neu herausgegeben worden; vgl. N. Skaballanovic, Ob Apokri
sise Christofora Filaleta, Petersburg 1873; über den Verfasser vgl. ./ T r e f k
Piotr Skarga w dziejach i litcraturze unii Brzeskiej, Krakow 1913 ; Vßl ß '
M. Ilrusevskij Istorija Ukrainy - Rusi, VI (1907). Über den Fürsten' Ostrogskij
K. V. Lewicki, Ks. Konstanty Ostrogski a Unia Brzeska 1596, Lemberg 1933
- 217 —
sehe, und hellenistischen Kultur n , ,
mehr auf die griechische Hilfe VPri ka"1, dass man sich ie,zt auch nicht
scheu Lehrer selbst seit neuest*™ ,konn,e- Kamen doch die griechi-
studiert hatten: sei es aus Venen- g!1wohnl,ch aus dem Westen, wo sie
oder Wittenberg; aus keiner V '^q ..a<^ua oc^er ^om- sei es gar aus Genf
sehe Erinnerungen oder natr st'65^ Stallen aber brachten sie wohl byzantini-
die westlichen Neuerungen'5 1 6 Vermacbtnisse mit>sondern eher gerade
protestantische SvmDathien «na* 1 Jahrhundert waren dies gewöhnlich
So lag eine gewisse Wahrheit in r i e Í T ^ '1 e"' halbversteckter Latinismus.
Metronoliten Hunot- n • n den bosen' ironischen Worten des linierten
r Á T e x a n d ln se r S,P0S,eÍl a,S er dem Patriarchen Meletius Rigas schrieb,
l n innne? ™ die S,elle v0" Athanasius getreten, in Kon-
stantinopel Luther ,n Jerusalem Zwingli (•). Es genügt, an das «Bekennt-
’ T S Lllkans zu erinnern, an dessen Echtheit jetzt kein Zweifel
me u íes e i t , auch dieser unerwartete doktrinäre Calvinismus des ortho-
i oxen I atriarchen ist teils durch seine Genfer Studien zu erklären, teils
dadurch, dass er sich gerade zur Zeit des gemeinsamen Kampfes gegen
die Union in West-Reussen befand und vermutlich von dort den Gedanken
einer »Konföderation» mit den Vertretern des Helvetischen Bekenntnisses
mitbrachte.
Der einfluss der Reformation in West-Reussen war nur vorübergehend.
Bald überwog das entgegengesetzte Ende-die Begeisterung für das römi
sche Vorbild. Bezeichnend für diese Wendung ist die Gestalt des berühmten
Kiever Metropoliten Peter Mogila. Sein geschichtlicher Einfluss war aus
schlaggebend. Mit Fug und Recht legt man einer ganzen Epoche in der
Geschichte der westrussischen Kirche und Kultur seinen Namen bei. Er
und seine Mitarbeiter waren offene und entschiedene Westler. Dieses
Westlertum aber war im Grunde ein verkappter Romanismus. Gewiss hat
Mogila für die rechtliche Unabhängigkeit der Kiever Kirche gekämpft und
den Widerstand der orthodoxen Kirche gegen die Union zusammengefasst,
aber einen Lehrunterschied gegen Rom gab es bei ihm nicht. Daher ging
er so leicht und hemmungslos mit lateinischen Quellen um, glaubte er
doch gerade in ihnen die wahre, unentstellte Orthodoxie wiederzufmden.
Es w e b H ta e » e w ls e unversiändliche Z w i e s p a l t « um di, Oesl.lt diu-
Pcler M o j a Er führt die westreussische Kirche aus ihre, Hilflos,steil
1 Llcl J
ses veter iviug
W « — — ____ sie
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den, Rroctpr
Brester IfntV 7 ll so sehr
Konzil sehr
und llirem Ze ‘ ’ I ä|t sie eine gesetzliche Verfassung in der Re-
Beimen harte, dank ,hm e r h a l l t e .................... einem neuen,
publik Polen. Abe _ . . , Der Kampf, der sich um alle Plane und
fremden—im lateinischen G durch diese beiden widerstrebenden
Unternehmungen Mogilas ertioo, wu
Homilie, S. 539 zitiert nach Josef Tretjak, Piotr
(>) Hyp. Pociej, Kazania i
Skarga, Krakau 1913, S. 222.
