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STUDIA CELTICA CLASSICA ET ROMANA NICOLAE SZABÓ

SEPTUAGESIMO DEDICATA

EINE MILITÄRBÜSTE AUS AQUINCUM


PAULA ZSIDI

2010 Budapest
TABLE DES MATIÈRES

Auteurs / 7
JEAN-PAUL GUILLAUMET Titre ? / 9
Bibliographie de Miklós Szabó / 11
DÁVID BARTUS Les manches de couteau à représentation de gladiateur de l’époque romaine / 27
MICHEL BATS Les dédicants gaulois du sanctuaire d’Aristée de la chôra d’Olbia de Provence (Hyères,
Var) connaissaient-ils le gallo-grec? / 51
TOMASZ BOCHNAK Les fourreaux chagrinés en Pologne / 55
LÁSZLÓ BORHY COREG, Legio VII Claudia, Ala I Contariorum milliaria civium Romanorum – Neue Angaben
zur Militärgeschichte von Brigetio: Spolien eines Steinkistengrabs aus dem Gerhát–Gräberfeld / 65
ZOLTÁN CZAJLIK Les possibilités de la prospection aérienne conventionnelle en Hongrie / 79
NICOLA BIANCA FÁBRY Uno specchio con “Lasa” alata dalla necropoli di Monterenzio Vecchio nell’Appennino
Bolognese / 97
DÉNES GABLER Keltische Namen auf Sigillata – Töpferstempeln von pannonischen Fundorten / 105
ALFRED HAFFNER Scheinbar unscheinbare Prunkgräber der Frühlatènezeit / 121
GILBERT KAENEL Bracelets à oves creux sur le Plateau suisse / 133
PÉTER KOVÁCS Turris Ferrata and emperor Probus’ death / 147
FRANCISCO MARCO SIMÓN On the confrontation and cultural integration of the Celts in the western Roman
Empire / 151
MARC MAYER I OLIVÉ La presència d’honors de la dinastia Antonina a Tarraco / 159
CLAUDE MORDANT–MAFALDA ROSCIO Variabilité des pratiques funéraires à la fin du Bronze
moyen/Bronze final initial (XIVé-XIIIé s. av. J.C.) en France orientale, de l’Ile-de-France à l’Alsace / 169
PÁL RACZKY–ALEXANDRA ANDERS “A colourful message”: a special grave of the late neolithic Tisza culture / 193
ZSIGMOND RITOÓK Poeta doctus / 203
GILLES SAURON La Rankenfrau à Lepcis Magna / 213
MARTIN SCHÖNFELDER Speisen mit Stil – zu einem latènezeitlichen Hiebmesser vom Typ Dürrnberg in der
Sammlung des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz / 223
DÁNIEL SZABÓ Éléments méditerranéens dans le répertoire de céramique de l’Îlot des Grandes Forges
à Bibracte / 235
KÁROLY TANKÓ Late Iron Age Settlement in the Vicinity of Ménfőcsanak (Road no. 83 and
Bevásárlóközpont) / 249
LŐRINC TIMÁR Les reconstitutions possibles des constructions de l’Âge du Fer, découvertes à Ráckeresztúr / 261
KATALIN VANDLIK La patère du Peintre de Femme-Éros / 273
DANIELE VITALI Un elmo di bronzo tra le carte d’archivio di Giovanni Gozzadini / 277
PAULA ZSIDI Eine Militärbüste aus Aquincum / 285
EINE MILITÄRBÜSTE AUS AQUINCUM
PAULA ZSIDI

„Die Zahl der über das Niveau der lokalen Steinbe-


arbeitung hinausgehenden plastischen Werke ist verhält-
nismäßig gering in Aquincum“ – formulierte Tibor Nagy
1973.1 Diese Feststellung besitzt noch heute Gültigkeit,
ungeachtet dessen, dass im seither verflossenen Zeitraum
zahlreiche neue Stücke das Lapidarium des Aquincum
Museums bereichert haben und dass sich unter den
Neuzugängen der Sammlung auch einige plastische
Denkmäler mit künstlerischem Wert befinden, die aus der
Reihe der Provinzialdenkmäler herausragen.2 Letzteren
kann man die Büste zuordnen, deren Typ im rundplasti-
schen Material der ungarländischen pannonischen Stein-
denkmäler unikal ist.3 Zudem tragen ihr künstlerisches
Niveau und die Merkmale der Darstellung mit neuen
Daten zu unserem Bild über die mittelkaiserzeitliche
Gesellschaft von Aquincum bei. Die Skulptur kam 1993
zum Vorschein, und obwohl sie in den vergangenen Jahren
auf etlichen Ausstellungen und in Broschüren vorgestellt
wurde,4 steht eine detaillierte Publikation bislang noch
aus. In den in Vorbereitung befindlichen Aquincumer
Bänden sowohl des CIL, wie auch des CSIR erhält die
Büste einen festen Platz.5 Dennoch ist es notwendig, das
Werk unter verschiedenen Aspekten bzw. im Zusammen-
hang mit den Fundumständen zu bewerten.

