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Modelltest Leseverstehen (Training DSDII)

Teil 1

Lesen Sie die Überschriften (A – I) und die nachstehenden Kurztexte mit


Hinweisen zum Umgang mit E-Mails (1-5). Welche Überschrift passt zu
welchem Text?

Schreiben Sie den richtigen Buchstaben (A – I) in die rechte Spalte. Sie


können jeden Buchstaben nur einmal wählen. Vier Buchstaben bleiben übrig.

Vom Umgang mit E-Mails

Beispiel:

Z Kurz gefasst, aber höflich

Aufgaben:

A Als Verfasser: Ist diese E-Mail notwendig?

B Für wen ist eigentlich BCC gedacht?

C Der Ton macht die Mail

D Lohnt es sich, E-Mails zu ordnen?

E Soll man Zitate löschen?

F Wie checkt man seine E-Mails?

G Wie entgeht man der Flut nach Feierabend?

H Wie groß dürfen E-Mail-Anhänge sein?

I Wie schnell darf ich eine Antwort erwarten?

Je kürzer, desto besser. Das gilt auch für E-Mails. Diese verkürzen sich mit der Zeit
ohnehin automatisch, nämlich wenn der Mail-Austausch zu einem Thema intensiv wird.
0 Schon nach ein paar Mail-Wechseln und wenn es Schlag auf Schlag geht, werden die Z
Unterschriften weggelassen, es folgen die Anreden, und schließlich ist der Inhalt nur noch in
der Betreffzeile enthalten, die Mail selbst bleibt ohne Inhalt. Wenn Sie sich unsicher sind, in
welchem Maß Sie die Formalien weglassen sollen, dann warten Sie ab, bis Ihr Mailpartner
es tut. Ein Plus an Höflichkeit schadet ja nicht.
Man fährt morgens den Rechner hoch, sichtet als Erstes seinen Posteingang und schaut dann
immer wieder rein. Falsch, sagt Gunter Meier. Er ist E-Mail-Trainer und Autor des Buches Die E-
Mail-Flut bewältigen. „Erst das Kleinzeug wegarbeiten und sich dann den großen Tagesaufgaben
1 widmen funktioniert nicht. Die Unterbrechungen kommen ständig nach und zerfransen den
Arbeitstag. Dadurch wird man fremdgesteuert, verliert Zeit und Konzentration.“ Besser sei es,
den Signalton abzustellen und die E-Mails nur zu festgelegten Zeiten abzurufen. „Wenn es
jemandem eilt, wird er anrufen oder das persönliche Gespräch suchen.“
Laut einer IBM-Studie ist eine unsortierte E-Mail-Ablage die effizientere Organisationsform. Der
Zeitaufwand, eine E-Mail zu finden, sei geringer, als vorher komplexe Ablagestrukturen
anzulegen. „Will man aber zum Beispiel alle Mails zu einem bestimmten Projekt abrufen, hat
2 man in einer chaotischen Ablage ein Problem“, sagt Meier. Er empfiehlt folgendes System für
einen leeren Posteingang: öffnen, querlesen, entscheiden, ob man die Email sofort oder später
bearbeitet oder löscht. Will man sie später bearbeiten, schiebt man sie in Arbeitsordner
„Bearbeiten“ (dient als Aufgabenliste) oder „Lesen“ (Informations-E-Mails wie Protokolle).
Weil E-Mails jederzeit überall abrufbar sind, spricht Fernando Lagrana, der seine Doktorarbeit
über den Umgang mit E-Mails geschrieben hat, von „durcheinandergebrachten Identitäten
zwischen Arbeits- und Privatmensch“. Um Arbeit und Freizeit zu trennen, setzt Volkswagen auf
3 Forderung des Betriebsrates seit einem halben Jahr auf eine technische Lösung: Nach Feierabend
werden keine Nachrichten mehr vom Server auf die Blackberrys der Tarifmitarbeiter
weitergeleitet. Durch das Abschalten soll der Druck von den Mitarbeitern genommen werden,
auch außerhalb der Arbeitszeit auf Mails zu reagieren.
„Jede E-Mail, die wir schreiben, führt potentiell wieder zu einer Antwort bei uns“, sagt Günter
Weik, Autor des Buches Management by E-Mail. „Rund 60 % unserer Eingangs-E-Mails
generieren wir dadurch selbst.“ Um die Nachrichtenflut nicht zu erhöhen, sollte man präzise
4 adressieren, nur Empfänger in den Verteiler aufnehmen, für die die E-Mail relevant ist. Und: Vor
dem Verfassen überlegen, ob sich das Medium E-Mail dafür eignet oder man besser den
persönlichen Kontakt suchen sollte.