— 218 —
i *crlip Ein zweifelloses, aber
hervorgerufen—die westlerisclie und hellenos avi. 1 . c)urc|1 Schaffung
ebenso zwiespältiges Verdienst hat Peter Mogi a SICJ lateinische Schule;
des Kiever Kollegiums erworben. Denn es war i Theologie unter-
ihrer Latinisierung waren nicht nur Sprache, Braue i u jedoch wurde
worfen, sondern auch die ganze religiöse Psychologie. an o-eschah
wiederum die Seele des Volkes latinisiert. Und merkwtirc iger ^ p onJ
das alles im Namen des äusseren nationalpolitischen Kampes „ ,.
und Polen. Doch die innere Unabhängigkeit freilich ging da rei ve >
Beziehungen zum Osten wurden unterbrochen; eine fremde, uns ic ^
entlehnte Richtung bürgerte sich ein, die in der Folgezeit leider o t genug
die schöpferischen Wege versperren sollte.
Mit seinem Krypto-Romanismus stand Mogila nicht allein. Er diiic e
eher den Geist seiner Zeit aus, statt dass er ihr schöpferisch neue Vf ege
gewiesen hätte. Das grundlegende und ausdrucksvollste Denkmal seiner
Epoche ist das sogenannte *Orthodoxe Bekenntnis*. Es ist schwer, mit
Gewissheit zu sagen, wer der Verfasser oder Herausgeber dieses «Katechis
mus» gewesen ist; gewöhnlich hält man Mogila selbst oder Jesaias Kopinskij
dafür, — doch wird es vermutlich eine gemeinsame Arbeit mehrerer Mitar
beiter gewesen sein. Augenscheinlich ist sie anfänglich in lateinischer Sprache
verfasst gewesen, und in dieser ursprünglichen Fassung ist der Einfluss der
lateinischen Vorlagen noch stärker zu spüren als in der endgültigen Veröffent
lichung, der eine kritische Durchsicht auf den Beratungen in Kiev (1640)
und Jassy (1642) vorausgegangen war. Weniger wichtig sind hier Fälle von
Entlehnung oder Nachahmung im einzelnen, als vielmehr die Tatsache, dass
die Confessio Orlhodoxa im ganzen nur eine Anpassung, gewissermassen
eine «Adaption» lateinischen Materials ist. Auf jeden Fall jedoch ist sie
mehr und näher mit dem römisch-katholischen Schrifttum jener Zeit ver
bunden, als mit dem geistlichen Leben der Orthodoxie oder den Überlie
ferungen östlicher Väter Einzelne römische Lehren, z. FL die vom Primat
des Papstes, sind hier verworfen, doch bleibt der Stil im allgemeinen römisch
Dasselbe lässt sich auch von der liturgischen Reform des Peter Mogila
sagen. Sein berühmtes Ritualbuch oder Euchologion (1646) ist stark vom
Ritual les Papstes Paul V. beeinflusst, aus welchem die erklärenden Arhk"|
zu den einzelnen Riten und Zeremonien herübergenommen sind (') B M
(■) Über Peter Mogila vgl. die grundlegende, aber unvollendete Arbeit- <? r
Golubcv
bev Piotr Mogila i ego spodvizniki, 2 Bdc., Kiev 1883 und 1897- sei' ■
ist das unlängst erschienene Buch des verstorbenen E. F. Smurto Bi e ' r . w,cntig
na russkom pravoslavnom vostoke v 1609- 1654 godach, Prag 1928 —' p * 3 * 'iurf a
ispovedanie» (Das orthodoxe Bekenntnis) griechisch s. in den Sa noe
ravoslavno
Kimmei oder Michaletca; vgl. auch die Ausgabe des lateinischenmnielbänden
Text von
Anmerkungen und dem Vorwort von A. Malvy SJ. und M. Viller S /* ° r I'.'it ^en