Die Fundumstände der Büste

Besonderen Wert verleiht dem Fund, dass er im Rahmen Abb. 1: Fundort der Militärbüste in der Topographie von
einer systematischen Freilegung, in der Nähe des Aquincum.
Originalstandorts, vermutlich in dessen Zerstörungs-
schicht, zum Vorschein gelangte. Die Fundstelle ist eine Abschnitts der heutigen Bécsi út erstreckte (Abb. 1). Auf
der Gräberparzellen des südwestlichen Friedhofs der dem Grundstück Bécsi út 38-42. kam es zwischen Juni
Militärstadt von Aquincum, die sich längs des südlichen und September 1993 vor Beginn eines Bauvorhabens6 und

1 NAGY T. 1973, 164.


2 Unter den Werken der Monumentalplastik z.B. die sog. Statthalterstatue aus Marmor: PETŐ 1984; unter den kleinplastischen Werken z.B. die
Marmorstatuette der Venus: FACSÁDY 1991.
3 ERTEL 2002, 195-196, Nr. 3.1.1.1. und 3.1.1.2.; die im Katalog unter Nr. 3.1.1.1. geführte Büste aus dem westlichen Teil der Zivilstadt gelangte

als Streufund ins Museum.


4 VON AUGUSTUS 2000, 39, Kat. Nr. 282; AQUINCUM 2003, 66, Kat. Nr. 26; ZSIDI 2004, 218, Abb. 23. An den zitierten Stellen wird der Fund

– irrtümlich – als „Centurio“-Büste bezeichnet.


5 Margit Németh bereitet die Aquincumer Grabdenkmäler für den Band CIL III vor, Krisztina Szirmai stellt das Material für den die Rundplastiken

beinhaltenden CSIR-Band zusammen. Beiden möchte ich an dieser Stelle danken.


6 Leiterin der Freilegung war Erzsébet Márity; die Dokumentation hat, gestützt auf die Aufzeichnungen der Ausgräberin und den Situationsplan,

Patrice Bertin zusammengestellt; die Dokumentation befindet sich im Archäologischen Archiv des Budapester Historischen Museums (BTM RA,
Inv. Nr.: 1820-97).
286

Abb. 2: Situationsplan der Freilegung auf dem Grundstück Bécsi út 38-42. (Grabungen 1993-1996).

anschließend 1996, wegen der Verzögerung des ten, dass dieser ursprünglich im Inneren der Grabum-
Baubeginns erneut, zu Freilegungen.7 Die Büste kam im mauerung oder eher des Grabbaus stand, und zwar an des-
Zuge der Grabung des Jahres 1993 ans Licht.8 Auf Grund sen Eingangsseite, in Richtung Osten blickend. Nachdem
der Vorberichte9 öffneten sich an der Ostseite der westlich nur das teils aus Bruchsteinen, teils aus Monolithstein-
der heutigen Bécsi út verlaufenden römerzeitlichen Straße blöcken bestehende Fundament des Grabbaus zum
Grabummauerungen mit „frühen Brandbestattungen“. Auf Vorschein kam, lässt sich der genaue Platz (Nische oder
der anderen Straßenseite wurden eine Sarkophag- Sockel) nicht bestimmen. Auch der an der westlichen, der
Bestattung und etwas weiter ab Überreste einer frührömi- Frontseite des Grabmals stehende Grabstein hatte sich in
schen Handwerkersiedlung freigelegt (Abb. 2). östlicher Richtung geneigt. Der Grabbau weicht in seiner
In einer der den Weg in nahezu geschlossener Reihe säu- Konstruktion – teils wegen seines monolithischen
menden Grabummauerungen (Nr. 11) fand man die Büste, Fundaments, teils wegen des erhöht gelegenen Grabsteins11
mit ihrer Frontseite auf die Trümmer der östlichen, dem – um einiges von den benachbarten, oftmals noch in situ
Eingang gegenüberliegenden Mauer der im Großen und befindlichen, mit im Sockel verklammerten Grabsteinen
Ganzen 3 x 4 m Grundfläche messenden Ummauerung ausgestatteten Grabummauerungen ab (Abb. 6). Die
gestürzt10 (Abb. 3-5). Aus der Lage des Steins ist zu vermu- Beigaben des in der Mitte der Grabummauerung Nr. 11 frei-

7 Vorläufiger Bericht: BERTIN 1997, 18-26.


8 Vorläufiger Bericht: MÁRITY 1996, 34. Bislang erschienene Publikationen über die Ergebnisse der in dem Gebiet durchgeführten Freilegung:
HABLE 2002, 270 – topographische Zusammenfassung; NAGY M. 2004, 234-315 – spätrömerzeitliches Waffengrab.
9 MÁRITY 1996, 34; BERTIN 1997, 18-26.