Der Ton macht die Musik - auch bei E-Mails. Das Abkürzen oder gar Weglassen von
Grußformeln ist schlechter Stil. Die Betreffzeile sollte ausgefüllt sein. E-Mails halb fertig
abzusenden, sollte man ebenfalls vermeiden. Hat man vorschnell auf „Senden“ gedrückt, schickt
5 man entweder sofort eine komplette Mail hinterher oder greift zum Telefon. „Dann sollte man
anrufen und sich entschuldigen“, rät die Expertin Anke Dressel. Einen solchen Fehler kann man
vermeiden, indem man die Adressaten erst als letzten Schritt in die Mail einfügt.

Teil 2

Lesen Sie den Text und die Aufgaben (6 – 12).


Kreuzen Sie bei jeder Aufgabe (6 – 12) an: „richtig“,„falsch“ oder „Der
Text sagt dazu nichts“.

Verständnis ohne Worte


Hunde können die Absichten von Menschen richtig deuten

Die Frau war zwar nur auf dem Bildschirm zu sehen, und besonders persönlich fiel ihre
Begrüßung mit „Hallo Hund“ auch nicht aus. Doch genügte dies, damit sich die Hunde
angesprochen fühlten und erkannten, dass die Frau ihnen tatsächlich etwas zeigen wollte. Als
sie ihren Blick nach rechts wandte, taten die Hunde ihr dies nach. Die Tiere sind also offenbar
in der Lage, die Absicht eines Menschen auf einem ähnlichen Level zu verstehen wie
halbjährige Kinder, schließen Verhaltensforscher um Jószef Topál von der Ungarischen
Akademie der Wissenschaften in Budapest (Current Biology, online).

Die Forscher testeten elf Hunde in jeweils zwei Situationen. Einmal redete die Frau auf dem
Bildschirm den Hund mit einer hohen Stimme an, wie viele Menschen sie automatisch
gegenüber Haustieren und Babys benutzen. Zusätzlich schaute die Frau den Hund an. In der
Kontrollsituation hingegen sprach die Frau denselben Hund ohne Blickkontakt mit tiefer
Stimme an. Immer folgte auf diese Szene die Zeige-Phase. Dabei richtete die Frau ihren Blick
auf einen der identisch aussehenden Becher, die links und rechts vor ihr standen.
Währenddessen analysierten die Forscher die Augenbewegungen der Hunde und erkannten
so, ob die Tiere auf die anfängliche Kontaktaufnahme der Frau eingingen und ihrem Blick zu
dem Becher folgten. Weitere Versuche sollten ausschließen, dass andere Faktoren die
Blickrichtung der Hunde beeinflussten. Tatsächlich folgten die Tiere dem Blick der Frau
deutlich häufiger, wenn diese die Hunde zuvor mit hoher Stimme und Augenkontakt
angesprochen hatte. Dieses Verhalten hatte den Hunden also zu verstehen gegeben, dass der
Mensch im nächsten Moment mit ihnen kommunizieren wollte, lautet die Interpretation der
Wissenschaftler. Die Hunde hatten die Intention der Frau erkannt.

Schon frühere Studien hatten gezeigt, dass Hunde verblüffend gut mit Menschen
kommunizieren können - im Gegensatz zu Wölfen, die sich dabei meist viel begriffsstutziger
anstellen. Deutet etwa ein Mensch mit dem Finger auf eine von zwei Dosen, verstehen die
meisten Hunde, dass es sich lohnt, nur unter dem angezeigten Behälter nach einem Keks zu
suchen. Sogar wenige Wochen alte Welpen begreifen das ohne vorheriges Training, wie ein
Team des Leipziger Max-Planck-lnstituts für evolutionäre Anthropologie um Julia Riedel
gezeigt hat. Wölfe scheitern an dieser Aufgabe. Die Fähigkeit, Fingerzeige zu verstehen, hat
sich wohl während der Domestikation entwickelt, vermuten die Forscher. Vielleicht hat der
Mensch vor allem mit Hunden weitergezüchtet, mit denen er besonders gut kommunizieren
konnte. Weitere Studien legen sogar nahe, dass Hunde erkennen, wenn Gegenstände, die im
Blickfeld des Hundes liegen, für den Menschen unsichtbar sind. Dies setzt eine recht hohe
Stufe der sogenannten Theory of Mind voraus, also der Fähigkeit, sich in die Gedankenwelt
eines anderen hineinzuversetzen.