Christians, X 39, 1927; über das Ritualbuch von P. Mogila E j / A> ^ r’enta'ja
— 210 —
wird das Kiever Koll
WesetSen,1asCo a!jmenden ^ ' ^ m u s n^chTn ZUf. ei,,em Stützpunkt und Herd
We ten, sondern auch für den m ' ^ L* den ™ ««hen Süden und
\ . l"". te s 17- Jahrhunderts befand31'^!, ^ ° rden' Das Kiever religiöse
den lateinischen Vorbildern Fs 1 d S,ch ,n vötliger Abhängigkeit von
nennen, der nachher, u n te r'P e L h Ctl Namen Slephan ' avorskij ™
“Stein des Glaubens» —. Kam’en’ vVrv" _ Sen z'lm Norden überging. Sein
“Auszug», eine «Kürzung an • war im Grunde genommen nur ein
aus den Bellarminischen «rv S ,eil.1lgen lateinischen Werken, grösstenteils
sein Buch vom Kommen ,'spi1‘,tl0,,es tle controversis christianae fidei ;
Chen Jesuiten Ma venH An.ichris.s ist nach dem Buch des spani-
selten P eu omo nh ZUSammenges.ell. (•). Das Wesen dieser romanisti-
r u s S c h e n S S , “ 'St dari" ZU erblicke"' dass die Patristik für die
eine nsvrhnl - i CM V0" der Scholastik verdeckt wurde. Es war eher
R . ' C. ° ° ^ lsc ,e und kulturelle Latinisation, als eine Angelegenheit des
Bekenntnisses.
Immerhin wurden die Masstäbe auch der Lehre erschüttert. Gerade
nach südlichen, dem Kiever Muster, wurden unter Peter dem Grossen
überall auch in Grossrussland, geistliche Schulen oder Seminare eingerichtet;
immer waren es lateinische Schulen, deren Lehrer gewöhnlich aus den
südwestlichen Anstalten hervorgegangen sind, selbst die Slavisch-Griechisch-
Lateinische Akademie in Moskau hatte Kiev zum Muster und Vorbild
genommen. In der Geschichte der geistlichen Schulen bedeutete diese
Petrinische Reform aber auch eine tUkrcinisierung*. Es war gleichsam eine
Übersiedlung der Südreussen oder «Cerkassen» in den Norden, und wurde
dort als Überfremdung—in doppeltem Sinne-aufgefassh Als Schule der
«lateinischen» Lehren und als Schule der «öerkassischen» Lehrer. Zna-
menskij urteilt in seinem hervorragenden Buch über die geistlichen Schulen
des 18. Jahrhunderts (vgl. Anm. 1, S. 216): Alle diese Erzieher waren für die
ctrhiiler in des Wortes vollster Bedeutung Fremde, die aus irgendeinem
fremden Lande zugereist waren,-Kleinrussland betrachtete man damals als
^ Ä r r r s r s
^ossrussisch'en’ o h r metkwütdls kl,ne; das» kam, das, diese Leh.ec nicht
(') Ober die geistlichen Schulen im 18. Jahrhundert ist das Schrifttum s
angegeben; über die einzelnen Schriftsteller vgl. Filaret (Gumilevskiil Oh "
russkoj duchovnoj literatury, II, 3. Atifl., 1884. —Über den metr. Platon v 1 7 1 /
Snegirev, Ziznj metr. Moskovskago Platona, neue Aufl., 1 • 2, Moskau jarp.
Fadeidin, M. Platon I.eviin, kak propovednik, Ka/.an’ 1882; N. />. riozc , M
Platon, Moskau 1913, V. P. Vinogradov, Platon i Filaret, Metropolity Mo0*'’
Sravnitclnaja Charakteristika ich nravstvennago oblika, Bogoslovsk V ° !C° Vfq
1 - 2. Vgl. ferner «lz vospoininanij pokojnago Filareta, mitrop. Mosk» 8 p '’. i'
obozren. 1868, August («iz zapisok A. V. Gorskcujo>). ’’ rav°sl.