10 Im Grabungstagebuch findet sich keine Eintragung über die Büste, nur ein Hinweis auf einen „kleinen, altarförmigen“ Stein aus „der

Grabummauerung Nr. 11“ in Verbindung mit dem Steintransport vom 14. September. Nachdem die Büste aber auf ihrer Frontseite lag, war sie als
solche nicht erkennbar, während die Stütze auf ihrer Rückseite, die vor der Bergung aus dem Boden ragte, tatsächlich altarförmig ist. Es wäre also
durchaus denkbar, dass auch der Ausgräberin selbst erst nach Bergung und Abtransport ins Museum der wahre Gehalt des Fundes klar wurde.
Doch im Grabunstagebuch fand das keinen Niederschlag.
11 Jetzt ist es nicht identifizierbar.
287

Abb. 3-4: Der Moment, als die Büste zum Vorschein kam (Grabungsfoto).

gelegten Brandgrabes – Einhenkelkrüge, kleiner Topf, angeordneter – Fransenbesatz. Auf der linken Schulter
Firmenlampe und Parfümflasche – waren im Laufe des 2. hat man in die glatte Oberfläche des Mantels nachträg-
und zu Beginn des 3. Jahrhunderts gleichermaßen gebräuch- lich eine linksläufige Swastika eingemeißelt.
lich.12 Die Ausstattung des ein durchschnittlich gestaltetes Unter der Mantelfältelung befindet sich an der Büste
und beigabenbestücktes Grab enthaltenden Grabbaus jedo- eine 23 x 7,5 cm messende tabula ansata, auf beiden
ch barg ein Werk von außergewöhnlichem Niveau. Seiten mit je einer Peltaverzierung. Ihre Inschrift, die auf
Grund der Beobachtung von Margit Németh über das zur
Verfügung stehende Schriftfeld hinausreicht, lautet:
Beschreibung der Büste T(itus) Cl(audius) Victor c(ustos) a(rmorum).15
Der robuste Charakter der Büste, den sie in erster
Der Kopf der einen Soldaten darstellenden, lebens- Linie dem massiven Postament und der oberflächlich
großen Büste13 (Abb. 7-10) fehlt, ihre rechte Schulter bearbeiteten Rückseite verdankt, wird durch die glatte
und das mit der Skulptur zusammen gemeißelte ovale Oberflächenverarbeitung, den dynamischen Faltenwurf
Postament sind angebrochen, beschädigt. Ihre gegenwär- des Mantels und die feinen Details (Fransenbesatz, mit
tige Höhe beträgt 62 cm, die Schulterbreite 64-66 cm, Helmkopf verzierte Scheibenfibel, tabula ansata) kom-
die größte Dicke 32,5 cm. Das Kalksteinmaterial könnte pensiert. Wahrscheinlich nachträglich gelangte ähnlich
ebenso von einem einheimischen wie von einem der Swastika auch die Inschrift auf den Stein.
entfernteren Abbauort stammen.14
Die Büste steht auf einem leicht oval geformten (35 x
31 cm) Postament, das an der Frontseite 15 cm hoch, Auswertung
nach der Rückseite zu verjüngt und unausgearbeitet ist.
Seine Oberfläche ist über dem am unteren Rand umlau- Die Fundumstände des Steindenkmals lassen keinen
fenden kleinen Profil dicht tordiert. Die glatt gestaltete Zweifel daran, dass die Büste einst Teil eines Grabmals
Schulter auf der Rückseite der Büste schließt gerade ab. war. Auch die beiden bisher bekannten Büsten aus
Darunter stützt sich ein 30 cm hoher, 12,5 –15,5 cm brei- Aquincum gehörten zu Grabdenkmälern,16 ihre Funktion
ter altarsteinförmiger kleiner Pfeiler auf das Postament. und grobe Ausarbeitung jedoch weichen wesentlich von
Die Plastik stellt einen Soldaten im Mantel (sagum) jenen der eben beschriebenen Büste ab. Während die
dar, den auf der rechten Schulter eine Scheibenfibel Vorgenannten äußere Zierelemente (Aufsätze) des
zusammenhält. Auf der Fibel die Abbildung eines Grabbaus gewesen sein mögen – darauf deutet auch ihr
behelmten Kopfes. Den Saum des in dynamische Falten prismatischer Sockel über quadratischer Grundfläche
gelegten Mantels ziert je ein – auf der linken Schulter hin –,17 hat Letztere vermutlich zur Ausstattung des
senkrecht, unter der rechten Brustkorbseite waagerecht Grabmals gehört. In Pannonien ist es bis jetzt nicht