Der Text
richtig falsch sagt dazu
nichts.
A B C

Hunde können erkennen, wenn Menschen etwas von ihnen


6
wollen.

In der Versuchsanordnung variieren Blickkontakt und


7
Stimmlage.

8 Hunde reagieren eher auf tiefe Stimmen.

Die Forscher haben die Länge des Blickkontaktes zwischen


9
Mensch und Hund gemessen.

10 Wölfe reagieren nicht auf den Blickkontakt mit Menschen.

Die Kommunikation mit Menschen scheint Hunden angeboren


11
zu sein.

12 Hunde besitzen ein gewisses Maß an Einfühlungsvermögen.

Teil 3

Sie finden unten einen Lesetext. Dieser Text hat fünf Lücken (Aufgaben 13-
17).

Setzen Sie aus der Satzliste (A – G) den richtigen Satz für jede Lücke ein.
Zwei Sätze bleiben übrig.
Als erstes lesen Sie ein Beispiel. Das Beispiel (0) hat die Lösung Z.

Vom Gebrabbel zum Genitiv


Wie lernen Kleinkinder sprechen? Wie viel Sprachfähigkeit ist angeboren? Darüber streiten
sich die Experten. (0) _________(Z)__________. Denn man kann den Spracherwerb nicht ins
Labor verlegen. Deswegen brachte Deb Roy das Labor zum Kind.

Als der junge Computerwissenschaftler und seine Frau, eine Linguistin, vor fünf Jahren ein
Baby erwarteten, fassten sie einen Entschluss: Ihr Baby sollte das erste Kind der Welt sein,
dessen erste Lebensjahre in Video und Ton festgehalten würden: (13)
______________________. Roy verwandelte sein Haus in ein Sprachlabor: Es wurden
1 000 Meter Kabel verlegt, die Räume mit insgesamt 11 Videokameras und 14 Mikrophonen
ausgestattet. Vier Menschen standen in den folgenden zwei Jahren unter permanenter
Beobachtung: die Eltern, ihr Sohn und das Kindermädchen. (14) ______________________.
Deb Roy gibt zu, dass er zu keinem Zeitpunkt vergessen konnte, dass jedes Gespräch
mitgeschnitten wurde.
Jedes Wort, das der kleine Junge zwischen dem Alter von neun Monaten und zwei Jahren
gesprochen hat, ist nun für die Nachwelt erhalten. 90 000 Stunden Video, 140 000 Stunden
Tonaufnahmen: eine Flut an Daten, 200 Gigabyte pro Tag. Zwar gibt es
Computerprogramme, die die Datenerfassung erleichtern. (15) ______________________.
Bis heute ist etwa die Hälfte der Aufzeichnungen transkribiert. Aber schon einige Stichproben
können Antworten auf Fragen geben, zu denen die Forschung bisher nur Vermutungen hatte.
Besonders faszinierend ist es, die „Geburt“ eines Wortes zu analysieren. Deb Roy besitzt eine
Tondatei, in der er über mehrere Monate verfolgt, wie sein Sohn langsam das Wort water
(Wasser) lernt. Zunächst sagt der Kleine „gaga“, wenn es zum Beispiel ans Baden geht.
Langsam verändert sich das Wort, irgendwann meint man schon water zu hören, aber dann
sagt das Kind wieder gaga. Auf zwei Minuten verkürzt, wirkt die Aneignung dieses einzigen
Begriffs wie ein zähes Ringen mit Vokalen und Konsonanten. (16) _____________________.
Die Lernfrequenz stieg exponentiell an, bis zu knapp 100 Begriffen allein im 20.
Lebensmonat, dann fiel die Kurve steil ab. Es kamen zwar noch neue Wörter dazu, aber
täglich weniger. Eine mögliche Interpretation: Zu diesem Zeitpunkt beherrschte das Kind
genügend Begriffe, um seine Umwelt zu benennen. Von da an ging es vor allem darum,
daraus sinnvolle Sätze zu formen. Die riesige Datenbank hat den Vorteil, dass man stets
zurückschauen kann. Ist der „Geburtszeitpunkt" eines Wortes einmal ermittelt, also der Tag,
an dem das Kind das Wort zweifelsfrei verwendet, kann man die Wochen und Monate davor
untersuchen. Haben Vater und Mutter das Wort in dieser Zeit besonders häufig gebraucht
oder besonders betont? Ein interessantes Ergebnis: In der Zeit vor der Wort-Geburt werden
die Sätze der Eltern, die das Wort enthalten, immer kürzer, danach immer länger. Und zwar
nicht nur in den Tagen unmittelbar davor, sondern über Monate hinweg. Das zeigt: (17)
______________________. Es ist ein sozialer Prozess mit mehreren Beteiligten. Die Eltern
und Erzieher bereiten unbewusst den Boden dafür, dass das Kind neue Wörter aufnehmen
kann.