Aufschwunges. In der neuen Pseudomorphose war viel gemenliches und
Krankhaftes, doch war es eine Krankheit zum Leben und zum Wachstum
und nicht zum Tode oder zur Entartung, wenn es auch eine richtige Krank-
leit war, ansteckend, wie nur eine. Zwischen den Extremen mystischer wie
philosophischer Schwärmereien einerseits und misstrauischen Befürchtungen
andrerseits kam allmählich der enge und steile Pfad der Kirchlichen Theo
logie zum Vorschein. Für diese Epoche ist die monumentale Gestalt
Filarets, des Metropoliten von Moskau (1782-1867) bezeichnend, vielleicht
des bedeutendsten russischen Theologen früherer Zeit. Er hatte noch
in einer Lateinschule gelernt und war unter der milden Leitung des
Metropoliten Platon im Seminar des Troickij - Klosters herangewachsen,
in jener Mischung von Pietismus und Scholastik, die damals dort geherrscht
hat. In seinen jungen Jahren war er durch die mystischen Strömungen
hindurchgegangen, hatte auch der Bibelgesellschaft nahegestanden. Un
zweifelhafte Spuren dieser -protestantischen' und «mystischen Einflüsse
•kann man auch in seinen späteren theologischen Arbeiten finden. Im gan
zen blieb jedoch seine Weltanschauung streng kirchlich, ja gerade mit Fi-
laret beginnt in der russischen Theologie die wahre Überwindung nicht nur
einzelner westlicher Einflüsse, sondern des Westlertums überhaupt: Es ge
schah dies auf eine Weise, die einzig und allein zu dauernden Erfolgen
führen kann, — nämlich durch schöpferisches Zurückgreifen auf die heilig -
väterlichen Grundlagen und Quellen, durch die Rückkehr zur Patristik, die
für Filaret eine reine Quelle der Begeisterung war und ihm zum Massstab
für seine Darstellung diente. Äusserlich brach Filaret nicht sofort mit der
früheren «altprofestantischen» Überlieferung russischer Schulen, der Tradi
tion des Prokopoviö. In seiner eigenen Ausdrucksweise ist vieles unter dem
Einfluss protestantischer Lehren entstanden, oder sogar aus ihnen entlehnt ;
in seiner, für die Petersburger Akademie noch int Jahre 1814 verfassten
«Übersicht über die theologischen Wissenschaften* verweist er selbst den
Leser auf protestantische Bücher. Aus ihnen entspringt auch bei ihm jene
bezeichnende Ungenauigkeit oder Unvollständigkeit der Begriffsbestimmun
gen, auf welche seine Feinde manchmal hingewiesen haben, insbesondere
seine Vernachlässigungen der Heiligen Tradition, die in den ersten Auflagen
des «Katechismus« überhaupt nicht erwähnt wurde. Diese Übergehung
bedeutete jedoch in Wirklichkeit nicht so sehr einen Fehler oder eine Un-
genauigkeik des Gedankens, sondern entsprang der üblichen Sprache jener
Zeit.
Psychologisch durchaus verständlich und erklärlich ist der Rückfall in die
scholastischen und romanistischen Stimmungen in Zusammenhang mit den
Reformen des Ober-Prokurors des Heiligen Synods unter Nikolaus 1„ Grafen
Protasov. Doch war diese Rückkehr zu den romanisierenden Formulierungen
des 18. Jahrhunderts zum «Orthodoxen Glaubensbekenntnis» von P. Mogila,
zu den Schöpfungen des Heil. Dimilrij Rostovskij oder
skij und seinen, «Stein des Glaubens* nicht ^ ' t ^ t k e i . e n der ru7s"
schöpferischer Ausweg aus den geschichtlichen c ' vm man n
sehen Theologie. Die Hinneigung zum Protestan isnn Orthodoxie
durch die Rückcehr zu den geschichtlichen Urquellen os
überwinden, durch die schöpferische Wiederherstellung c er ins i _
Kultur unterbrochenen geschichtlichen Folge und organischen -in lei ,
nicht aber durch übereilte und schülerhafte Behandlung fertiger wes ic ler
Vorbilder. Für die tatsächliche Verkirchlichung der russischen Schultheologie
in diesem Sinne hat aber Filaret in der Tat unvergleichlich mehr geleistet,
als Protasov und seine Ratgeber. Auch die Dogmatik von Makarij Bulga-
kov, des späteren Moskauer Metropoliten und hervorragenden Historikers
der russischen Kirche, bleibt bei allen ihren Vorzügen ein totes Buch, ein
Denkmal toter Gelehrsamkeit, nicht erfrischt vom Geiste wahren, Kirchen-
tums—eben wiederum ein westliches Buch: Zur wahren echten und leben
digen Kirchlichkeit aber konnte man nur auf dem geschichtlichen Wege
zurückkehren, nicht auf dem scholastischen; nur durch die lebendige, wenn
auch oft widersprechende Erfahrung kirchengeschichtlicher Forschung,
welche die gesuchte Synthese schon im Keime enthält, nicht durch über
eilte Systematisierung nach fremden und späteren Regeln. Diese «unge
schichtliche Methode» war denn auch der Weg der russischen Theologen
am Ende des vorigen Jahrhunderts. Sie (vgl. z. B. die <Dogmatische Theo
logie» des Bischofs Silvester) gilt als die bedeutendste Errungenschaft im
russischen theologischen E rb e ...(‘).