12 BARKÓCZI 1988, Typ 87. 114-115.


13 Inv. Nr.: BTM Aquincumi Múzeum 97.12.3.
14 Die makro- und mikroskopische Untersuchung des Gesteins der Büste hat Orsolya Hurta (ELTE, Lehrstuhl für Allgemeine und Angewandte

Geologie) vorgenommen, wofür ich ihr auf diesem Wege danken möchte.
15 Für die richtige Auflösung danke ich Margit Németh. Sie hat sich im Rahmen der Vorbereitung des dritten CIL-Bandes mit der Skulptur

beschäftigt, wobei ihr auffiel, dass sich dem C-Buchstaben innerhalb der tabula außerhalb des Schriftfeldrahmens noch ein A-Buchstabe anschließt.
16 Vgl. Anm. 3.

17 ERTEL 2002, 196.


288

Abb. 5: Zeichnung der Grabummauerung Nr. 11 mit Originalposition der Büste (Zeichnung: É. Málik).
289

Abb. 6: Gesamtansicht mit den Weg säumenden Grabummauerungen bzw. auf der Frontseite noch stehenden Grabstelen.

gelungen, Sepulchralbauten mit geschlossenem Grabkammer drei Büsten standen.21 Die Krypta selbst
Innenraum aus der Mittel- und Spätkaiserzeit zu bele- wurde zwar schon Mitte des 2. Jahrhunderts gebaut, aber
gen.18 Die rechteckige, mit einer Mauer umgegebene die Büsten hat man – nach den Porträtdarstellungen zu
Begräbnisstätte, in der man die Büste fand, kann infolge urteilen – erst etwas später, in den Jahren um 190-200
ihres stark verfallenen Zustands leider nicht rekonstruiert darin platziert.22 Die aus Teurnia (St. Peter in Holz)
werden. Allerdings bergen die in ihrer Umgebung freige- bekannte Porträtbüste, die im Gegensatz zu früheren
legten, besser erhaltenen architektonischen Reste Annahmen nicht auf dem Forum der Stadt gestanden,
(Grabummauerung Nr. 3) solche Details (z.B. hohe auf- sondern ebenfalls zur Ausstattung eines Grabmals gehört
gehende Mauern, Eingang, in die Mauer eingelassene hat, stammt aus der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts.23
Nische),19 die auf eine überdachte, teilweise oder ganz in Die Verstorbene abbildenden, am Begräbnisplatz aufge-
die Erde eingelassene Grabkammer in der besagten stellten Porträtbüsten folgen charakteristisch den für das
Gräberfeldparzelle hindeuten.20 Als Parallele sei das in jeweilige Zeitalter typischen Vorbildern, zumeist der
Köln-Weiden freigelegte, als Begräbnisplatz einer villa Ikonographie der Herrscherporträts.24 Unter den die
rustica dienende hypogeion erwähnt, wo im Inneren der militärische Aufgabe des Herrschers hervorhebenden

18 ERTEL 2002, 196; hierzu kann man die frühchristlichen Grabkammern der Spätrömerzeit nicht zählen.
19 Budapester Historisches Museum (BTM), Archäologisches Archiv, Inv. Nr.: 1820-97, Abb. 102-107.
20 Eine Aufarbeitung des Gräberfeldteils könnte auch in dieser Hinsicht neue Ergebnisse bringen.

21 DECKERS–NOELKE 1980.

22 DECKERS–NOELKE 1980, 161-165; SINN 2003, 313-315.

23 GLASER 1997, 29-30, Nr. 8, Taf. 5.

24 Vgl. im Zusammenhang mit den Porträtbüsten auf Grabstelen: PFLUG 1989, 76-77.
290

Abb. 7-10: Die Büste in verschiedenen Ansichten.

Bildtypen erfuhren während der Regierungszeit Trajans Spätantike als beliebte Art und Weise der Porträtierung.26
die den Kaiser im Soldatenmantel darstellenden Porträts In den regionalen Werkstätten folgte man der durch Staat
stärkere Verbreitung,25 und sie galten bis in die und Kaiser konzipierten Darstellungsweise,27 die wahr-