Z Aber die Datenlage ist dünn.

A Die Daten des Projektes werden grundsätzlich auch anderen Forschern zur Verfügung stehen.

B Es sollte die erste vollständige Dokumentation der Sprachlernphase eines einzelnen Menschen sein.

C Sie führten ein Leben wie im Big-Brother-Haus.

D Spracherwerb ist kein Akt des Kindes allein.

E Trotzdem dauerte es noch etwa zwei Stunden, ein einstündiges Gespräch niederzuschreiben.

F Und das passierte im Verlauf der 15 Monate mit 517 Wörtern!

G Vielleicht wird es solche Daten bald auch von anderen Kindern geben.
Teil 4

Lesen Sie den Text und die Aufgaben 18 – 24.

Kreuzen Sie bei jeder Aufgabe die richtige Lösung an.

Doping

Was kommt einem in den Sinn, wenn man an Doping denkt? Vielleicht Schwimmerinnen mit
einem Kreuz wie Arnold Schwarzenegger? Oder Radfahrer, die durch die Kehren eines
Alpenpasses preschen, als hätten sie einen Hilfsmotor? Doping trägt den Nimbus von
Übermenschlichkeit, und nicht zuletzt dieser falsche Anschein macht es zum Problem. Bei
näherem Hinsehen glänzt da gar nichts. Doping ist Pillenschlucken und Spritzensetzen. Es
kann physisch und psychisch abhängig machen. Es bringt den Stoffwechsel und den
Hormonhaushalt durcheinander. Es lässt bei Frauen Barte wachsen und bei Männern Hoden
schrumpfen. Radsportler wurden dabei beobachtet, wie sie sich hinter einer Bushaltestelle die
Nadel in die Vene schoben - wie Junkies. Der Alltag des Dopings ist nicht heldenhaft. Er ist
armselig.

Folgerichtig empfiehlt der Schweizer Sportphysiologe Bengt Kayser, im Umgang mit Doping
aus den Erfahrungen der Drogenpolitik zu lernen. Das bedeutet zunächst, Doping als Realität
zu akzeptieren statt sich daran aufzureiben. Natürlich würden sich die meisten Menschen eine
Sportwelt ohne Doping wünschen. So wie sie sich eine Welt ohne Schnupfen wünschen. Aber
Doping ist nicht einfach aus der Welt zu schaffen - zumindest nicht so bald. Also gilt es,
bestmöglich damit umzugehen, den Schaden zu minimieren. Das mag wie das Eingeständnis
einer Niederlage wirken, aber nur, weil man die Dopingbekämpfung zuvor zum Krieg erklärt
hat.

Es geht nicht um Sieg oder Niederlage. Doch die Verantwortlichen geben sich unverändert
kriegerisch. Sie haben weiter aufgerüstet: Bei den Olympischen Spielen 2012 gab es das
größte Testlabor aller Zeiten für die Urinproben der mehr als 10.000 Olympiateilnehmer.
Aber auch in London waren zahlreiche Doper unter den Siegern, wie Insider wissen.

Wer einmal aufmerksam geworden ist, stößt schnell auf weitere Widersprüche. Jeder ist
gegen Doping, aber niemand kann genau sagen, was Doping ist. Nach allgemeinem
Verständnis ist es der Gebrauch verbotener Substanzen zur Leistungssteigerung. Aber welche
sind verboten? Auch die Dopingbekämpfer tun sich schwer damit, präzise zu formulieren,
was genau sie bekämpfen. Artikel 1 des Codex der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada definiert
Doping als „Verstoß gegen eine oder mehrere Regeln, die in Artikel 2 aufgeführt sind“.
Artikel 2 ist sieben Seiten lang. Es ist kompliziert. Kein Wunder, dass es in Deutschland zwar
eine vielfach erklärte Entschlossenheit gegen Doping gibt, aber kein Gesetz dagegen. Was
schwer zu definieren ist, lässt sich schwer verbieten.