4. In der Geschichte der westlichen Theologie des vorigen Jahrhunderts
war der Einfluss der deutschen idealistischen Philosophie eine der bemerkens
wertesten Erscheinungen, die nicht nur die evangelischen Kreise, sondern —
es genügt an die katholische Tübinger Schule zu erinnern—auch in sehr
bedeutendem Masse die römisch - katholische Theologie und Wissenschaft
besonders in Deutschland berührte. Dieser Einfluss des deutschen Idealis
mus trat auch in den russischen theologischen Schulen sehr scharf hervor
hier allerdings eher als philosophisches denn als theologisches Anliegen •
Im eigentlich theologischen Schrifttum zeigte sich der Einfluss des philo
sophischen Idealismus fast gar nicht. Zum Teil erklärt sich das übrigens
einfach aus der Strenge der Zensur; wir wissen aus Erinnerungen der
Zeitgenossen, dass sehr viele unter den Akademieprofessoren in ihrem
AULOCtmON De M BULGAKOW
^ o eesseu r a ulnstttut russe d e t h é o l o g ie a p a r is
,. k t t r e d e s b . m« t im o t h e o s . p a t r ia r c h e de J érusalem
T,P ’E U o y.p a nàz,,, KaOtjyrjxfi xa) Ilooé6QV ràç ' Ooyavuyuxüc 'F
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xa) Ih tlô w v. AU ,, n eioH h,oit 'U p w v ds ^ iyvwafli^ y •r „(7)„ r£ xa} x&y
i.,naAr ovyadiUpoiv ' I f ,w y ixû.jav xa) am oüvm av izz) zmv h,M £uov 'OnVo-
,ioi<aî tyyvâ za ,, S t, zà n&v àjzoprpeza, d t x a v p p tv rov aaopaxoç rœ r ’Ogilo-
ô6£ ojv 'Ey.xbjoicov.
"Oin ovv xagôitf alxovfuvo, 'Yfzîy xa) n ào, zoU p i h o , rov h iAyo, ovvé-
ôoiov zz)r naro&ertj yagiv rov U arayiov xa) Zwoàôypv Tàzpov xa) xaiÿzxàç b t,-
datffiXevovreç evydç, ôtaieXovfiev.
*Ev tfl 'A yin. TIôXxi ' le QovaaJ.iip ? ^ o ' ‘OxtiopQtov a’
'Ev Xgiotü evxéxrjç
*0 'ItQooolv/Mor TLM0 6 EQZ
ALLOCUTION
DU RÉVÉREND PROF. STAVROPHORE PETRE VINTILESCU
PROFESSEUR A LA FACULTÉ DE THÉOLOGIE
DE L’UNIVERSITÉ DE BUCAREST
Sire,
Votre Béatitude,
Messieurs les Congressistes,
Outre ma qualité de professeur d’une Faculté roumaine de Théologie,
j’en porte encore une autre. C ’est la charge honorable qui m a été confiée
de transmettre ici la parole de Sa Haute Sainteté le Patriarche de Roumanie.
Ce n’est que pour accomplir cette mission que je prends la parole.
Sa Haute Sainteté le Patriarche de Roumanie suit avec beaucoup d’in
térêt, de sympathie et avec non moins d’espoir les travaux de notre Con
grès. C ’est pourquoi Sa Haute Sainteté a daigné vous adresser la lettre
suivante, que je vous prie de bien vouloir me permettre de lire.