25 BOSCHUNG 1999, 209.


26 Einige wahllos herausgegriffene Beispiele: Porträtbüsten des Antoninus Pius bzw. Marcus Aurelius: SMITH 1890-1900, 221-249, Kat. Nr. 1463, 1463;
Büsten des Commodus: DALLY 2008, Abb. 9; oder aber spätantike, aus Edelmetall gefertigte Kaiserdarstellungen: GARBSCH 1989, 58-67, 69-70.
27 DALLY 2008, 252.
291
(Gesichtszüge, Alter, Beruf) widerspiegelte. In Bezug
auf die Gesichtszüge – ob es eine realistische oder idea-
lisierte Darstellung war – lässt sich über die Büste aus
Aquincum keine Aussage machen, da man ihren Kopf
nicht gefunden hat. Doch angesichts der konkreten
Hinweise auf die Person des Verstorbenen, wie die
Inschrift und die Swastika auf der linken Schulter,
welche gleichermaßen nachträglich auf der Büste
platziert wurden – offenbar eine konkrete Forderung des
Auftraggebers erfüllend –, darf man vermuten, dass
Gesichtszüge bzw. Haartracht am Porträt des
Verstorbenen einen bestimmten Typ repräsentierten und,
die individuellen Züge weglassend, der Mode des
Zeitalters folgten.
Gleichzeitig steht außer Zweifel, dass die fransenbe-
setzte und durch eine Scheibenfibel zusammengehaltene
Manteltracht der Büste aus Aquincum eindeutig auf den
Verstorbenen bzw. dessen Beschäftigung hinweist.
Soldatendarstellungen, die einen auf der rechten Schulter
mit einer Scheibenfibel zusammengesteckten Mantel tra-
gen, sieht man bereits an den frühen Grabstelen,29 aber
der kurze Mantel (sagum) gehört erst seit Kaiser
Caracallas Herrschaftszeit zur Uniform des Heeres.30 Bei
der Büstendarstellung von Aquincum schmücken den
Mantel zwei Fransenbesätz (Abb. 11.a-b). Der eine, in
waagerecht-schwebender Anordnung unter dem dicht
gefältelten Textilstoff im oberen Teil des Brustkorbes,
zeigt die Bewegung des Mantels. Der andere hängt sen-
krecht am Saum (an der Spitze) des die linke Schulter
bedeckenden Gewandes. Einen fransenbesetzten Mantel
tragende Soldatenporträts sind schon aus der zweiten
Hälfte des 2. Jahrhunderts bekannt,31 allgemein verbrei-
Abb. 11.a-b: Die beiden Fransenbesätze am sagum. teten sie sich aber erst im 3. Jahrhundert.32 Ihrer späteren
Variante begegnet man auch in den aus Silberblech
scheinlich auch als Modell zur Abbildung von getriebenen Kaiserbüsten.33
Privatpersonen diente. Die kaiserliche Bildpropaganda Ein Merkmal der Büste aus Aquincum ist die den
fungierte, ähnlich wie beispielsweise die Münzprägung, Mantel auf der rechten Schulter zusammenhaltende, mit
als „Medium“ dieser Epoche.28 einem nach links blickenden Helmkopf verzierte
Das wiederum wirft die Frage auf, in welchem Maße Scheibenfibel (Abb. 12). Die Scheibenfibeltracht war
eine formal der zentralen Bildpropaganda folgende, während der ganzen Epoche der Kaiserzeit allgemein
zugleich aber auf eine regionale Werkstatt deutende verbreitet,34 weshalb sie an nahezu sämtlichen
Züge tragende Büste, wie es auch die Skulptur aus Darstellungstpyen (Porträts, mythologischen Gestalten,
Aquincum gewesen sein mag, den Ansprüchen des Götterdarstellungen usw.) vorkommt.35 Besondere
Auftraggebers gerecht wurde oder die für die verstorbe- Bedeutung erlangt dieser Fibeltyp erst in der späten
ne Person charakteristischen individuellen Züge Periode der Kaiserzeit, im 4. Jahrhundert, als man ihm

28 DALLY 2008, 235.


29 Die Wirkung der rundplastischen Büsten auf die Grabstelen: PFLUG 1989, 86-91; oft waren die Stele-Werkstätten den Porträt-Ateliers unter-
stellt, z.B. in Norditalien: PFLUG 1989, 68, und das verhielt sich wohl auch bei den größeren Provinzialwerkstätten nicht anders. In Norditalien
erschienen die Stelen mit Militärtracht weitaus früher (Mitte bzw. Ende des 1. Jahrhunderts) als in der rheinländischen Grabplastik: PFLUG 1989,
96-97, und entstanden im Allgemeinen zum Gedenken an Militärangehörige höheren Ranges: PFLUG 1989, 97-98.
30 Nach Hannsjörg Ubl: POCHMARSKI 1990, 530; POCHMARSKI 1996, 129.