Was nach den Satzungen der Verbände als Doping zählt, ist oft willkürlich festgelegt. Eine
der wenigen Substanzen, die erwiesenermaßen die sportliche Leistung steigern, nämlich
Koffein, ist erlaubt (zumindest bis zu einem Grenzwert). Dagegen ist Cannabis, das
schwerlich einen Sportler nach vorn bringt, verboten. Koffein ist eben ein verbreiteter
Wirkstoff, Cannabinol ein geächteter.
Wenn man nun ein Problem nicht zu fassen kriegt, muss man neu ansetzen. Beim Doping ist
die Frage: Was für einen Sport wollen wir überhaupt? Wer einen chemisch korrekten Sport
will, stellt moralisch hohe Ansprüche - höhere als in anderen Bereichen der Gesellschaft. Er
verlangt mehr Fairness und Ehrlichkeit von Sportlern, als zum Beispiel in der Wirtschaft oder
im Showgeschäft erwartet wird.

Sportler als moralische Vorbilder, das ist eine schöne Vorstellung. Aber eine
wirklichkeitsferne. Sportler werden nicht dafür bezahlt, fair zu sein. Zuschauer, Trainer,
Funktionäre und Sponsoren wollen Siege und Rekorde sehen. Bei allen Olympischen Spielen
sollen Weltrekorde fallen, bei jeder Tour de France soll die Durchschnittsgeschwindigkeit
höher liegen. Von Spitzensportlern zu erwarten, unter diesem gewaltigen Druck auch noch
moralisch an der Spitze zu sein, ist - unfair. Sie sind nicht die Treiber des Dopingsystems, sie
sind die Getriebenen.

Es ist eine Entscheidung fällig: Mehr Leistung oder mehr Moral? Bisher zählt im Spitzensport
nur die Leistung. Wenn es so bleibt, dann wird auch das Doping bleiben. Dann ist ein
pragmatischer Umgang mit Doping, wie Bengt Kayser ihn vorschlägt, der einzig konsequente
Weg. Wer hingegen mehr für die Moral ist, muss die Sportler auch so behandeln. Wenn
Sportler mit Fairness zu Kaderplätzen, Medienaufmerksamkeit und Verträgen mit Vereinen
und Sponsoren kommen können, dann werden sie fair sein. Wie wäre es mit höher dotierten
Fairness-Preisen statt Prämien für Weltrekorde? Wie wäre es, wenn Journalisten mehr
Heldengeschichten über gute Verlierer schrieben? Natürlich ist es nicht egal, wer gewinnt.
Aber es ist auch nicht der einzige Maßstab. Manchmal hat der zweite Sieger die spannendere
Geschichte zu erzählen. Spitzensport ist Show, und die beste Show spielt nicht immer ganz
vorn.

Mit dem Doping und den Sportlern könnte es ähnlich sein wie mit dem Rauchen und den
Jugendlichen: jahrzehntelang blieben Kontrollen, Preiserhöhungen und
Präventionskampagnen wirkungslos - die Jugendlichen rauchten unbeeindruckt weiter. Jetzt
wird Rauchen uncool, und prompt hören sie auf damit. Doping ist mindestens so uncool wie
Rauchen. Das muss sich nur noch herumsprechen.

Aufgaben 18 – 24

Kreuzen Sie die richtige Lösung an.

18 Doping wird im Allgemeinen

A  in der Öffentlichkeit nicht registriert.


B  mit Hormongaben betrieben.
C  nicht realistisch eingeschätzt.

19 Der Sportphysiologe Kayser schlägt vor,

A  auf stärkere Repression zu setzen.


B  den Kampf gegen Doping aufzugeben..
C  sich an der Drogenproblematik zu orientieren.

20 Ein Problem im Kampf gegen Doping ist


A  das Gesetz gegen Doping in Deutschland.
B  der komplexe Artikel 2 des Wada-Codex.
C  die genaue Erfassung des Gegenstands Doping.

21 Die Öffentlichkeit erwartet von Sportlern

A  ästhetische sportliche Darbietungen.


B  höhere Moralvorstellungen als von Bankern.
C  Transparenz bei der Einnahme von Mitteln.

22 Spitzensportler können

A  als moralische Vorbilder dienen.


B  auch als Opfer des Systems betrachtet werden.
C  dem Druck der Öffentlichkeit nicht standhalten.

23 Wenn die Gesellschaft Spitzenleistungen erwartet,

A  muss sie sich vorläufig mit Doping arrangieren.


B  muss sie den Sportlern hohe Prämien zahlen.
C  sollte sie zugleich moralischer sein.

24 Welche Aussage erfasst die Grundhaltung des Autors am besten?

A  Moralische Maßstäbe haben im Kontext Spitzensport nichts zu suchen.


B  Der Einsatz leistungssteigernder Substanzen sollte offiziell erlaubt sein.
C  Wer Doping abschaffen will, muss die gesamte Gesellschaft mit einbeziehen.

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