— 96 —
MIHON
Patriarche de Roumanie
Es ist mir eine ganz besondere Freude und Ehre, die Hochverherten
Vertreter des I. Kongresses der orthodoxen Theologie, der heute hier in
Athen so feierlich eröffnet worden ist, sowohl namens der serbisch-orthodoxen
Kirche, wie auch im Namen der Beograder orthodox-theologischen Fakultät
auf des herzlichste zu begrüssen !
Dass der erste Kongress der orthodoxen Theologie sich gerade Athen,
die schöne griechische Hauptstadt, zu seinem Tagungsort erwählt hat, erfüllt
uns mit grosser Freude, weil in den Mauern dieser Stadt, wie Athen mit
Stolz von sich rühmen kann, nicht nur einst der grosse Apostel Paulus
persönlich geweilt und die Lehre Christi gepredigt hat, sondern weil hier
auch die erste theologische Facilitât zur Pflege orthodoxen Theologie
begründet wurde.
Möchte unsere Tagung nicht nur der Förderung der orthodoxen Theo
logie dienen, sonder auch unserer teueren orthodoxen Kirche Segen
bringen! Das ist mein herzlicher Segens-wunch in dieser Stunde.
— 100 —
- en to n s infiniment heureux
A cette Heure solennelle et rare, " ° us " ° Upart active à l'œuvre d'unifi-
de pouvoir, par notre personne, piem> ,
cation de la jeune pensée scientifique or lio dé d-ai|leurs. avec lequel le
En me rendant compte de I espoir, i de n0s communs efforts,
monde chrétien orthodoxe attend le ri>11 ‘ ,s nous sommes appelés
éclairés par la foi du Sauveur, efforts aux renan{ en même temps
aujourd'hui à mettre la pierre fondamentale, e t ^ vraje direction de
la grande responsabilité que nous assumons t • ^ Synode de l’Église
cette œuvre sainte, je me permets, au no* V “ . Théologie à Sofia, de
orthodoxe bulgare ainsi qu’au nom de la bac . bon succès du
former et d’exprimer les vœux les plus smcere ' -s de ,a science tliéo-
Congrès et en général pour le triomphe des eftc rt , .
logique et par là pour la prospérité de la Sainte Lg |se or
Que Dieu tout-puissant nous vienne en aide. - . ,,
Que les prières, la bénédiction et l’appui de nos Saintes g ises or o
doxes soient la garantie de notre succès !
Ainsi soit-il.
S nh'opW
es. S' reng,hen many b£liefS “ d Wi" be
Many are the needs in the present for the strengthening of the faith
in the struggle against communistic atheism, francomasonic indifference
and protestant sectarism.
If our gathering can make orthodox conscience clear, its success is
assured. For this orthodox conscience there is firstly needed a re-edition
of the confession of the Eastern Orthodox Church, which will correspond
to the practical needs and the new situations of Christianity. Secondly an
active part is needed in the movement of contemporary confessions for
the elucidation of their beliefs and their attitudes towards life and social
labour.
The Roumanian Theologians are ready to cooperate with their brethren-
Oreek, Serbian, Bulgarian, Polish and Russian in order to accomplish this
k1c*)I
' As in forme, limes, in theXVIlth century «1 Jassy ■Roumsnia. Ite m »
II,e brotherly relations between the ortho.lor and by lire Contes,mn of
y . rnicerl atrainst protestant attacks, so today, in
Peter Mogh.la a barner was ra se I g apos(|e S t Paul we shall
this city of the complete v ctory J eatjve power of human culture,
all together reaffirm that religio expression more complete
> one, boty, cathoiio and
N» SOO K
'** ‘M««* 7 -o.,„fr,", ,m
n **< ,Av ‘K'"»*oAoy,«J,„tov .
IlQÖ*a9 ox ti)< 'o eYavw . W -<W«t«fov
.„o ssÆ n ^
... ¿iivmWnw,
(') Der Metropolit von Cernau|i Mgr. Vissarion hat telegraphisch dem Kon
gresse die Summe von 50.000 Rum. Lei angeboten, die den Anfang des nötigen
Kapitals für die Herausgabe der Zeitschrift bilden.