31 Z.B. PICCOTTINI 1972, 11-12, Nr. 107, Taf. 2.

32 POCHMARSKI 1996, 129-131.

33 GARBSCH 1989, 69-70, Nr. 7.

34 RIHA 1979, frühe Typen z.B.: 7.2, 7.3, 7.7, 7.11, spätere Typen: 3.14-17.

35 Nur im rundplastischen Material von Virunum, ohne Anspruch auf Vollständigkeit: PICCOTTINI 1968, Kat. Nr. 7 (Apollo), Kat. Nr. 8-9

(Dioskur), Kat. Nr. 21 (Jupiter Dolichenus), Kat. Nr. 48 (Porträt); PICCOTTINI 1984, 17, Taf. 5, Kat. Nr. 300a (Mithras).
292

Bildgestaltung unseres Exemplars steht weniger die


Abbildung einer echten Fibel, als vielmehr die
Vermittlung des symbolischen Inhalts der Darstellung.
Der Kopf mit Helm, welcher Mars oder Minerva oder
aber die Göttin Roma sein könnte, ist mit den
Helmdarstellungen der Paraderüstungen zu vergleichen43
und ein eindeutiger Hinweis auf den militärischen
Charakter der Büste.
Vermutlich nicht zur ursprünglichen Komposition der
Büste gehörte das Swastika-Zeichen (Abb. 13) auf der
linken Schulter. Es wurde in die Oberfläche des sich an
die Schulter schmiegenden Mantels eingemeißelt. Seine
linksläufigen ungleichen Arme zeugen von oberflächli-
cher Arbeit. Ob das Zeichen einen echten Gegenstand
(Fibel) darstellt, oder ob es ein auf die Person des
Verstorbenen hinweisendes, am Mantel (aufgenähtes)
oder eventuell am Körper befindliches (tätowiertes)
Motiv verdeckt, ist nicht zu entscheiden. Obwohl nicht
Abb. 12: Die den Mantel zusammenhaltende Scheibenfibel. der Trageweise entsprechend, ist die Darstellung einer
im Kreise des Militärs beliebten Swastika-Fibel nicht
ganz auszuschließen. Der Fibeltyp war vorwiegend im
infolge seiner ranganzeigenden Funktion in erster Linie
Donauraum und im Rheinland verbreitet, die meisten
auf Darstellungen von Mitgliedern des Herrscherhauses
Stücke stammen aus dem Zeitraum von nach der Mitte
wiederbegegnen kann – häufig realitätsgetreu – ausgear-
beitet.36 Demgegenüber zeigen die in der frühen
Kaiserzeit dargestellten Stücke zumeist schematische,
nicht selten oberflächliche Ausarbeitung. In einigen
Fällen deutet eine Rosette37 oder omphalos-artige
Ausbeulung38 auf ihre Verzierung. Die Scheibenfibel war
vermutlich der sich wiederholende Teil der Komposition,
bei dessen Ausformung man wohl gar nicht nach authen-
tischer Darstellung der im wirklichen Leben verwende-
ten Gewandschließen strebte.39 Es ist also kein Zufall,
dass eine genaue Parallele der Scheibenfibel der Büste
aus Aquincum nicht im archäologischen Fundmaterial
vertreten war.40 Theoretisch kämen mehrere Typen der
Scheibenfibeln in Betracht. Eine mögliche Variante ist
der in unserem Fall einen behelmten Kopf in einem
Rahmen darstellende, mit einem geschliffenen Stein ver-
zierte Fibeltyp;41 auf dem Stein findet sich allerdings
keine Spur des in diesen Fällen üblichen verzierten
Rahmens. Von der kästchenartigen Form der gemeißel-
ten Fibel (D: 0,7 cm, Dm: 6 cm) ausgehend bietet sich
auch der aus Blech getriebene und mit Ton stabilisierte Abb. 13: Nachträglich eingemeißelte Swastika auf der linken
Fibeltyp als Möglichkeit an.42 Doch hinter der Schulter.

36 TÓTH E. 2005, 186; KISS 1999, 28-29.


37 Z.B. an einer Darstellung Marc Aurels: DALLY 2008, 242-243, Abb. 14. c-d.
38 Besonders schönes Beispiel an der Commodus-Büste: DALLY 2008, Abb. 9 (linksseitige Abbildung).

39 Authentische Fibeldarstellungen sind ähnlich zu anderen Typen äußerst selten: RIHA 1979, 41-42; BÖHME 1972, 47-48.

40 Natürlich ist der Typ der Scheibenfibeln auf den Darstellungen verifizierbar, ohne jedoch seine genauen unter den Fibeltype antreffen zu kön-

nen. Vermutlich zeigen die Darstellungen schematisierte Varianten der aus den Fibeltypologien bekannten Typen.
41 RIHA 1979, 88, Typ 3. 17, Datierung zweite Hälfte 2. Jahrhundert, eher aber 3. Jahrhundert. Ein schönes Beispiel für den geschliffenen Stein

ist die Darstellung eines nach links blickenden Kopfes mit Helm der Athena oder Roma aus Poetovio: GOJKOVIČ 2005, Taf. 1.2.
42 Ein Victoria darstellendes Straubinger Stück dieses Typs erwähnt aus dem frühen Zeitraum: TÓTH E. 2005, 191, Anm. 19.

43 GARBSCH 1978, Pl. T.3. 2,3, T.33. 1,3, T.35. 1, T.36. 1-6.

44 BÖHME 1972, 46; JOBST 1975, 122-123; RIHA 1979, 88-89. Neuere Funde bekräftigen das Tragen des Typs auch im 4. Jahrhundert, z.B.:

ISKRA-JANOŠIĆ 2004, 183, Abb. 29; RIHA 1979, mit Zwiebelkopffibel vom Typ 6.5.
293
des 2. bis zum ersten Drittel des 3. Jahrhunderts.44 Eines
der in Pannonien häufigeren linksläufigen Swastika-
Zeichen kam unlängst im südwestlichen Friedhof der
Militärstadt von Aquincum, in der Nähe des Fundorts der
Büste, zum Vorschein.45 Gleichfalls in Verbindung mit
dem Militär tauchte dieses Zeichen an der mit Nieten
beschlagenen Sohle eines Soldatenstiefels (caliga) auf,
in einer nur Männergräber enthaltenden spätrömerzeitli-
chen Parzelle des nördlichen Gräberfeldes der
Militärstadt.46 Wahrscheinlich stand das Zeichen zur
Person des Verstorbene in enger Beziehung, hielten es
die Hinterbliebenen doch für wichtig genug, es nachträg-
Abb. 14: Die Inschrift der Büste.
lich an dessen Porträt anbringen zu lassen. Vielleicht
gehe ich nicht fehl in der Annahme, dass die Swastika
irgendeine Zugehörigkeit bzw. Verpflichtung zum habe. Tordierung war ein beliebtes Motiv zur
Ausdruck brachte, mit der die Person „gekennzeichnet“ Säulengestaltung der Architekturrahmen der frühen, im
wurde.47 Ob das Zeichen ganz einfach einen Kreis von 1-2. Jahrhundert53 bzw. seltener der Anfang des 3.
Soldaten48 bedeutet hat oder aber mittels der tieferen Jahrhunderts54 entstandenen Grabsteine. Aber als ange-
inhaltlichen Elemente des Symbols (Sonnen-Symbol, wandte Technik beispielsweise begegnet man ihr auch
Lebensrad, Erneuerung) die Zugehörigkeit zu einer wesentlich später noch, und zwar bei der Gestaltung der
geistigen bzw. religiösen Gemeinschaft symbolisieren stilisierten Haartracht einer Porträtdarstellung des
sollte,49 lässt sich gegenwärtig nicht entscheiden. Tetrarchie-Zeitalters von der Küste Dalmatiens.55
Ähnlich der Swastika wurde auch die Inschrift der
Büste nachträglich eingemeißelt (Abb. 14). Die Inschrift
lief über den glatten, leicht unregelmäßig rechteckigen Zusammenfassung
Rahmen hinaus. Die Tafel säumt beidseitig je eine
Peltaverzierung, ihre Form ist an Steindenkmälern eher Die im südwestlichen Friedhof der Militärstadt von
selten, ihre Gestaltung erinnernt mehr an kunstgewerb- Aquincum zum Vorschein gelangte Militärbüste dürfte
liche Gegenstände (z.B. die peltaförmige Bronzeguss- im Zeitraum zwischen der zweiten Hälfte des 2. und dem
schnalle).50 Der Inschrift zufolge diente T. Cl. Victor als ersten Drittel des 3. Jahrhunderts geschaffen worden
Wächter des Waffenarsenals (custos armorum) in der sein. Auf die spätere Periode des relativ weitgefassten
Legion.51 Dieser unter dem eines centurio rangierende Zeitintervalls deuten die Tracht des Soldaten (fransenbe-
Dienstgrad ist auf zahlreichen Inschriftdenkmälern von setztes sagum) sowie der klassizisierende Stil der Büste.56
Aquincum überliefert.52 Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Brandbestattungen
Den individuellen Zügen der Büste darf man die tor- bergende Parzelle mit den Grabummauerungen schon
dierte Verzierung des profilierten Postaments zuordnen, eingerichtet war, bevor man die Büste in dem bereits
deren Analogie ich im Provinzialmaterial nicht gefunden stehenden Grabbau platzierte;57 das zeigen auch andere

45 ANDERKÓ–FACSÁDY 2007, 21.


46 ZSIDI 2000, 48, Abb. 23, 28.
47 Über die Kennzeichnung der Soldaten: MITHRAS 2005, 85.

48 Ausdruck der Zusammengehörigkeit im Kreis der Soldaten: ALFÖLDY 2000, 164.

49 Diesbezüglich bietet sich in erster Linie der Mithras-Kult an (astronomischer Hintergrund, Sonnesymbole, Weg der Sonne). TÓTH I. 2003, 19-