(>) Bis zur Einberufung des IL Kongresses in Bukarest wird man sich
zu diesen Zweck an das Organisations Komitee des I. Kongresses Athen (Theolo
gische Fakultät.) wenden.
46? —
der
v°n* SStud£enteenn se,»en
•r ra^en *brer Professoren und eventuell auch im Austausch
Ausdr,
. 6) Z u r Erh ae.linen Ausdru k '¡»den soll
bestimm* ,j _ .. uno zum Aufbau
lind Aufbau tder
der brüderlichen
brüderlichen Oemefr^cba.«
Gemeinschaft
gestimmt der Kongress den Tag der drei grossen '•’kun'e" 1 tomus
Basilius d. Or„ Gregorius des" Theologen und Johannes Chrysos.om^
a s den Tag des gemeinsamen Gebets und Dankes
Fakultäten. . die Einheit
7) Indem der Kongress in der ökumenischen Arbeit: ur Ausdruck
der Kirche und für praktisches Christentum einen er Theologie,
sieht für das Erwachen eines neuen Interesses an *rc 1 an diesem
begrüsst er diese Bewegung und versichert, dass er erci
Werk im orthodoxen Geiste mitzuarbeiten. Märtvrerkirche seine
8) Der Kongress spricht der verfolgten russischen ^ christlichen
herzliche Anteilnahme aus, ferner allen denen, a der festen Ueber-
Glauben in neuerer Zeit Zeugnis ablegen müssen. hervorgehen wird,
zeugung. dass die Kirche aus diesem Kamp* ** für Orthodoxe Theo-
9) Der Kongress bestimmt, dass der 11. Ko ß den u Kon.
logie im Jahre 1939 in Bukarest stattfmden soll. Er stell.
gress folgende Themen auf:
1) Die Quellen des orthodoxen Glaubens:
a) die heilige Schrift.
b) die heilige Tradition.
2) Die soziale Aufgabe der Kirche.
Andere von einzelnen Professoren vorgeschlagene Themen werden auf
dem Kongress ebenfalls verhandelt, wenn die betreffenden Referate drei
M onate vor der Einberufung dem Organisationskomite eingereicht werden,
das sich das Recht der Entscheidung hierüber vorbehält.
OIUTTQl’K DU IM\KMIKK UONORÜS OK TilK.OLOOIK
oktuodoxk a ath Knks
p) N ous av o n s rem arq u é avec une joie toute p a rtic u liè re que, ta n t l’o rg a n e
officiel du V atican quo la p re sse catholique, q u o tid ien n e et p ério d iq u e, qui s ’est
occupée du I or C ongrès de T héologie O rthodoxe à A thènes, l’o n t co m m en té lo n
g u e m en t et avec in térêt. E t s’ils ne se so n t pas e x p rim és à son su je t av ec un
e n th o u sia sm e p a rticu lier ou avec g ra n d e sy m p ath ie, m ais p lu tô t d a n s un e sp rit
critiq u e, le u rs articles so n t cep en d an t co rrects à to u s les p o in ts de v u e et d ig n e s
de l ’im p o rta n c e do l’évèn em en t que c o n stitu ait la réu n io n du C o n g rès et de l'a u to
rité de l’É g lise catholique. 11 est v rai, q u ’au c o u rs d es séances du C o n g rè s, il n 'a
p as été d o n n é le m o in d re p ré te x te de m éco n ten tem en t à l'É g lise cath o liq u e. Au
c o n tra ire , o’e st avec le tact et le re sp e c t q u ’ils m é rite n t q u ’o n t été to u ch és les p o in ts
de d iv e rg e n c e q u a n d ils so n t v en u s en d iscu ssio n In c o n te sta b le m e n t la c o rre c tio n
et la d ig n ité de la c ritiq u e o b se rv é e p a r la p re s se cath o liq u e o n t p ro d u it u n e ex cel
len te im p re ssio n d a n s los m ilieux o rth o d o x e s. Cela s e rv ira p e u t ê tre , d a n s d e s occa
sio n s u lté rie u re s, com m e un p re m ie r pas im p o rta n t v e rs la b o n n e d is p o sitio n et
l’e n te n te ch ré tie n n e et sa in te e n tre les d eu x É g lises.