36. Aus Aquincum sind einige Gegenstände bekannt, die den Darstellungen nach, Symbolen mit dem Mithras-Kult geknüpft sind, und unter den
Symbolen spielt Swastika auch eine Rolle. Eine der Gegenstände ist eine Tonlampe mit Hymnus-Stempel (Inv. Nr.: 47933), wo die Zeile 4 des
Bodenstempels eine Art Swastika darstellt. Die Lampe wurde für den Mithras-Kult hergestellt. (PÓCZY 2000, 256-257.) Der andere Gegenstand
ist der Oberteil von einem „Räuchhergefässe” (Inv. Nr.: 50071). Auf dem Tonpyramide sind unter Vogel (Tauben oder Rabe?) Schlange, Gefässe,
liegende und stehende Kreuze, eine Swastika dargestellt. (NAGY L. 1945, 188-191)
50 Sammlung des Aquincum Museums, Inv. Nr.: 51096.

51 Im Zusammenhang mit der Auflösung der Inschrift s. Anm. 15.

52 Beispielsweise AE 1967, 367; CIL III 14349.1; CIL III 14349.10; CIL III 3457. Letzteren Stein in das Jahr 231 datierend: ALFÖLDY 1963, 66,

Anm. 68.
53 PFLUG 1989, 44 bzw. z.B. Kat. Nr. 289, 282; ERDÉLYI 1974, 21, Abb. 12.

54 ERDÉLYI 1974, 37.

55 CAMBI 1998, 51, Abb. 16.

56 Den klassizisierenden Stil zeigt auch die severische Statue der Fortuna Nemesis aus dem Statthalterpalast: NAGY T. 1973, 147. Die Skulptur enstand

aus lokalem Kalkstein, ist aber zweifellos das Werk eines geladenen, wahrscheinlich aus dem Süden eingetroffenen Meisters: ERDÉLYI 1974, 126.
57 Die Aufarbeitung des Gräberfeldteils wird diese Frage gewiss beantworten.

58 Z.B. Köln-Weiden: DECKERS–NOELKE 1980.


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Beispiele.58 Für eine Datierung Ende 2. – Anfang 3. Virunum62 anzusetzen. Vielleicht wurde für den Soldaten
Jahrhundert spricht, dass in der Severerzeit auch schon von Aquincum eine der damaligen Mode entsprechende
Soldaten, die auf der Rangleiter unter dem centurio stan- Büste aus einer den südlichen, norditalischen Einfluss
den – solch einen Rang bekleidete der Wächter des weitergebenden, auch im 3. Jahrhundert (in Sirmium,
Waffenarsenals (custos armorum) – Ansehen und politi- Poetovio, eventuell Dalmatien) tätigen Werkstatt be-
schen Einfluss genossen.59 Ihre günstige wirtschaftliche stellt.63 Auch die Möglichkeit, dass ein Wandermeister,
Situation60 ermöglichte es ihnen, sich das Grabmal mit der sein Handwerk in den oben erwähnten Werkstätten
einer am pannonischen Limes als selten bzw. Luxus gel- erlernte, die Skulptur angefertigt haben könnte, ist nicht
tenden, aus einer auf Qualität bedachten Werkstatt stam- auszuschließen; dem widersprechen allerdings die
menden Büste schmücken zu lassen. Spuren der Nachbearbeitung. Aller Wahrscheinlichkeit
Das einen am Niveau der Plastik von Aquincum nach hat die Werkstatt das vielleicht auf Grund von
gemessen höheren künstlerischen Wert verkörpernde, Mustervorlagen ausgewähhlte und angefertigte Stück
detailreichere und besser ausgearbeitete Bildwerk weist erst am Verwendungsort mit den Angaben des
über die Produkte der lokalen Werkstätten hinaus. Verstorbenen (Inschrift) und einem auf seine Person
Vermutlich ist die Schaffung der Büste etwas später als bezogenen Hinweis (Swastika) versehnen. Die
das Wirken der im 1.-2. Jahrhundert tätigen westpanno- Gestaltung der Letzteren ist jedoch weniger gut durch-
nischen Werkstätten61 bzw. der im antoninischen dacht als das Originalwerk und vetritt ein schwächeres
Zeitalter nach Aquincum umgesiedelten Werkstatt von technisches Niveau.

59 ALFÖLDY 2000, 163-164.


60 Über die Besoldung der armorum custodes: MAXFIELD 1981, 238.
61 GABLER 1966, 25.

62 NAGY T. 1973, 130-132.

63 Die Gesteinsuntersuchung schloss auch eine lokale Herkunft des Kalksteins nicht aus, vgl. Anm. 14.
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